5.5.2016
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Neuerscheinungen - Monat Mai 2016Das Monat der Buchreihen-NeustartsMit dem Mai haben wir ein Monat in dem eine Unmenge an qualitativ hochwertigen Büchern erscheint. Vor allem die Feinschmecker unter den Krimi-Fans bekommen einige sehr kreative Ideen geboten. Aber auch Fantasy-Fans können sich an vielen Reihen-Neustarts erfreuen.
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Voraussage |
Schwarzer Dolch – Die Chroniken der Seelenfänger 1 (Alexey Pehov)
Der russische Fantasy-Autor Alexey Pehov ist einer der bekanntesten seines Landes. Mit Die Chroniken von Siala und Die Chroniken von Hara hat er schon zwei ganze Reihen hinter sich. Erstere ist eine Trilogie und seine zweite Reihe liegt momentan bei 4 Büchern. Nun eröffnet er mit Die Chroniken der Seelenfänger eine neue Welt. Für Fans des Autors kommt das wohl sehr überraschend, da gerade erst im Februar die Übersetzung zu seinem letzten Buch erschien. Da der Autor auch immer so um die 500 Seiten (im Falle von Schwarzer Dolch sind es 480) schreibt, hat man auch mit diesem Buch wieder genügend Stoff für die nächsten Wochen. Nun aber zum spannenden Teil: Es geht um Ludwig van Normayenn, welcher eine spezielle Gabe besitzt. Er ist ein sogenannter Seelenfänger und kann dunkle Seelen erkennen, welche noch nicht bereit sind, das Reich der Sterblichen zu verlassen. Diese übergebliebenen Seelen jagt er schließlich um ihnen ihre letzte Ruhe zu bescheren. Auf seiner Reise begegnet er aber auch noch viel schlimmeren Gefahren, die er dem Weg räumen muss. Ob dem Autor der Einstieg gut gelingt, kann ich noch nicht sagen, allerdings klingt die Buchbeschreibung sehr vielversprechend. Außerdem wartet sie mit einigen kreativen Ideen auf und riecht schon stark nach hoher Fantasy-Qualität. Falls Ludwig van Normayenn der Hauptprotagonist des Buches ist, kann man nur kritisieren, dass der Name abermals etwas unglücklich gewählt ist. Auch wenn er mystisch klingt, richtig einprägen kann man ihn sich vermutlich nur schwer. Zumindest hat der Autor in seinen 480 Seiten aber genügend Platz, um eine ordentliche Charakterentwicklung hinzubekommen. Außerdem ist Schwarzer Dolch ja nur der Start einer ganzen Reihe. Fantasy-Fans sollten sich also freuen, das Buch ist nämlich bereits am 2. Mai erschienen. Als Verlag agiert Piper. |
Voraussage |
Sommergeister (Mary Rickert)
Ein weiteres Fantasy-Highlight kommt von der US-amerikanischen Autorin Mary Rickert. Das Buch ist schon im Mai 2014 in der englischen Originalversion erschienen und war ursprünglich gar nicht als Übersetzung ins Deutsche geplant. Nach dem großen Erfolg der Autorin, welchen sie mit zwei Auszeichnungen (Nebula Award für Beste Erzählung und bester Kurzroman) bezeugen kann, hat man sich aber entschieden das Buch für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Der Piper-Verlag nahm diese Bürde im deutschsprachigen Raum auf sich und so erschien Sommergeister am 2. Mai auch bei uns. Das Cover-Art, für das man sich entschieden hat, gefällt mir schon einmal sehr gut. Nun möchte ich aber auf die Grundstory des Buches eingehen. Diese wird in einer sehr umfangreichen Buchbeschreibung erzählt: Es geht dabei um die 15-Jährige Bay, deren Mutter nicht gerade den besten Ruf im Dorf hat. Es wird behauptet, sie sei eine Hexe und habe eine dunkle Vergangenheit hinter sich. Diese Gerüchte bereiten Bay viele Probleme und so beginnt sie, näher nachzuforschen. Sie findet heraus, dass ihre Mutter mit zwei anderen unbekannten Frauen zu tun hatte, denen ebenfalls ungewöhnliche Kräfte nachgesagt werden. Stimmen die Gerüchte also doch? Und was hat das Ganze mit Bay selbst zu tun? Diese und viele andere Fragen, die in der Buchbeschreibung aufkommen, werden wohl erst im Buch behandelt. Meiner Meinung nach ist das Thema und die Idee höchstinteressant, allerdings wurde die Buchbeschreibung sehr unglücklich gewählt. Trotz der hohen Länge, bleibt zu viel unbeantwortet und der Leser wird unbefriedigt zurückgelassen. Generell werden zu viele Fragen gestellt. Es wird zum Beispiel nicht einmal klar, wann die Geschichte spielt. Vieles deutet auf ein modernes Szenario hin, es könnte aber genauso gut im Mittelalter oder einer komplett frei erfundenen Welt stattfinden. Unlogisch ist auch, dass nicht erwähnt wird, warum der Hauptcharakter nicht einfach bei ihrer Mutter nachfragt bzw. in welchem Verhältnis sie zu ihrer Mutter steht. Die Grundidee halte ich aber für spannend, weshalb ich das Buch auch an Fantasy-Fans weiterempfehlen kann. Vielen sind die Preise der Autorin ja vielleicht sowieso schon Kaufgrund genug. |
Voraussage |
Der fünfte Brief – Ein Amsterdam Krimi (Arjen Lubach)
In Niederland führte dieses Buch die lokalen Bestsellerlisten an und auch in den Rezensionen wurde es sehr gut bewertet. Dort wurde es vor allem für den starken Plot und für eine Geschichte gelobt, die einfach nicht ins Wanken kommt. Nun erscheint es auch bei uns und scheint wohl das Krimi-Highlight des Monats zu werden. Das Besondere an dem Buch scheint zu sein, dass es sich nicht auf das klassische Standart-Krimiszenario einlässt, sondern mit eigenen kreativen Ideen aufwartet. Lesen Sie selbst: Die Hauptprotagonistin Elsa befindet sich gerade auf Urlaub in Südfrankreich, als sie erfährt, dass ihr Vater getötet wurde. Sie fliegt zurück nach Amsterdam und lässt ihre restliche Familie in Südfrankreich zurück. Als sie schließlich zuhause ankommt, sieht sie, dass ihr Vater ihr eine verschlüsselte Botschaft zurückgelassen hat. Er hat zudem an einem Experiment gearbeitet, das er geheim halten musste. Bis zu dieser Stelle der Buchbeschreibung klingt alles sehr interessant, allerdings verrät der nächste und letzte Satz der originalen Beschreibung ein wenig zu viel: „Es folgt ein 24-stündiger Wettlauf, von Amsterdam bis nach Südfrankreich. 