Update: 6.12.2015
Neuerscheinungen - Monat Dezember 2015Tot durch den WinterEtwas recht kurioses ist mir beim Durchgehen der Neuerscheinungen im Dezember aufgefallen: Es gibt auffallend viele Bücher mit dem Wort „Tot“ bzw. „Tod“ im Titel. Ob das einen bestimmten Grund hat, oder ob den Autoren einfach nur die Ideen ausgegangen sind, werde ich wohl auch nicht beantworten können. Trotzdem habe ich fünf Neuerscheinungen im Dezember mit dem Wort „Tot“ im Titel in die Liste gepackt und sie ein wenig erweitert.
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Voraussage
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Totenblässe (Tony Cavanaugh)
Am 6. August dieses Jahres erschien Tief ins Fleisch von Autor Tony Cavanaugh. Das Buch kam bei vielen Lesern gut an, verkaufte sich aber nicht außerordentlich gut. Es geht um Mädchen, die mysteriöseweise verschwinden. Mord wird als Grund fürs Verschwinden vermutet. Ex-Polizist Darian Richards erkennt ein Muster und beginnt zu ermitteln. Ein klassischer Krimiroman. In dieser Kerbe reiht sich wohl auch Totenblässe, ebenfalls von Tony Cavanaugh, ein. Noch dazu gibt es eine sehr ähnliche Buchbeschreibung. Totenblässe ist nämlich die direkte Fortsetzung zu Tief ins Fleisch und beschäftigt sich noch immer mit dem gleichen Fall rund um Ex-Polizist Darian Richards. Noch immer verschwinden junge Frauen und niemand bemerkt den Verdächtigen. Darian Richards ist ihm offenbar noch immer hinterher und sieht der Gefahr im zweiten Teil ins wortwörtlich ins Auge. Er findet nämlich die toten Mädchen. Ob ihn das auf eine Spur bringt? Tief ins Fleisch hatte einen Umfang von circa 450 Seiten, Totenblässe ist nochmal 415 Seiten lang. Insgesamt geht es also mehr als 850 Seiten um den gleichen Fall. Meiner Meinung nach für einen Krimi-Roman der durchgehend denselben Fall beschreibt deutlich zu lang. Wenn er dann auch noch auf zwei Bücher aufgeteilt wird, ist es zu hinterfragen, ob die Leser die Geschichte nach dem Lesen des ersten Teils überhaupt noch interessiert und sie sich den Nachfolger kaufen würden. Genau das ist wahrscheinlich auch das größte Problem von Totenblässe. So bleibe ich äußerst skeptisch und vermute, dass es sich noch schlechter als der erste Teil verkaufen wird. Ob der große Umfang Totenblässe schlussendlich wirklich auf den Kopf fällt, erfahren wir bald. Das Buch ist schon am 3. Dezember erschienen. |
Voraussage
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Totensee (Michael Kibler)
Mit Totensee haben wir einen rein deutschen Krimiroman von Michael Kibler, der nicht durch irgendwelche Übersetzungsvorgänge durchmusste. Es ist der achte Teil der sogenannten „Darmstadt-Krimis“, in denen es immer wieder um knifflige Fälle des Ermittlers Steffen Horndeich und seiner Kollegin Margot Hesgart von der Darmstädter Mordkommission geht. Im direkten Vorgänger Opfergrube, der schon am 12. November 2013 erschienen ist, geht es um einen Badesee, in dem Leichen gefunden werden. Die Ermittler gehen zuerst von einer Beziehungstat aus, doch dann kommt alles anders und es zeigen sich Parallelen zu zwei anderen Mordfällen. Wie man anhand dieser Beschreibung erkennen kann, sind die „Darmstadt-Krimis“ eine Reihe, bei der es immer wieder um verschiedene Mordfälle geht, die eigentlich nicht zusammenhängen, aber trotzdem immer wieder Parallelen aufweisen. Diese Art von Erzählung wenden mehrere Autoren bei ihren Krimireihen an. Kommen wir aber nun zum Inhalt von Totensee: Wie schon bei Totenblässe, scheint es auf den ersten Blick so, als würde die Buchbeschreibung sehr ähnlich wie die des Vorgängers sein. Sie fängt zumindest fast ganz gleich an: Auf dem Grund eines Badesees werden zwei Leichen gefunden. Dieses Mal allerdings in einem Wrack eines Mercedes. Das Paar wurde schon seit den Achtzigerjahren gesucht und erst jetzt wieder gefunden. Allerdings bleiben viele Fragen offen. Das