29.7.2016
Buch Vorschau - UnsterblichBeklemmende Zukunftsversion oder Scherzkiste?Kaum ist die Rezension zum letzten Leseblog-Buch Kalypto: Die Herren der Wälder erschienen, gibt es schon die Buch-Vorschau zu meinem nächsten Projekt zu lesen. Das Erstlingswerk des deutschen Autors Jens Lubbadeh Unsterblich stach schon vor kurzem in meinem Neuerscheinungsartikel des Monats Juli heraus. In der Vorschau dazu behandle ich vor allem eine Frage: „Wie ernst nimmt Unsterblich sein Thema?“ Warum diese Frage so essentiell für die Qualität des Buches sein könnte, lest ihr hier.
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360 Grad Kameras können die virtuelle Realität bereits jetzt fühlbar machen.
Virtual Reality Brillen - Ein aktuelles Phänomen.
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Ein wichtiges Thema
Unsterblich spielt in der Zukunft, ist aber kein x-beliebiger Sci-Fi-Roman, sondern beschäftigt sich mit einem gänzlich unverbrauchten Thema, zumindest in der Belletristik. Es geht um eine Zukunftsvision aus dem Jahre 2044. Ich kann aber beruhigen, die Erde wird darin nicht von Aliens bevölkert und unser Planet wurde noch nicht von uns durch irgendwelche Gase verseucht. Eine viel größere Rolle spielt dieses frische Thema, welches ich schon angedeutet habe: Virtual Reality. In der vorgestellten Welt im Buch wurde nämlich mittlerweile die namensgebende „Unsterblichkeit“ entwickelt. Dies geschieht durch Hirnimplantate, die die vollkommene Verschmelzung von virtueller und realer Wirklichkeit möglich machen. Auf diese Art und Weise können bereits verstorbene Personen wiederbelebt werden bzw. als digitale Simulation wiederauferstehen. Diese werden dann „Ewiger“ genannt. Wieso dieses Thema aber jetzt schon so wichtig ist? Weil es bereits aktive Forschungen im Bereich Virtual Reality gibt, die schon in den nächsten Jahren Auswirkungen auf unser Leben haben könnten. Aktuelle Beispiele wären 360 Grad Kameras oder Virtual Reality-Brillen, die die virtuelle Realität bereits jetzt auf ihre Weise fühlbar machen. Außerdem gibt es tatsächlich schon Projekte, die in Richtung Hirnimplantate und digitale Abbilder gehen. In naher Zukunft könnten uns diese Themen betreffen und genau da sollte Unsterblich ansetzen, wenn es ein gutes Buch sein will. Aus der Buchbeschreibung, zu der ich gleich noch näher komme, ist nämlich nicht ganz ersichtlich, wie viel Humor und Witz die Geschichte beeinflussen. Ich bezweifle zwar nicht, dass Unsterblich auch eine gute Komödie sein könnte, viel wichtiger wäre aber, das Thema mit Ernst zu behandeln und die angefangenen Gedanken zu Ende zu denken. Wie funktionieren diese Hirnimplantate im Detail? Wer kann sich solche überhaupt leisten? Wird unsere Welt auf diese Weise nicht überbevölkert? Ich erwarte, dass diese Fragen auch im Buch eine Rolle spielen. Ohne die richtige Ausführung des Themas könnte man das Buch nicht wirklich ernst nehmen und letztendlich hängt wohl auch die Qualität des Buches davon ab, wie genau und wirklich diese Zukunftsvision auf den Leser wirkt. Außerdem wäre eine Art von Aufklärung zu diesem Thema sehr wichtig. |
Der mögliche Witz
Kommen wir nun zur vorhin angesprochenen Buchbeschreibung, besser noch, zum Klappentext. Dieser ist nämlich ein wenig ausführlicher gehalten und weckt deutlich mehr Interesse. Hier zum selbst lesen:
Kommen wir nun zur vorhin angesprochenen Buchbeschreibung, besser noch, zum Klappentext. Dieser ist nämlich ein wenig ausführlicher gehalten und weckt deutlich mehr Interesse. Hier zum selbst lesen:
Haben Sie es erkannt? In dem Dialog oben ist deutlicher Humor zu erkennen. Auch mit den berühmten Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Marlene Dietrich, die immerhin eine sehr große Rolle in der Geschichte zu spielen scheint, versucht der Autor wohl Witz in den Text zu bringen. Ich will damit nicht behaupten, dass das Buch humorlos sein soll oder, dass der Klappentext ein deutliches Zeichen für eine Komödie ist, aber trotzdem habe ich so meine Bedenken. Ist die Geschichte zu vollgestopft mit Scherzen, geht logischerweise der Ernst verloren. Dieser wäre wohl nötig, um das Thema wie von mir erhofft rüberzubringen. Ein Spagat zwischen Ernst und Humor wäre natürlich auch möglich, dabei die richtige Balance zu finden, ist aber alles andere als leicht.
Neben einem Ausschnitt aus dem passenden Lied „Who wants to live forever“ der Band „Queen“, lese ich auch noch den Prolog. In den meisten Fällen, fällt dieser eher schleierhaft aus, in diesem Fall gibt er uns aber eine weitere wichtige Antwort auf die Frage dieses Artikels. Es geht um Kari, den Hauptcharakter des Buches. Dieser kommt zum Haus seiner alten Liebe Hannah, die vor einigen Jahren verstorben ist, nun aber als digitales Abbild weiterlebt. Als er sie schlussendlich vor Ort trifft, erkennt diese ihn nicht mehr wieder. Es bleiben also weitere Fragen: Wie viel „Mensch“ steckt noch in den virtuellen Versionen der Leute? Können sie sich an ihr „wirkliches“ Leben erinnern? Inwiefern verspüren sie noch Emotionen? Diese vielen Fragen werden wohl hoffentlich im weiteren Verlauf der Geschichte behandelt und eventuell auch beantwortet.