24 Stunden, in denen sich alles verändert.“ Man kann erwarten, dass sich in der verschlüsselten Botschaft etwas befunden hat, dass Elsa gezeigt hat, dass auch ihre restliche Familie in Gefahr ist. Elsa wäre damit nur von ihr weggelockt worden. Das ist natürlich nur eine Vermutung und es kann auch ganz anders kommen, ich hätte das Ende der Buchbeschreibung aber lieber offen gelassen und nicht erwähnt, was sich in der Botschaft befindet oder es zumindest nicht so stark angedeutet. Ihr seht schon, ich bin eigentlich überzeugt davon, dass Der fünfte Brief ein absoluter Krimi-Hit werden könnte und bin dabei vor allem von der Kreativität des Autors beeindruckt, allerdings finde ich die Buchbeschreibung problematisch. So ist diese etwas zu lang und verrät meiner Meinung nach auch zu viel. Ich kann mich zwar täuschen, finde aber, dass man sich hier im Bereich PR seitens des Verlags ein wenig übernommen hat. Dieser heißt übrigens btb und gehört zur großen Random House Verlagsgruppe. Als Erscheinungstermin wird der 9. Mai genannt. |
Voraussage |
Das Geheimnis von Carlisle (Lesley Pearse)
Die Autorin Lesley Pearse ist eher für ihre Liebesromane bekannt, so ist auch Das Geheimnis von Carlisle einer, allerdings schleichen sich hier einige Elemente eines klassischen Krimi-Romans ein und auf den ersten Blick wirkt er auch wie so einer. Ist wahrscheinlich Zufall, wirkt aber wie Schicksal, schließlich erscheinen im Mai außerordentlich viele Krimi-Romane. Bei der Buchbeschreibung geht der Verlag sogar ein großes Risiko ein und schreibt diese, als wäre das Buch hauptsächlich eine Krimi-Story. Ob das wirklich so ist, darf bezweifelt werden, hier könnt ihr aber besagte Beschreibung lesen: „`Verzeiht mir´ - das sind die einzigen Worte, die Flora ihrer Familie hinterlässt, als sie sich das Leben nimmt. Bis zu diesem schrecklichen Tag war ihre Tochter Eva davon überzeugt, in einer heilen, glücklichen Familie zu leben. Doch als sie erfährt, dass Flora ihr ein Atelier in London vermacht hat, von dem sie nie etwas wusste, wird Eva klar, dass sie ihre Mutter kaum gekannt hat. Sie begibt sich auf Spurensuche - und bringt Geheimnisse ans Tageslicht, die vielleicht besser im Verborgenen geblieben wären“ Von Liebe wird hier gar nichts erwähnt, das Buch wurde allerdings als „Liebesroman“ angekündigt. Interessanter Weg den man hier geht, schließlich ist die britische Autorin mit ihren Geschichten über verschiedenste Romanzen regelmäßig in den lokalen Bestsellerlisten. Das konnte ihr mit dem aktuellen Buch zwar auch gelingen, ob es an den großen Erfolg der Vorgänger anknüpfen kann, bleibt aber abzuwarten. Außerdem auffällig: Auch in diesem Fall ist es der Verlag Bastei Lübbe, der außerordentlichen Mut beweist. Das ist in letzter Zeit schon öfter, zuletzt mit einigen riskanten Reihen-Neustarts, aufgefallen und setzt sich offenbar auch hier fort. Der Erscheinungstermin für Das Geheimnis von Carlisle ist auf den 13. Mai festgelegt. |
Voraussage |
Lady Midnight – Die Dunklen Mächte 1 (Cassandra Clare)
Vielen dürfte die Autorin Cassandra Clare ein Begriff sein. Mit Die Chroniken der Unterwelt erreichte sie einen riesigen Erfolg. Vor allem der erste Teil konnte Unmengen an Exemplare verkaufen und konnte fast an die Die Chroniken von Narnia Reihe heranreichen. Mittlerweile gibt es 6 Teile und eine Verfilmung aus dem Jahr 2013. Letztere kam allerdings nicht mit sonderlich guten Kritiken davon. Nun startet die Autorin mit Die Dunklen Mächte eine neue Reihe und räumt gleich einmal die meisten Vorbestellungen im Monat Mai ab. Man kann dabei nur hoffen, dass das Buch keine Enttäuschung wird, die Fallhöhe wäre aufgrund der hohen Erwartungen sehr hoch. Den zweiten großen Bücherbaum-Preis für die beste Buchbeschreibung des Monats bekommt Last Midnight ebenfalls. Hier die originale Buchbeschreibung, die übrigens sehr umfangreich ausfällt, es allerdings schafft ausschließlich notwendige und spannende Informationen preiszugeben. Außerdem macht sie Lust auf mehr: „Niemals wird sie den Tag vergessen, an dem ihre Eltern starben. Die 17-jährige Emma Carstairs war noch ein Kind, als sie damals ermordet wurden, und es herrschte Krieg. Die Wesen der Unterwelt kämpften bis aufs Blut gegeneinander, und die Schattenjäger, die Erzfeinde der Dämonen, wurden fast völlig ausgelöscht. Aber Emma glaubt bis heute nicht, dass ihre Eltern Opfer dieses dunklen Krieges wurden, sondern dass sie aus einem anderen rätselhaften Grund sterben mussten. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, und Emma hat Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Eine mysteriöse Mordserie sorgt für große Unruhe in der Unterwelt. Immer wieder werden Leichen gefunden, übersät mit alten Schriftzeichen, ähnliche Zeichen wie sie auch auf den Körpern von Emmas Eltern entdeckt worden waren. Emma muss dieser Spur nachgehen, selbst wenn sie dafür ihren engsten Vertrauten und Seelenverwandten Julian Blackthorn in große Gefahr bringt … Mit dieser beeindruckenden Buchbeschreibung ist Lady Midnight auf jeden Fall das Highlight des Monats. Wie oben erwähnt, wäre eine Enttäuschung, nicht nur für Fans, fatal. Ich habe allerdings das Gefühl, dass Cassandra Clare dabei ist, mit diesem Buch eine völlig neue und großartige Fantasywelt zu eröffnen. Die Stimmung ist dabei düster und mysteriös. Außerdem verschmelzen die Fantasy-Elemente mit der realen und uns bekannten Welt, wie es in der Buchbeschreibung deutlich zu lesen ist. Mit 832 Seiten hat die Autorin auch genügend Platz um das Fantasy-Epos gut in Szene zu setzen. Wenn dieses Buch die Erwartungen jetzt auch noch erfüllen kann, könnte es das größte Fantasy-Highlight seit langem werden. Der glückliche Verlag wäre dann Goldmann, welcher das Buch herausgibt. Wir müssen uns allerdings noch bis zum 17. Mai gedulden.