ändert sich aber schon bald. In einem Zivilschutzbunker wird eine erschossene Leiche gefunden. Zuerst lässt sich kein Zusammenhang zwischen den Fällen herstellen, aber Ermittler Horndeich erkennt schon bald eine wichtige Parallele zwischen den Vorfällen. Er bemerkt außerdem: Vor kurzem hatte er mit dem jetzt erschossenen Mann gesprochen. Das Buch Totensee ist ein klassischer deutscher Krimiroman und auch eindeutig nur für Leser gedacht, die sich genau für diese interessieren. Offenbar sind das aber gar nicht mal so wenige. Das Buch hat sich nämlich, vor allem für ein rein deutsches Buch, recht ordentlich verkauft. Trotzdem weist es die typischen Merkmale eines sehr einfachen lokalen Krimi- oder Serienromans auf: immer gleiche Standorte in der Nähe, leicht zu verstehende Handlung aus meistens einem Handlungsstrang, sehr klischeehafte Charaktere und die deutlichen, leicht zu erkennenden Gemeinsamkeiten zwischen den Romanen der Reihe. Wer sich für Romane dieser Art interessiert und sie gerne liest, und nur wer sich für sie interessiert und sie gerne liest, dem wird auch Totensee gefallen. Alle anderen sollten vor dem Kauf eher nachdenken, ob das Thema auch wirklich zu ihnen passt. Erscheinungstermin ist der 7. Dezember. |
Voraussage
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Bis du tot bist (Becky Masterman)
Von Becky Masterman gibt es momentan nur Englisches zu lesen. Ihr bekanntestes Buch: Fear of Darkness. Das Buch ist diesen Januar erschienen, allerdings nur auf Englisch. Das Buch konnte nicht ganz so erfolgreich sein und wurde bis jetzt auch noch nicht übersetzt. Jetzt ist es aber der Verlag Bastei Lübbe, der glaubt, ein Talent entdeckt zu haben und verlegt das neueste Werk Bis du tot bist am 10. Dezember. Gemessen anhand der Verkaufszahlen, reiht sich das Buch bisher aber nur im Bereich von Totenblässe ein, das ich am Anfang dieses Artikels besprochen habe. Da Verkaufszahlen aber oft nur täuschen können, schauen wir uns jetzt einmal den Inhalt an. Die angegebene Buchbeschreibung ist sehr kurz, gibt aber trotzdem sehr viel über das Thema preis. Es geht um Brigid Quinn, eine FBI-Agentin, die einen Fall aufdecken muss, in dem es um den Tod eines Teenagers geht. Da sie eine der einzigen ist, die nicht an einen Unfall glaubt, beginnt sie genauer nachzuforschen. Das wird ihr aber schon bald zum Verhängnis und sie wird immer weiter in die Sache hineingezogen. Plötzlich leidet sie selbst unter rätselhaften Symptomen und alles läuft den Bach runter. Es gibt Probleme mit ihrer Nichte, die gefährliche Selbstmordgedanken pflegt und die Geschichte verschlechtert sich immer weiter. Schließlich schöpft Brigid einen Verdacht. Ob sie mit diesem richtig liegt und bei ihr das Licht angeht, wird nicht mehr erwähnt. Schade, dass sich Bis du tot bist noch nicht öfter verkaufen konnte. Das Buch hat nämlich deutlich mehr Potential als die beiden, die ich zuvor vorgestellt habe. Die Zahlen können sich zwar noch ändern, viel mehr als momentan wird aber wahrscheinlich nicht drin sein. Trotzdem beweist Verlag Bastei Lübbe auch hier, dass er in experimentierfreudiger und risikobereiter Stimmung ist. Einfach so ein mögliches Talent aufzunehmen ist nämlich nicht selbstverständlich, solange nicht genügend fixer Profit dahintersteckt. |
Voraussage
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Labyrinth: Elixier des Todes (Douglas Preston, Lincoln Child)