Neben einem Ausschnitt aus dem passenden Lied „Who wants to live forever“ der Band „Queen“, lese ich auch noch den Prolog. In den meisten Fällen, fällt dieser eher schleierhaft aus, in diesem Fall gibt er uns aber eine weitere wichtige Antwort auf die Frage dieses Artikels. Es geht um Kari, den Hauptcharakter des Buches. Dieser kommt zum Haus seiner alten Liebe Hannah, die vor einigen Jahren verstorben ist, nun aber als digitales Abbild weiterlebt. Als er sie schlussendlich vor Ort trifft, erkennt diese ihn nicht mehr wieder. Es bleiben also weitere Fragen: Wie viel „Mensch“ steckt noch in den virtuellen Versionen der Leute? Können sie sich an ihr „wirkliches“ Leben erinnern? Inwiefern verspüren sie noch Emotionen? Diese vielen Fragen werden wohl hoffentlich im weiteren Verlauf der Geschichte behandelt und eventuell auch beantwortet.
Schlichtes Äußeres
Zum Schluss möchte ich noch gerne das Cover und das Aussehen des Buches besprechen. Dieses ist eher schlicht gehalten und wirkt sehr futuristisch. Das künstlerische Abbild von Marlene Dietrich am Frontcover und auch die Schriftart und goldene Schriftfarbe sprechen dafür. Es ist wahrscheinlich Geschmackssache, mir gefällt das doch eher gewagte Design aber sehr. Es deutet das Thema gut an und wirkt nicht überladen. Im Gegenteil: Es überzeugt durch seine Schlichtheit, was man dem Designer des Covers hoch anrechnen kann. Er hat nämlich eines verstanden: Man muss das Cover nicht unnötig vollpacken. Das wichtigste Element zu zeigen kann schon reichen, um das Interesse des Lesers zu wecken. Hier: perfekt gelöst! Bevor ich zum Fazit übergehe, könnt ihr euch noch kurz ein paar Eindrücke vom Aussehen des Buches machen:
Zum Schluss möchte ich noch gerne das Cover und das Aussehen des Buches besprechen. Dieses ist eher schlicht gehalten und wirkt sehr futuristisch. Das künstlerische Abbild von Marlene Dietrich am Frontcover und auch die Schriftart und goldene Schriftfarbe sprechen dafür. Es ist wahrscheinlich Geschmackssache, mir gefällt das doch eher gewagte Design aber sehr. Es deutet das Thema gut an und wirkt nicht überladen. Im Gegenteil: Es überzeugt durch seine Schlichtheit, was man dem Designer des Covers hoch anrechnen kann. Er hat nämlich eines verstanden: Man muss das Cover nicht unnötig vollpacken. Das wichtigste Element zu zeigen kann schon reichen, um das Interesse des Lesers zu wecken. Hier: perfekt gelöst! Bevor ich zum Fazit übergehe, könnt ihr euch noch kurz ein paar Eindrücke vom Aussehen des Buches machen:
Bis jetzt bleibt die Frage dieses Artikels leider unbeantwortet. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass der Autor Jens Lubbadeh gut an das Thema herangegangen ist und es ordentlich und richtig behandelt hat. Bei einem hohen Niveau des Buches, könnte es sogar sein, dass Unsterblich ein wichtiges Werk unsere Gesellschaft wird, ohne diese Formulierung übertrieben interpretieren zu wollen. Schließlich ist Virtual Reality ein Thema, dass uns wohl auch noch in der Zukunft eine große Rolle spielen wird, ob wir es wollen oder nicht. In erster Linie werden sich wohl eher Leute das Buch kaufen, die sich für das Thema interessieren. Wenn es gut genug ist, könnte es aber auch als eine Art „Aufklärung“ für Leute werden, die sich mit virtueller Realität nicht so gut auskennen.
Was ich noch nicht explizit erwähnt habe ist außerdem, dass Unsterblich ein Werk eines deutschen Autors ist. Das freut mich persönlich immer sehr, da der Text natürlich noch im Original vorliegt und durch keinen Übersetzungsprozess möglicherweise verändert werden konnte.
Ob ich die Frage des Artikels schließlich im nächsten Leseblog-Eintrag schon beantworten kann, lasse ich vorerst einmal offen. Einen kleinen Einblick in meinen Eindruck des Buches kann ich aber bestimmt schon geben. Der erste Leseblog-Eintrag zu Unsterblich wird voraussichtlich erscheinen, wenn ich Seite 100-200 erreiche.
Was ich noch nicht explizit erwähnt habe ist außerdem, dass Unsterblich ein Werk eines deutschen Autors ist. Das freut mich persönlich immer sehr, da der Text natürlich noch im Original vorliegt und durch keinen Übersetzungsprozess möglicherweise verändert werden konnte.
Ob ich die Frage des Artikels schließlich im nächsten Leseblog-Eintrag schon beantworten kann, lasse ich vorerst einmal offen. Einen kleinen Einblick in meinen Eindruck des Buches kann ich aber bestimmt schon geben. Der erste Leseblog-Eintrag zu Unsterblich wird voraussichtlich erscheinen, wenn ich Seite 100-200 erreiche.