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Spezialtipps
Am Ende habe ich in diesem Monat noch zwei Spezialtipps für euch. Diese richten sich vor allem an Sammler. Als erstes hätten wird da Star Wars 7: Das Erwachen der Macht. Damit meine ich allerdings nicht den Film, sondern tatsächlich ein Buch, genauer gesagt das offizielle Buch zum Film. Nachdem vor kurzem nämlich der DVD-Verkaufsstart für den Film stattfand, darf nun auch das Buch veröffentlicht werden. Dieses erzählt logischerweise die Geschichte des Films nach. Das kann aber gerade für Filmfanatiker spannend sein, da sich in solchen Büchern oft noch versteckte Details verbergen, die man so im Film nicht erkennen konnte oder womöglich auch gar nicht vorkamen. Der Autor Alan Dean Foster ist im Filmbereich übrigens alles andere als unbekannt. Er schrieb bereits einige Star Wars Romane, die Bücher zu den ersten drei Alien-Filmen und zu Star Trek. Als wirkliche Sammlerausgabe eignet sich Star Wars 7: Das Erwachen der Macht nur bedingt. Es erscheint nämlich nur in einer broschierten Version und wird nicht als Hardcover veröffentlicht werden. Andere Specials wie zum Beispiel ein exklusives Cover wird es laut ersten Bildern ebenfalls nicht geben. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Als zweites habe ich in diesem Monat noch ein Buch anzubieten, dass sowieso jeder gelesen haben muss: Harry Potter – Der Stein der Weisen. Dieses wird jetzt von Carlsen noch einmal neu in einer speziellen Taschenbuch-Form aufgelegt. Sie ist besonders klein und daher sehr praktisch, um sie zwischendurch einmal wohin mitzunehmen. Mit einem Preis von 4,99€ (UVP) ist sie übrigens die erste Auflage von Harry Potter – Der Stein der Weisen, die zu einem so billigen Preis angeboten wird. Wer also eine wirkliche Sammlerausgabe sucht und auch bereit ist, dafür etwas mehr springen zu lassen, sollte sich die vermutlich schönste Ausgabe des Buchs einmal näher ansehen. Die Schmuckausgabe kostet dafür 25€, bietet aber auch eine dementsprechend hohe Qualität. Die Taschenbuch-Version erscheint übrigens am 27. Mai, die Schmuckausgabe ist bereits im Oktober letzten Jahres veröffentlicht worden. Details dazu könnt ihr in meiner Neuerscheinungsübersicht vom entsprechenden Monat finden. Zum Schluss noch ein interessanter und gleichzeitig beeindruckender Fakt: Harry Potter – Der Stein der Weisen ist mit geschätzten 110 Millionen verkauften Einheiten das meistverkaufte Buch aus dem Bereich Belletristik überhaupt. Außerdem ist es das Buch mit den meisten Auflagen und der höchsten Anzahl an verschiedensten Ausgaben. |
Mit diesem interessanten Fakt möchte ich meine Übersicht zu den Neuerscheinungen im Mai abschließen. Der Monat ist wohl für Leser der bisher beste in diesem Jahr. Schließlich gibt es eine Menge von Reihen-Neustarts, vor allem Fantasy- und Krimi-Fans werden dabei glücklich werden. Ich konnte hier übrigens nur die wichtigsten erwähnen, es gibt in diesem Monat nämlich noch eine hohe Anzahl an anderen interessanten Büchern. Schaut euch also in der Buchhandlung einmal genauer im Neuerscheinungsregal um! Falls ihr interessante Vorschläge habt, könnt ihr diese wie immer gerne in den Kommentaren erwähne. Ich werde sie so schnell wie möglich auch im Artikel ergänzen. Jetzt bleibt mir nur noch, euch einen schönen Lese-Monat zu wünschen!
3.4.2016
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Neuerscheinungen - Monat April 2016Die Hochkaräter in der Genre-LiteraturAuch im April erscheinen wieder viele hochkarätige Bücher. Darunter das neue Buch des Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand Autor und der dritte Teil der Metro-Reihe. Neben diesen beiden gibt es aber vor allem viele bestimmte Genre-Werke zu lesen. Zudem erscheinen gleich zwei Bücher von deutschen Autoren.
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Voraussage |
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind (Jonas Jonasson)
So und jetzt wiederholen Sie diesen Buchtitel bitte 5 Mal schnell hintereinander! Kommen Ihnen so lange Buchtitel oder vielleicht der Name des Autors bekannt vor? Genau, dieser verfasste 2011 Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand, das damals ein riesiger Erfolg war und vor kurzem sogar verfilmt wurde. Das Buch befindet sich momentan in der 5. Auflage als Taschenbuch, der Film war bei den Oscars 2016 sogar für die Kategorie „Bestes Make-up und Frisuren“ nominiert. Ob das neue Buch des Autors (ich weigere mich absichtlich den langen Titel nochmals zu erwähnen) an diesen immensen Erfolg qualitativ anknüpfen kann, ist noch nicht klar. Verkauft wird das Buch aber jetzt schon in großen Mengen. Nicht umsonst ist es auch das meist-vorbestellte Buch im April. Aber worum geht es den im neuen Buch von Jonas Jonasson? Als Hauptcharakter agiert der Mörder und „Anti-Held“ Johan Andersson. Dieser wird aus dem Knast entlassen und beginnt, sich neue Freunde zu machen. Da kommt ihm die geschäftstüchtige Pfarrerin Johanna gerade recht. Diese wurde nämlich vor kurzem von ihrem Amt entlassen, da sie sich als Atheistin geoutet hat. Dazu kommen noch ein paar andere Komplizen und schnell wird die sogenannte „Körperverletzungsagentur“ gegründet. Das Geschäft läuft blendend, bis sich Andersson nach dem Sinn des Ganzen fragt. Er will seine Anstellung niederlegen und sich mit neuen, wichtigeren Dingen beschäftigen. Doch die Gangsterbosse, mit denen er sich vereinigt hat, haben noch eine Rechnung mit ihm offen. Allein an dieser Buchbeschreibung merkt man, wie viel kreative Ideen im neuen Buch von Jonas Jonasson stecken werden. Dieser gilt als „einer der erfinderischsten Autoren“ unserer Zeit. Das wird er voraussichtlich wohl auch mit (jetzt schreib ich´s doch) Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind wieder beweisen können. Ob dieses den legendären Welterfolg von Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand wiederholen kann, bleibt abzuwarten, allerdings wird es sich demnächst wohl auf diversen Bestsellerlisten ganz nach oben setzen. Wenn Sie in diesem Monat einfach einmal etwas Neues, Ausgefallenes lesen möchten, wird dieses Buch wohl Ihre erste Wahl sein. Die kreative Explosion startet offiziell am 7.April. |