Ebenfalls Bestandteil einer Krimiserie ist das Buch Labyrinth: Elixier des Todes vom Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child. Vor allem in Amerika haben sich die beiden mit ihrer Reihe rund um den Special Agent Pendergast einen Namen gemacht. Das macht sich auch in den Verkaufszahlen bei uns bemerkbar: Das Buch ist nämlich das, an den Vorbestellerzahlen gemessen, erfolgreichste in dieser Liste. In seinem neuesten Fall bekommt es Special Agent Pendergast mit der Vergangenheit zu tun. Fans der Reihe dürften begeistert sein. Man erfährt nämlich endlich mehr Persönliches zu Pendergast. Es geht um seine eigene Familiengeschichte. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt ein Vorfahre von ihm ein Elixier, welches seine teuflische Wirkung durch alle Generationen hinweg entfaltet und bis in die Gegenwart reicht. Damit beeinflusst es auch den Special Agent, der darüber höchstwahrscheinlich alles andere als erfreut sein dürfte. Fans dürfen sich wohl auf die wahrscheinlich persönlichste Geschichte der Reihe freuen. Das Mysterium Pendergast wird bestimmt so einige Leser in seinen Bann ziehen. Der Erscheinungstermin ist der 17. Dezember. Das Buch hat auf jeden Fall das Potential dazu, das beste der Reihe zu werden. Für Einsteiger ist es aber wohl eher unpraktisch. Obwohl die einzelnen Fälle eigentlich unabhängig voneinander verlaufen, ist es bei diesem Teil der Reihe nicht schlecht, wenn man ein bisschen mehr Wissen über den Protagonist Pendergast mitbringt. Labyrinth: Elixier des Todes ist eher als Belohnung an treue Fans der Reihe gedacht, die dem Autorenduo dafür bestimmt auch sehr dankbar sind. Wenn Sie so ein Fan sind, wissen Sie jetzt auch, was Sie diesen Monat lesen werden. Ansonsten würde ich eher zuerst die anderen Teile der Reihe empfehlen. Trotzdem ist Labyrinth: Elixier des Todes das sicherlich ambitionierteste Buch in der Liste der Bücher mit dem Wort „Tot“ im Titel. Verlegt wird das Buch vom Knaur-Verlag. |
Voraussage
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Die Kälte des Todes (Antonio Manzini)
Ebenfalls um die Vergangenheit des Protagonisten geht es in Die Kälte des Todes von Antonio Manzini. Dieser heißt Rocco Schiavone, ist Ermittler und ist zynisch und brillant. Zumindest laut der offiziellen Buchbeschreibung. Er ist aber trotzdem nicht gerade ein vorbildlicher Polizist. Er verabscheut seinen Beruf und gibt sich lieber mit anderen Dingen, wie zum Beispiel seinem täglichen Joint ab. Schön, einmal eine andere Art von Ermittler zu sehen. Immer nur der klischeehafte Schablonenmann, der alle Fälle mit Leichtigkeit löst, ist auch nicht lange schön anzusehen. Es braucht einfach Leute wie Rocco Schiavone in dieser Branche. Man merkt der Buchbeschreibung auch an, welchen Weg Die Kälte des Todes ungefähr gehen will: Es will eine spannende Krimigeschichte mit einem äußerst sympathischen Hauptcharakter, die auch komödiantische Einschnitte hat, erzählen. Ob das gelingt, erfahren wir ab dem 18. Dezember. Aber um was geht es eigentlich genau bzw. welchen Fall bekommt Rocco Schiavone auf den Bürotisch gelegt? Genau das ist auch gleichzeitig der Aspekt, der eher weniger beeindruckt und das Buch leider, trotz tolle Idee mit dem Hauptcharakter, vermiesen könnte. Sehr schablonenhaft wird nämlich eine Frau erhängt in einer Wohnung gefunden. Der Ermittler findet aber blaue Flecken und Schürfwunden…und so weiter. Eine Geschichte die Krimifans bestimmt schon an die tausend Mal gelesen haben. So gut der Protagonist also ist, wenn der Kern der Geschichte wirklich so einfach ist, wie er in der Buchbeschreibung vorgibt zu sein, wird auch der sympathische Rocco Schiavone nichts daran ändern können. Ich würde also eher ein wenig abwarten und vor dem Kauf die ein oder andere Rezension zum Buch lesen. Die Kälte des Todes hat nämlich durchaus Potential, könnte aber an der eigenen Geschichte ersticken. |
Ein toller Monat für Krimifans also! Zwischen den vielen Nischenkrimis, lassen sich aber auch einige ambitioniertere und größere Produktionen finden. Wieso diese alle das Wort "Tot" im Titel tragen, weiß ich bis jetzt leider noch immer nicht, anscheinend ist das aber gerade modern geworden. Wer sich auch noch andere tolle Bücher aus diesem Monat ansehen will, braucht nur ein wenig runterzuscrollen. Dort findet ihr den ursprünglichen Artikel vom 28.11.