Voraussage |
Metro 2035 (Dmitry Glukhovsky)
Ein weiterer, hochkarätiger Roman der in diesem Monat erscheint. Der Band knüpft nach den Geschehnissen von Metro 2033 und 2034 an. Die bekannte Reihe beschäftigt sich mit einem bedrohlichen „Was wäre wenn-Szenario“: 20 Jahre vor den Erlebnissen im Buch, also in unserer Gegenwart, fand ein verheerender Atomkrieg statt. In der namensgebenden „Metro“ (U-Bahn Netz) haben die Menschen eine neue Zivilisation aufgebaut. Das Moskauer U-Bahn Netz ist aber nicht ungefährlich. Seuchen stören die Nahrungsmittelversorgung und ideologische Konflikte drohen, aus dem Ruder zu laufen. Das Leben im Untergrund wird zunehmend schwerer für die vielen Menschen. Schließlich glauben viele, der einzige Ausweg ist die Rückkehr an die Oberfläche. Doch viele wissen nicht einmal, wie es dort oben aussieht, geschweige denn, ob es sicher ist. Der bekannte Protagonist Artjom aus den Vorgängern entscheidet sich schlussendlich dafür, noch einmal nach oben zu reisen, um die Situation zu kontrollieren. Allerdings wartet die Oberfläche mit vielen Geheimnissen auf, die Artjom so noch nicht kennt. Wem die Vorgänger gut gefallen haben, den wird Metro 2035 auf jeden Fall auch erfreuen. Allerdings läuft der Autor schön langsam der Gefahr auf, dass das postapokalyptische Szenario zu wenig Abwechslung bietet. Schließlich erlebt der Leser hier bereits die dritte Reise durch die Moskauer Metro und dessen zerstörte Oberfläche. Die Reihe hat neue Ideen also bitter nötig. Bis jetzt liest man noch wenig davon, allerdings kann die Buchbeschreibung manchmal auch nur täuschen. Erfolge konnte die Reihe mittlerweile so einige feiern. Die Vorgänger waren weltweite Bestseller und der erste Teil Metro 2033 bekam 2010 sogar eine Umsetzung als Videospiel. Für 2018 ist auch eine Verfilmung geplant. Der Produzent soll dabei angeblich auch nah mit dem Autor der Bücher zusammenarbeiten. Mittlerweile hat sich auch eine richtig große Fangemeinde um das mittlerweile sehr groß angewachsene „Metro-Universum“ gebildet. Verlegt wird das Buch, wie auch schon die Vorgänger, vom Heyne Verlag. Erscheinungstermin ist der 11. April. |
Voraussage |
Star Wars: Nachspiel – Der Krieg ist nicht vorbei (Chuck Wendig)
Nachdem Disney mit dem Film Star Wars 7: Das Erwachen der Macht letztes Jahr das neue „Expanded Universe“ angekündigt hat, wird es jetzt mit Nachspiel – Der Krieg ist nicht vorbei auch offizielle mit dem ersten Buch dazu eröffnet. Für Fans der Marke ist dieser Roman ein sehr wichtiger, da er die Brücke zwischen Episode 6 und 7 schlagen soll und diese Zeitperiode hoffentlich so genau wie nur möglich beleuchten wird. Konkret knüpft das Buch kurze Zeit nach dem Zerstören des zweiten Todessterns an die Handlung von Episode 6 an. Demnach sind der Imperator und Darth Vader tot und das Imperium in völligem Chaos. In vielen Teilen der Galaxie wird gefeiert, es gibt aber auch viele Rachefeldzüge imperialer Resttruppen. Man merkt: Die Gefahr ist noch nicht endgültig gebannt. So versucht die Rebellenallianz alle übergebliebenen Lager des Imperiums anzugreifen und zu zerstören, damit eine Neubildung unmöglich wird. Schon bald macht aber einer der verbündeten Späher eine folgenschwere Beobachtung. Chuck Wendig, der unter anderem für die Blackhearts-Bücher verantwortlich ist, trägt eine schwere Bürde. Schließlich muss er es schaffen, eine gute Einleitung in das neue Expanded Universe zu geben. Außerdem muss er eine logische Verbindung zwischen der alten und der neuen Trilogie erschaffen. Aus der Buchbeschreibung kann man da noch wenige Schlüsse ziehen, da in dieser erst einmal die Ausgangssituation erklärt wird. Man darf aber erwarten, dass man einige Unklarheiten, die in Star Wars 7 aufgekommen sind, hier aufdecken wird. Ich vermute einmal, dass auch die Entstehung der neuen Fraktion „Der Widerstand“ beschrieben wird und dessen Grund für eine Abspaltung von der Republik erwähnt wird. Außerdem darf man sich eventuell auch auf neue Charaktere des Expanded Universe freuen. Verlegt wird das Buch von blanvalet. Die Veröffentlichung ist für den 18. April ausgelegt. |
Voraussage |
Elbtöter (Boris Meyn)
Der deutsche Autor Boris Meyn behandelt in seiner handlungsmäßig nicht zusammenhängenden Buchreihe viele Ereignisse rund um den ersten und zweiten Weltkrieg. Zuletzt schrieb er einige Bücher über die lokalen Geschehnisse in Hamburg. Auch diesmal geht es wieder um einen Abschnitt der Hamburger Geschichte. Nachdem Deutschland 1918 den Krieg offiziell verloren hatte, bewegten einige Aufstände von Arbeitergruppierungen das Land. Dieses und andere Probleme wie der Hunger fordern schließlich ihre Opfer. Es sind schwere Zeiten, auch für die Stadt Hamburg. Inmitten dieser Krise wird Sören Bischop mit Nachforschungen zu einem jungen Mann beauftragt, der aus einem Kriegsversehrtenheim verschwunden ist. Kurze Zeit später wird der Vater des Vermissten ermordet. Dieser war ein angesehener und bekannter Kaufmann. Sörens Recherchen führen ihn ins Herz der guten Hamburger Gesellschaft, wo es weniger um Vaterland geht als um Gewinn. Dabei ist vielen egal, wie sie an diesen Gewinn kommen. Boris Meyn hat es schon in seinen vorherigen Romanen geschafft, historische Themen interessant, informativ und gleichzeitig auch spannend aufzuarbeiten. Wer sich für den 1. Weltkrieg faszinieren kann, der wird mit diesem Buch im April wohl am glücklichsten werden. Aber auch Krimi-Fans könnten einen Blick darauf werfen. Das Buch wird nämlich offizielle als „historischer Kriminalroman“ angekündigt. Moderne Krimi-Elemente dürften sich aber eher in Grenzen halten, da man bei einem historisch korrekten Roman weniger Spielraum für Fantasie hat. Viel eher dürfte es Fans von klassischen Krimis und Historikliebhaber ansprechen. Als Verlag agiert hier rororo. Erscheinen soll Elbtöter mit einem Umfang von 250 Seiten am 22. April. |
Voraussage |
Das Geheimnis des Schneemädchens (Marc Levy)
Im April erscheinen gleich zwei Bücher des Erfolgsautors Marc Levy. Eines davon, Mit jedem neuen Tag, allerdings nur als Zweitausgabe in praktischer Taschenbuchform. Mit Das Geheimnis des Schneemädchens bringt er aber auch ein komplett neues Buch hervor. Dazu wird es nach der Veröffentlichung des Buchs auch eine gekürzte Ausgabe in Form einer Audio-CD geben. Im Wrack eines Flugzeugs, das im ewigen Eis des Mont-Blancs gefangen ist, findet Suzie Backer den Beweis dafür, dass ihre Familie zu Unrecht des Hochverrats beschuldigt wurde. Als der Reporter Andrew Stilman ihr begegnet, wittert er nicht nur eine einzigartige Geschichte, sondern er ist auch von dieser geheimnisvollen Frau fasziniert. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, doch dabei wecken sie schlafende Hunde und bringen sich in tödliche Gefahr. Denn ihre Nachforschungen führen sie auf die Spur einer unmöglichen Liebe und eines Mannes, der für ein gewisses „Schneemädchen“ sein Land und alles, woran er glaubte, verriet. Das Geheimnis des Schneemädchens scheint sich an den vorherigen Büchern von Marc Levy zu orientieren. Die Grundgeschichte scheint zuerst die eines klassischen Krimis zu sein. Dabei wird der Fall der Protagonistin behandelt, bei dem sie anscheinend selbst die Ermittlung übernimmt. Es gibt also keine Ermittler-Klienten-Situation, was wieder gegen ein klassisches Krimi spricht. Dazu wird dann noch eine Liebesgeschichte mit hineingemischt. Dadurch entsteht ein ganz eigener Stil, der dem Autor bisher immer einen großen Erfolg gebracht hat. Ob das allerdings auch in seinem neuesten Werk so ist, wird man erst sehen. Schließlich kann ein so riskanter Genre-Mix auch mal in die Hose gehen. Als Verlag agiert hier blanvalet. Der Veröffentlichungstermin liegt spät im Monat am 25. April. |
Voraussage |
Post Mortem: Zeit der Asche (Mark Roderick)
Zum Schluss habe ich noch einen Thriller für euch vorbereitet. Dieser ist die Fortsetzung zu Post Mortem: Tränen aus Blut, welches erst vor kurzem, im Februar 2016 erschien. Mit seinem neuesten Werk legt der deutsche Autor Mark Roderick ein sehr umfangreiches hin. Mit ca. 550 Seiten gibt es genug Spielraum, um die nötige Spannung aufzubauen. Allerdings steht auch „Thriller“ in der offiziellen Beschreibung zum Buch. Gerade bei diesem Genre ist ein großer Umfang oft problematisch, da ein Thriller die Handlung andauernd spannend halten muss, um ein gutes Ergebnis beim Leser zu erzielen. Schon am ersten Teil wurden langatmige Passagen kritisiert. Da der Nachfolger nun nochmal um ca. 50 Seiten länger ist, könnte das wieder zum Problem werden. Da sich der Autor oder auch der Verlag aber scheinbar dazu entschieden hat, die Bücher in sehr schnellem Release-Rhythmus zu veröffentlichen hatte man nur wenig Zeit, um genau auf Kritik einzugehen und Probleme im Nachfolger dementsprechend auszubessern. So könnte sich die Handlung auch hier wieder ziehen. Immerhin ist die Buchbeschreibung aber schon einmal sehr spannend und die beste des Monats auf Bücherbaum.com. „Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich. Eine Handschrift, die Interpol-Agentin Emilia Ness und Profi-Killer Avram Kuyper nur zu gut kennen. Jemand möchte, dass sie weiter auf die Suche gehen. Denn das kriminelle Netzwerk des Täters ist größer als gedacht. Und mächtiger als vermutet. Wer hat den Hinweis lanciert? Wer ist dieser große Unbekannte, der so machthungrig, erfolgsverwöhnt und unberechenbar aggressiv ist?“ Charmant ist übrigens noch der Zusatz „Sie heißt Emilia Ness und arbeitet bei Interpol. Er heißt Avram Kuyper und ist Profikiller. Gemeinsam jagen sie einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise.“, der auch schon in der Buchbeschreibung des ersten Teils vorkam und so wohl ein nettes Verbindungsglied der Bücher sein soll. Man darf auf jeden Fall gespannt auf Post Mortem: Zeit der Asche sein. Ob es schlussendlich wieder Kritik in die gleiche Richtung gibt oder ob der zweite Teil der Reihe ordentlicher wird, sehen wir ab dem 27. April. Das Buch wird zwar vielleicht nicht für jeden etwas, Genre-Fans von brachialer Krimi-Gewalt sollten aber auf jeden Fall mal einen Blick darauf werfen. Es wird übrigens nur in Taschenbuch-Form veröffentlicht und vom Fischer-Verlag herausgegeben. |
Der April scheint also wieder ein sehr erfolgreicher Lesemonat für uns Leser zu werden. Neben den Hochkarätern Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind und Metro 2035 gibt es noch viele andere spannende Buchideen und vor allem einiges für bestimmte Genre-Fans. Da bleibt mir nur noch, euch einen schönen Lesemonat zu wünschen und auf einen ebenso tollen Mai zu hoffen.
5.3.2016
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Neuerscheinungen - Monat März 2016Die Magie der NamenNach den von Historikromanen dominierten Monaten Januar und Februar, bekommen wir im Lese-März so einige bekannte Namen vorgezeigt. Darunter beispielsweise Anna Todd, John Grisham und Don Winslow, die alle drei hochkarätige Ideen vorzuweisen haben. Ob sie diese schlussendlich auch umsetzen, kann ich im Rahmen einer „Vorschau“ natürlich nie sagen, allerdings klingen sie alle sehr vielversprechend.