Original: 28.11.2015
Neuerscheinungen - Monat Dezember 2015Start einer neuen Offensive?Weihnachten steht vor der Tür und Geschenke werden benötigt. Damit Sie früh genug und noch vor dem großen Massentrampeln in den Geschäften aus dem Weihnachtsgeschenk aussteigen können, gibt es schon jetzt die große Dezember-Vorschau mit allen wichtigen Neuerscheinungen hier zu lesen. Eins vorweggenommen: Große Titel werden im Dezember leider keine herausgebracht. Einige interessante Neuerscheinungen lassen sich aber trotzdem finden.
Neu: Alle Bücher werden nun mit einer "Voraussage" gekennzeichnet. Die Erklärung zur 5-sternigen Skala befindet sich direkt unterhalb der Einleitung.
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Legende zur "Voraussage" *
*Wertungen sind mit Vorsicht zu genießen und sind nur "Voraussagen"
Voraussage |
Der Teufel trägt Kilt (Suzanne Enoch)
Vielleicht eine Hommage an Der Teufel trägt Prada? Beim genauen Durchlesen ist die Antwort aber schnell gefunden: Nein. Es geht nämlich um ein Liebesdrama in Schottland, dass ein bisschen mittelalterlich angehaucht wurde. Sucht man nach anderen Werken der Autorin Suzanne Enoch, findet man so einige, alle aus dem gleichen Genre: Liebesdramen. Was nach genauerem Hinsehen auch noch auffällt: Die Autorin scheint eine gewisse Vorliebe für das Land Schottland zu haben. Sehr viele ihrer Bücher beschäftigen sich mit dem nördlichen Teil Großbritanniens. Außerdem kommt ein bestimmter Begriff immer wieder vor: Highlander. Da ich leider keine Ahnung habe, was das zu bedeuten hat, sehen wir uns doch einmal die Buchbeschreibung zu Der Teufel trägt Kilt an und hoffen, dass diese uns Aufschluss darüber geben kann. Dort geht es gleich mal um einen Highlandlord, der offenbar sehr zornig ist, da seine kleine Schwester nach London geflohen ist. Diese träumt von festlichen Bällen und charmanten Verehrern. Das hält ihr Bruder für ziemlichen Unfug und folgt ihr deshalb. In London trifft er eine Frau namens Charlotte, die ihn alles andere als kalt lässt und er ist ziemlich beeindruckt. Er muss aber auch feststellen, dass es in den sogenannten Highlands wohl keine Zukunft für ihn und Charlotte geben kann und sieht mit einem Problem konfrontiert, bei dem er sich zwischen Liebe und seiner Treue zum Clan entscheiden muss. Die Highlands sind also ein bestimmtes Gebiet in Schottland, welches von den sogenannten Highlandern bewohnt wird. Ansonsten klingt die Geschichte eher eintönig und mein persönlicher Ersteindruck hält sich mal stark in Grenzen. Da ich aber generell kein Fan von Liebesdramen bin, kann ich hier nur schwer Stellung beziehen. Ich würde das Buch aber wirklich nur an eingefleischte Liebhaber solcher Bücher empfehlen. Für Einsteiger in dieses Genre ist das Buch wohl eher nichts. Der Teufel trägt Kilt erscheint am 3. Dezember. |
Voraussage |
Die sieben Templer (Guido Dieckmann)
Ein weiterer Mittelalterroman, der eigentlich auch in der Masse versinken könnte. Warum er aber trotzdem hier aufscheint? Erstmal hatte ich letzten Monat mit Das dunkle Herz der Welt auch einen sehr spannenden Mittelalterroman mithereingenommen, da das Szenario an sich sehr interessant ist. Zweitens ist Die sieben Templer, wie auch Das dunkle Herz der Welt, ein Historischer Roman, was bedeutet, dass er zumindest auf wahren Ereignissen basiert. Im Jahr 1314 werden Boten ausgeschickt um alle Templer in Europa zusammenzurufen. Deren Reise zum Treffpunkt Berlin wird aber schnell zum Problem. Ein Gesandter der Inquisition folgt ihrer Spur und ist besessen davon, die letzten Templer zu Strecke zu bringen. Schließlich erreichen nur wenige das Ziel, den Templerhof. Dort gibt es aber eine böse Überraschung: Ihre Widersacher hatten den Treffpunkt ausfindig gemacht in dort gewartet. Nachdem in Das dunkle Herz der Welt die Geschichte Bulgariens im Mittelpunkt stand, wird hier wohl das Ende der Templer in Europa behandelt. Wer sich also schon für das Buch im letzten Monat interessiert hat, sollte auch hier einmal reinschauen. Das einzige was ein bisschen verunsichert: Es scheint als würde die Buchbeschreibung sehr viel Inhalt verraten, was für eine spannende Geschichte natürlich tödlich wäre. Ob das so ist, können Sie ab dem 3. Dezember selbst herausfinden. |
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Age of Iron: Der Krieger (Angus Watson)
Age of Iron: Der Krieger ist der Auftakt einer Trilogie, welche in Amerika schon längere Zeit zu haben ist. Jetzt ist die Übersetzung des ersten Teils fertiggestellt und ab dem 7. Dezember zu kaufen. Der zweite Teil ist für den 1. Juni angekündigt. Man ist sich der Sache wohl sehr sicher und hofft auf Erfolg. Potential dazu hat Age of Iron: Der Krieger allemal. Die Buchbeschreibung klingt nämlich sehr vielversprechend und räumt deswegen auch gleich mal meinen Mini-Preis für die beste Buchbeschreibung im Monat ab. Hier ist sie zu lesen: „Dug Sealskinner, ein kampfesmüder Söldner, hilft ständig den falschen Leuten. Da wäre Spring, ein Mädchen, das er auf dem Schlachtfeld findet. Oder Lowa, eine der gefürchtetsten Bogenschützinnen des Reiches, auf ihrem persönlichen Rachefeldzug gegen den König. Jetzt steht Dug auf der falschen Seite jenes Heeres, in das er ursprünglich eintreten wollte. Und nicht nur Zadars Krieger trachten ihm und seinen Gefährten nach dem Leben, sondern auch ein blutrünstiger Druide mit schier unbezwingbaren Kräften. Alles, was Dug dem entgegensetzen kann, sind sein Kriegshammer, ein kleines Mädchen und die unbezähmbare Lowa, die sie noch alle ins Grab bringen wird. Ja, es ist ein guter Tag, um zu sterben.“ Etwas gibt es aber trotzdem noch zu lüften: Warum hat die Übersetzung trotz Amerika-Erfolg so lange gedauert? Erstens weil das amerikanische Englisch in solchen Bücher, in denen auch noch erfundene Stadtnamen, Tiere usw. vorkommen, teilweise sehr schwer zu übersetzen ist. Zweitens weil das Buch mit einem Umfang von 576 Seiten nicht gerade dünn ist.