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Voraussage |
Die Magie der Namen (Nicole Gozdek)
Als erstes wird uns in diesem Monat ein Buch mit einer sehr innovativen Idee geboten. Wie der Titel es schon verrät, geht es in dem Buch um Namen. Genauer gesagt, geht es um die Suche nach Namen und um die Namen selbst. Dabei spielen auch philosophische Fragen, wie „Was sind Namen eigentlich?“ oder „Geben uns Namen eine Identität?“, eine Rolle. Scheinbar ist sogar der „Hauptcharakter“ ein Namen. Vorerst wird dieser als „Nummer 19“ angegeben. Er ist 16 Jahre alt und träumt davon, später einmal ein bedeutsamer Namen zu werden. Am Tag der Namensgebung lösen sich seine Hoffnungen allerdings komplett auf. Er bekommt einen Namen, den keiner zu kennen scheint: Tirasan Passario. Trotzdem möchte er gerne schnellstmöglich das Namensarchiv aufsuchen, um herauszufinden, wer seinen ihn erhalten soll. Gemeinsam mit einigen Freunden macht er sich auf die Reise, die allerdings gefährlicher ist, als sie zuerst scheint. Sogenannte „Namenlose“ verfolgen die Gruppe, die versuchen, die Reisenden aufzuhalten. Auf den ersten Blick eine sehr innovative Idee, die auch so einige Überraschungen mit sich bringen könnte. So die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht ein von mir vermutetes Problem: Die Geschichte könnte nämlich, trotz des ungewöhnlichen Szenarios, ziemlich vorhersehbar sein. Die Buchbeschreibung klingt sehr nach einer typischen „Lange, harte Reise-Geschichte“: Ein Gruppe von Helden hat eine scheinbar unschaffbare Reise vor sich und ihr stellen sich viele große Probleme. Am Ende kommt die Gruppe allerdings immer ans Ziel und alles endet gut. Es ist natürlich nicht sicher, dass Die Magie der Namen eine solche Geschichte ist, die Buchbeschreibung geht aber immerhin in diese Richtung. So kann ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen. Wer aber Geschichten dieser Art gut findet und gerne liest, sollte auf jeden Fall einmal einen Blick wagen. Als Verlag agiert übrigens ivi, der zur Piper-Verlagsgruppe gehört. Erscheinungstermin ist bzw. war der 1. März. |
Voraussage |
Germany (Don Winslow)
Nachdem im Lese-Februar im Bereich Krimi nur wenig los war, bekommen Fans des Genres hier wieder ein vielversprechendes Werk eines bekannten Autors geliefert. Dazu bezieht sich der New Yorker in diesem Buch auch einmal ausnahmsweise auf „Germany“, Deutschland. Seine letzten Werke hatten alle die USA als Standort und so ist es erfrischend, mal einen Standortwechsel zu machen. Einen deutschen Charakternamen hat sich der Autor auch direkt überlegt: Franz Decker agiert nämlich als neuer Ermittler in diesem Roman. Dieser ist Speziallist, wenn es darum geht, vermisste Menschen zu finden. Genau darum geht es auch in Germany. Der Ermittler hat die Aufgabe, die Frau eines guten Freundes ausfindig zu machen. Den Rest lasse ich die Buchbeschreibung erklären. Dabei fällt nämlich auf, dass Deutschland scheinbar recht klischeehaft als kalt und düster bezeichnet wird. Lest selbst: „Die Spur führt ihn aus dem sonnenverwöhnten Florida ins kalte Deutschland. Decker kennt Deutschland: Hier hat er die schönste Zeit seines Lebens verbracht. Doch das soll sich bitter rächen. Nun lernt er das Deutschland der Rotlichtbezirke, des Mädchenhandels und der Drogen kennen.“ Scheinbar wird hier eine sehr düstere Seite Deutschlands gezeigt, die hoffentlich nicht in Klischees untergeht. Winslow ist allerdings für seine ernsten Themen in Romanen bekannt und so greift er wohl auch hier etwas in diese Richtung auf. Ob Germany ein „One-Shot“ werden soll oder ob es der Beginn einer ganzen Reihe von Romanen mit Deutschland als Standort wird, wissen wir noch nicht. Während bei seinen letzten Werken Palm Desert und High Lonely noch Suhrkamp als Verlag diente, ist jetzt Droemer-Knaur für die Veröffentlichung verantwortlich. Erscheinungstermin ist bzw. war der 1. März. |
Voraussage |
Babylon (Thomas Thiemeyer)
Ein Buch bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, wann genau es spielt. Am Anfang der Buchbeschreibung wird der Leser nämlich schon ordentlich verwirrt. Es wird im ersten Satz noch vom Zweistromland zur Zeit vor Christus geschrieben. Im darauffolgenden Satz steht, dass das irakisch-syrische Grenzgebiet heute eines der größten Krisengebiete der Erde ist. Wer jetzt glaubt, dass der Rest der Bucheschreibung verrät, wann die Geschichte jetzt tatsächlich spielt, der täuscht sich. Es geht um zwei Archäologen, die ins Zweistromland entsendet werden, um dort Ausgrabungen an einem pyramidenartigen Gebilde durchzuführen, dass sich eigenartigerweise spiralförmig in die Erde windet. Es ist wohl klar, dass die Archäologenkollegen dort hinuntersteigen müssen, um das Geheimnis von Babylon zu lüften. Besonders nett soll es dort unten allerdings nicht zugehen, wie das Ende der Buchbeschreibung verrät: „Ein Schlund der Hölle, der fatal an Dantes Unterwelt erinnert. Was immer in der tiefsten seiner Kammern erwacht ist – ein vorzeitlicher Mechanismus oder eine uralte rachsüchtige Gottheit –, es hat das Ende der Menschheit eingeläutet.“ Man merkt schon an meinen zahlreichen Fragen, dass Babylon viel Spekulationsraum im Vorfeld zulässt. Oft wird dadurch zu viel über den eigentlichen Inhalt des Buches verraten, im Falle von Babylon wird die Dosierung aber genau getroffen und so wird das Interesse vieler Leser geweckt. Nicht umsonst verkauft sich das Buch zurzeit wirklich gut. Schließlich muss man es schon selbst lesen, um Antworten auf die vielen Fragen zu bekommen. Die Antwort auf die Frage, wann die Geschichte spielt, habe ich aber eventuell schon gefunden. Sucht man nämlich nach „John Evans“, einer der Entdecker im Buch, findet man zahlreiche Archäologen mit dem gleichen Namen. Ein Beispiel wäre der Brite „John Evans“, der von 1823–1908 lebte. Das ist allerdings nur eine Vermutung und klärt noch lange nicht, wann das Buch tatsächlich spielt. Der Verlag des Buches ist abermals Droemer-Knaur. Erschienen ist Babylon bereits am 1. März. Ob sich die eigenen Spekulationen bewahrheiten, kann also schon nachgelesen werden. Ein persönlicher Geheimtipp für diesen Monat. |
Voraussage |
Before us (Anna Todd)
Keine andere Autorin ist momentan erfolgreicher und keine andere Autorin wird in den Sozialien Netzwerken momentan so gefeiert wie sie. Die amerikanische Jungautorin konnte mit ihrer Reihe After zahlreiche Bestsellerlisten das ganze letzte Jahr über anführen. Dabei löste ein Band den anderen ab. Alle wurden nämlich innerhalb des letzten Jahres in Monatsabständen veröffentlicht. Eine Strategie, die europäische Verläge mit amerikanischen Büchern hierzulande öfters versuchen. In diesem Fall war es der Heyne-Verlag, der die Reihe mit dieser Verkaufstaktik zur wohl erfolgreichsten im letzten Jahr gemacht hat. Mittlerweile ist sogar schon eine Verfilmung mit One-Direction Mitglied Harry Styles angekündigt. Der Erfolg hört aber nicht mit den vier ersten Bänden auf. Der neue Band Before us, der die Geschichte von After weitererzählt, scheint ebenfalls in den meisten Bestsellerlisten auf. Aber auch dieses Buch wird nicht das letzte sein. Mit Nothing more und Nothing less sind bereits zwei weitere Nachfolger angekündigt, die im September und im November erscheinen und schon jetzt öfter vorbestellt sind, als viele andere Bücher. Spannenderweise ist jeder der beiden Bände mit jeweils einem Satz „angeteasert“. Die Verkaufsstrategie wird also aktiv weitergeführt und ein Abreißen des Erfolgs ist bisher nicht in Sicht. Wie lang sich dieser schließlich fortsetzen kann, wird sich erst zeigen müssen. Allerdings hat sich mit der After-Reihe eine solche Fan-Gemeinschaft rund um die Autorin Anna Todd aufgebaut, dass ein Ende des Erfolgs momentan noch in weiter Ferne zu sein scheint. Was man aber auch noch erwähnen muss: Es wäre schon überraschend wenn sich die Fan-Gemeinde der Autorin noch weiter vergrößern kann. Der Stil ist nämlich sehr eigen und wird mit Sicherheit nicht von jedem Leser gemocht. Ob Before us es schafft den ersten Platz in den Bestsellerlisten für Anna Todd wieder zu erobern, werden wir demnächst erfahren. Erscheinungstermin für den aktuellen Band ist der 8. März. |
VoraussageAutor: Tom Hillenbrand
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Der Kaffeedieb (Tom Hillenbrand)
Der Autor Tom Hillenbrand konnte bisher vor allem durch seine Krimis für Aufsehen sorgen. Besonders sein jüngstes Werk Drohnenland, welches mit dem Thema „Überwachung“ ein sehr aktuelles behandelt, kam bei vielen gut an. Der Kaffeedieb ist aber kein Krimi im klassischen Sinne. Vielmehr wird der Diebstahl aus der Sicht des Diebes erzählt und nicht aus der eines Ermittlers. Aus der äußerst umfangreichen Buchbeschreibung lässt sich schon so einiges herauslesen. So ist zum Beispiel Zeit und Ort der Handlung sofort bekannt: Das Europa des 17. Jahrhunderts. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 entwickelte sich der Handel zur wichtigsten Einnahmequelle für viele europäische Großmächte. Einige Rohstoffe waren dabei besonders beliebt. Neben der bekannten Geschichte rund um die Kartoffeln, war auch Kaffee ein beliebtes Handelsgut. Der Anfang der Buchbeschreibung erklärt die Situation perfekt: „Am Ende des 17. Jahrhunderts verfällt Europa dem Kaffee. Philosophen in London, Gewürzhändler in Amsterdam und Dichter in Paris: Sie alle treffen sich in Kaffeehäusern und konsumieren das Getränk der Aufklärung.“ Da viele bereit waren, für Kaffee viel Geld zu bezahlen, wurde nicht nur offiziell verkauft. Bei Schmugglern waren die bräunlichen Bohnen besonders beliebt, so auch bei Filou. Der Spekulant hat sich in der Londoner Börse sauber verzockt und muss seine Schulden schnellstmöglich wieder gut machen. Mit einer Truppe von Spezialisten macht er sich nun auf den Weg in die Türkei, die das Monopol für den Kaffeehandel besitzen, um dort den Kaffee zu klauen. Natürlich ist es selbstverständlich, dass er dabei nicht der einzige ist und so kommt er schnell in die Bedrängnis von seinen Verfolgern. Solche Erzählungen mit historischem Einschnitt finde ich ja immer irgendwie spannend und so ist es auch bei Der Kaffeedieb. Allerdings bleibt offen, ob der Autor es schafft, eine spannende Geschichte um das unverbrauchte Thema zu spinnen. Das Potential wäre auf jeden Fall da und außerdem hat es der Autor ja schon mit einigen anderen Werken geschafft, gute Geschichten zu erzählen, bisher allerdings nur in Krimiform. Ob er das auch mit Der Kaffeedieb hinbekommt, erfahren wir ab dem 10. März, wenn das Buch erscheint. Veröffentlicht wird es vom eher unbekannten Verlag Kiepenheuer&Witsch. |
Voraussage |
Der Gerechte (John Grisham)
Zuletzt konnte er noch mit Die Erbin einen mittelmäßigen Erfolg erzielen, jetzt versucht er sich mit einem weiteren Thriller, der ein gerichtliches Thema als Hintergrund hat. Ken Follett bezeichnet ihn sogar als „Den besten Thrillerautor unserer Zeit“. Während das wohl eher Ansichtssache ist, kann man nicht leugnen, dass John Grisham in seinem Genre ein Dauerbrenner ist. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht er packende Thriller mit manchmal eher fad scheinenden Hintergrundthemen. In Der Gerechte geht es um Sebastian Rudd, der nicht gerade den typisch klischeehaften Anwalt darstellt. Um was es in der Story geht? Das lasse ich die offizielle Buchbeschreibung erklären. Die war nämlich gut genug, um von mir zur „Buchbeschreibung des Monats“ gekürt zu werden. Bitteschön: „Sebastian Rudd ist kein typischer Anwalt. Seine Kanzlei ist ein Lieferwagen, eingerichtet mit Bar, Kühlschrank und Waffenschrank. Er arbeitet allein, sein einziger Vertrauter ist sein Fahrer, der zudem als Leibwächter und Golfcaddie fungiert. Sebastian Rudd verteidigt jene Menschen, die andere als den Bodensatz der Gesellschaft bezeichnen. Warum? Weil er Ungerechtigkeit verabscheut und überzeugt ist, dass jeder Mensch einen fairen Prozess verdient." Der Gerechte klingt, meiner Meinung nach, schon um einiges interessanter als Die Erbin und behandelt auch ein relevantes Thema. Wie angedeutet geht es nämlich auch darum, ob wirklich jeder Mensch einen Strafprozess verdient, egal ob Handtaschendieb oder Massenmörder. In vielen Ländern der Welt ist das bis jetzt noch nicht eindeutig geklärt und es gibt in vielen Fällen keine Chance auf einen Prozess für den Angeklagten, zumindest keinen fairen Prozess. Ein Buch, das durch sein Thema und den berühmt berüchtigten Autor viel Potential aufweist und mit Sicherheit das Krimihighlight im März ist. Erscheinungstermin ist allerdings erst der 21. März. Zuständiger Verlag ist der Heyne-Verlag.