Für Fans von Mittelalter-Bücher, wie zum Beispiel auch Der Verlorene Thron, welches sich gerade im Leseblog befindet, ist das Erscheinen von Age of Iron: Der Krieger und die Ankündigung einer Trilogie wieder einmal ein Fest. Das wahrscheinlich ambitionierteste Mittelalter-Buch im Dezember! |
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Allein durch die Wildnis: 1000 Tage zu Fuß von Sibirien nach Südaustralien (Sarah Marquis)
Ein Buch aus „National Geographic“-Serie, dass sich mit einer unglaublichen Wanderung über die halbe Welt beschäftigt. Verlegt wird es aber, wie bekannt, vom Malik-Verlag, der der Piper-Verlagsgruppe angehört. Das Buch ist, wie von der Serie gewohnt, kompakt gestaltet und deshalb auch sehr komfortabel für unterwegs. Jetzt aber zum Inhalt: Dieser klingt vielleicht auf den ersten Blick eher langweilig, auf den zweiten aber umso spannender. Also werfen wir einen Blick auf die Buchbeschreibung: Die Schweizerin Sarah Marquis, die das Buch auch selbst geschrieben hat, macht sich auf den Weg. Sie will wandern gehen. Aber nicht einfach auf den nächstgelegenen Hügel, sondern einfach mal von Sibirien bis nach Südaustralien. Natürlich wird sie unterwegs ein Schiff genommen haben, um an die australische Küste zu kommen, ansonsten hat sie aber die gesamte Strecke zu Fuß bewältigt! Für diese, im Mai 2010 gestartete Tour, hat sie drei Jahre gebraucht und ganze 20.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei hat sie Abenteuer in der mongolischen Steppe, im tiefsten Dschungel, dem australischen Busch und der sibirische Eislandschaft erlebt. Dabei sein soll auch ein Kampf mit einem Schneeleoparden. All das natürlich dokumentiert in Allein durch die Wildnis: 1000 Tage zu Fuß von Sibirien nach Südaustralien. Ob National Geographic alles erfüllen kann was die Buchbeschreibung vorgibt, wird man wohl im Buch selbst lesen müssen. Diese beeindruckt nämlich sehr und stellt ziemlich hohe Erwartungen auf. Für Fans von Büchern, die dokumentarisch aufgebaut sind und von vor kurzem erlebten Ereignissen erzählen, ist Allein durch die Wildnis: 1000 Tage zu Fuß von Sibirien nach Südaustralien bestimmt ein Highlight in diesem Monat. Loslegen darf man schon am 7. Dezember. |
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Der Club der toten Monster (Larry Correia)
Dieses Mal vielleicht eine Hommage an Der Club der toten Dichter? Wohl auch eher nicht. Wieso die Autoren in diesem Monat anscheinend Lust darauf hatten einen großen Namen in ihren Buchtitel hineinzusetzen und zu verändern bleibt mir ein Rätsel. Kein Rätsel ist dafür die Buchbeschreibung zu Der Club der toten Monster. Kurz und bündig wird darin der wichtigste Inhalt beschrieben. Es geht um Owen Pitt, der es dieses Mal mit einem Totenkult zu tun bekommt, der von einem fanatischen Nekromanten geführt wird. Gerade dieser Anführer hat es auf Owen abgesehen. Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe, verfasst von Larry Correia. Der erste Teil Die Monster die ich rief hat durchwegs gute Wertungen kassiert und wurde vor allem für seine Ironie und seinen Humor gelobt. So orientiert sich das Buch an älteren Horror-Büchern, was wohl so einigen Lesern gefallen dürfte. Es dürfte sich wohl auch recht oft verkauft haben, ein dritter Teil ist mit Ein Monster kommt selten allein nämlich schon angekündigt. Erscheinen soll dieser am 15. April 2016. So glaube ich, dass die Reihe durchaus das Potential hat erfolgreich zu werden und wage zu sagen, dass Der Club der toten Monster auf jeden Fall einmal einen Blick wert ist. Erscheinungstermin ist der 10. Dezember. |
Voraussage |
Die unsichtbare Bibliothek (Genevieve Cogman)
Auch für dieses Buch erwartet sich der Verlag wohl recht viel. Auch hier ist bereits ein Nachfolger angekündigt. Eine äußerst aggressive Strategie die Bastei Lübbe, übrigens auch Verleger von Der Club der toten Monster, hier fährt. Hier soll der zweite Teil Die maskierte Stadt heißen und am 16. August erscheinen. Ich werde also beiden Reihen nächstes Jahr noch einen Besuch abstatten und schauen, wie es ihnen so ergangen ist. Jetzt aber zum Buch. Die Buchbeschreibung klingt nämlich schon einmal äußerst ambitioniert. Es geht scheinbar um eine Bibliothek, die als Ort zwischen Raum und Zeit dient und in der es Türen in alle anderen Welten gibt. In der Bibliothek werden die einzigartigsten und besten Bücher aller Zeiten gesammelt, die von den Bibliothekaren und Bibliothekarinnen in den verschiedensten Welten gesammelt werden müssen. Eine von ihnen ist Irene Winters, die es dieses Mal ins viktorianische London zieht, wo sie den Auftrag hat, eine seltene Version von den Grimm´schen Märchen zu ergattern. Natürlich wird sie das Buch dort nicht einfach im nächstgelegenen Laden kaufen können und natürlich wird sie nicht die einzige sein, die nach dem Buch her ist. So beginnt eine spannende Verfolgungsjagd, in der es um Leben und Tod geht. Meiner Meinung nach einer der größten Hoffnungsträger, das beste Buch in diesem Monat zu werden. Der Inhalt erinnert mich ein wenig an Der unsterbliche Alchemyst, das bei mir im Leseblog mit einer 82/100 recht gut abgeschnitten hat. Ich behaupte aber, dass man Die unsichtbare Bibliothek noch einmal höher einstufen kann, da es sich einfach mehr traut als Der unsterbliche Alchemyst, was aber natürlich auch ganz schnell nach hinten los gehen kann. Auf jeden Fall hat Bastei Lübbe neben der Reihe von Larry Correia hier eine zweite von Genevieve Cogman in Arbeit, von der man ebenfalls sehr viel erwarten kann. So vermerke ich Die unsichtbare Bibliothek auch einmal in meiner eigenen Liste. Wer weiß, vielleicht taucht das Buch ja einmal in meinem Leseblog auf. Erscheinungstermin ist der 10. Dezember. |
Voraussage |
Eiskaltes Vergessen (Linda Castillo)
Mit Linda Castillo haben wir hier eine schon bekannte Autorin, die nicht neu in das Geschäft einsteigt. Im Gegenteil: Die amerikanische Autorin hat schon das ein oder andere grandiose Werk hinter sich, das vor allem in Amerika gefeiert wird. So beispielsweise das bei uns im Juni dieses Jahres erschienen Mörderische Angst. In Amerika ist Eiskaltes Vergessen übrigens jetzt schon New York Times-Bestseller, da es dort natürlich schon früher erschienen ist. Kommen wir aber zum Inhalt: Es geht um eine Frau, die in den Rocky Mountains aufgefunden wurde. Sie erinnert sich aber an nichts mehr, nicht einmal woher sie kommt weiß sie. Ihr Name wird auch nur deswegen bekannt, weil ein Zettel in ihrer Tasche gefunden wird auf dem „Hannah“ steht. Hier möchte ich kurz etwas einwerfen: Meiner Meinung nach verwirrt dieser Teil der Buchbeschreibung unnötig. Wer hat bitte einen Zettel mit dabei, auf dem ganz groß sein Name steht? Also ich nicht. Es kann natürlich sein, dass dieser Aspekt im späteren Verlauf noch geklärt wird, trotzdem finde ich, dass man diesen Abschnitt nicht ganz so genau beschreiben hätte sollen. Weiter mit dem Inhalt: John, der Mann der Hannah gerettet hat, fährt mit ihr in eine andere Unterkunft, doch ein anderer Fahrer versucht den Wagen von der Straße zu drängen. Hannah muss versuchen sich und John aus der Situation zu befreien und zu überleben. Hier endet die Buchbeschreibung. Meiner Meinung nach wurde diese nicht optimal gewählt, da viele unnötige Dinge unerklärt bleiben, die weder Spannung aufbauen, noch für die Handlung wichtig sein zu scheinen. Ob das so ist, wird man wohl erst beim Lesen erfahren. Loslegen darf man ab dem 10. Dezember. Zudem ist das Buch wohl aufgrund des Titels das passendste Buch für diesen Monat... |
Nachdem dieses Jahr vor allem der Sommer und auch der Herbst sehr „Buch-stark“ waren, gibt’s für den Winteranfang weniger große Titel zu lesen. Das heißt aber natürlich nicht, dass alle Bücher uninteressant sind. Im Gegenteil: Einige spannende Werke sind mit dabei und gleich drei sehr ambitionierte Reihen werden gestartet bzw. fortgesetzt. Jetzt bleibt mir nur noch eines: Nämlich euch einen tollen Lese-Dezember zu wünschen!