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Voraussage |
Aus dunklen Federn 2 (Markus Heitz, Christian von Aster und mehr)
Nach Die Baker Street Artefakte, zu dem ich eine große Buchempfehlung hier auf Bücherbaum.com verfasst habe, erscheint nun wieder eine Kurzgeschichtensammlung von einer Gruppe deutscher Autoren. Darunter wieder die beiden bekannten Markus Heitz und Christian von Aster. Für Markus Heitz ist es sogar schon die dritte Kurzgeschichtensammlung, da er auch schon im ersten Teil von Aus dunklen Federn mitgewirkt hat. Schon im ersten Teil ging es um harte Horror-Storys, mit teils grausamen Inhalten. Laut Buchbeschreibung wird dieses Schema auch im zweiten Teil weitergeführt. Einen kleinen detaillierteren Vorgeschmack um welche Szenarien es gehen wird, lest ihr hier in diesem kurzen Auszug aus der offiziellen Buchbeschreibung: „Ein Forschungstrupp kommt vom Wege ab. Ein Mann fährt zum Klassentreffen, doch sucht er dort keine alten Freunde. Ein freundliches Ehepaar will nicht länger die Schikanen ihres sadistischen Nachbarn hinnehmen.“ So ein paar Gedankengänge zu den Geschichten. Ergänzt werden die Kurzgeschichten übrigens durch kleine Illustrationen, die die Autoren selbst gestalten durften. Hoffentlich fallen die dann auch besser aus, als die eher mauen Fotos in Die Baker Street Artefakte. Herausgegeben wird es diesmal übrigens nicht vom Feder&Schwert-Verlag sondern von Briefgestöber. Leider aber nur als Taschenbuch, bei einer Kurzgeschichtensammlung ist ein schön designtes Hardcover immer eine Bereicherung. Der Grund dafür, dass man sich dagegen entschieden hat, ist aber wohl der eher kleine Verlag. Veröffentlicht wird Aus dunklen Federn schließlich am 29. März und bildet somit den Abschluss des Lese-Monats März. Beenden möchte ich diesen noch mit einem wunderbaren Zitat aus der Buchbeschreibung zum Buch: „Ein faszinierendes, abgründiges Lesevergnügen für alle, denen Rabenschwarz lieber ist als Feenrosa.“ |
Die Magie der Namen: Diese drei Autoren ziehen zahlreiche Fans schon allein durch ihren Namen an. (von links: Don Winslow, Anna Todd, John Grisham)
3.2.2016
Neuerscheinungen - Monat Februar 2016Der Trend setzt sich fortIm Lese-Februar ist kein wirkliches großes Highlight aufzufinden. Allerdings sind es die vielen Serienfortsetzungen, die für die meisten Fans das tatsächliche Highlight im Monat sind. So können sich vor allem Warrior-Cats und Die Überlebenden Liebhaber freuen. Interessant ist auch, dass sich der Trend der großen Menge an Historikromanen offenbar, wie vorhergesagt, fortsetzt.
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Voraussage |
Die Traumknüpfer (Carolin Wahl)
Wir beginnen mit einem Buch einer sehr jungen, deutschen Autorin. Aber Die Traumknüpfer ist nicht ihr erste Buch. Mit ihrem Erstlingswerk Mondscheinküsse halten länger legte sie sich vor fast drei Jahren eine sehr gute Basis. Die Traumknüpfer soll allerdings nicht mit ihrem ersten Werk zusammenhängen und für sich alleine stehen. Dabei sieht der Inhalt recht interessant aus. Die Buchbeschreibung hat mich sogar so beeindruckt, dass ich sie hier zur Buchbeschreibung des Monats Februar küren möchte. Wie gewohnt gibt es diese im Original zu lesen: „In einer Welt, in der Frühling, Sommer, Herbst und Winter über die Träume mit den Menschen verbunden sind, liegt das Schicksal der vier Jahreszeitenvölker in den Händen der Traumknüpferin Udinaa. Doch als Udinaa – halb Mensch, halb Göttin – erwacht, zerbricht ihr Traum in Abermillionen magische Splitter. Jeder einzelne dieser Splitter verleiht, einmal gefunden, dem Träger die Macht der Götter. Als die Traumsplitter in die Hände eines Verräters fallen, scheint ein gewaltiger Krieg unausweichlich. Einzig Kanaael, der Prinz der Sommerlande, und Naviia, eine junge Clansfrau aus dem Wintervolk, vermögen den Lauf des Schicksals noch zu wenden ...“ Quelle: Amazon
Die Idee mit den Traumsplittern scheint mir als sehr ambitioniert und ich glaube man darf sich inhaltlich so einiges von Die Traumknüpfer erwarten. Die Autorin behauptet übrigens selbst, dass sie große Fantasywälzer sehr gerne mag. Das will sie wohl mit diesem Buch besonders hervorheben. In ganze 720 Seiten ist das Abenteuer von Udinaa, der Hauptfigur, verpackt. Ein solcher Umfang kann jüngeren Autoren allerdings auch schnell zum Verhängnis werden, wie man es zuletzt bei meinem Leseblog-Buch Der Verlorene Thron beobachten konnte. Die Traumknüpfer wird, wie auch jenes, vom Heyne-Verlag veröffentlicht. Wir können also gespannt auf den 8. Februar warten.
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Voraussage |
Im Himmel gibt es Coca-Cola (Christina Nichol)
Schon gewusst? Im Himmel gibt es Coca-Cola! Das entspricht vermutlich nicht ganz der Wahrheit, Hoffnungen sollte man aber nie aufgeben. Was der Titel allerdings mit dem kommenden Roman zu tun hat, kann ich auch nach dem Lesen der äußerst umfangreichen Buchbeschreibung nicht sagen. Eventuell gab es ja einen Werbevertrag der Autorin…Spaß beiseite: Es ist das erste Werk von Christina Nichol, das auch auf Deutsche erscheint. Mit Waiting for the Electricity hat sie schon einen Roman hinter sich, allerdings eben nur auf Englisch. Mit mare hat sie nun aber einen Verlag gefunden, der zwar eher kleiner ist, aber ihr neuestes Buch immerhin auch auf Deutsch übersetzt. Ob das schließlich lesenswert wird, wird sich erst zeigen müssen. Hinter Im Himmel gibt es Coca-Cola verbirgt sich eine schwarze Komödie, die vor Ideenreichtum nur so sprüht. Es geht um einen Mann, der in Georgien lebt. Die Geschichte spielt im Jahr 2002 und sein Heimatland ist noch immer vom Kommunismus gerüttelt. „Von den USA hört man nur Gutes“ denkt sich Slims, die Hauptfigur, und so beginnt er, lange Briefe an Hillary Clinton zu schreiben, in denen er von seinen schillernden Visionen über Georgien schwärmt. Tatsächlich wird Slims erhört und nach San Francisco eingeladen. Diese Reise soll seine eigene Nation verändern! Endlich kann er sich all die Guten Dinge aus der Nähe ansehen. Als er dort ankommt, ist er allerdings so gar nicht angetan von dem Land und plötzlich kommt ihm Georgien nicht mehr ganz so blöd vor. Schon in der Buchbeschreibung merkt man, dass Im Himmel gibt es Coca-Cola voll von Satire und schwarzem Humor sein wird. Nach Die Traumknüpfer ist dieses Buch hier gleich das zweite in Folge, bei dem ich den Ansatz sehr ambitioniert finde und der Inhalt wirklich überzeugend sein könnte. Mit 448 Seiten hat das Buch auch noch einen sehr angenehmen Umfang und läuft nicht so schnell in Gefahr, zu lange zu werden. Wie ausgefallen die Ideen schlussendlich tatsächlich sind und ob es im Himmel wirklich Coca-Cola gibt, erfahren Leser ab dem 9. Februar. |
VoraussageDie Symbole der Häuser York (links) und Lancaster (rechts) sind für den Namen "Rosenkriege" verantwortlich.
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Krieg der Rosen: Winterpilger (Toby Clements)
Eine neue Mittelalter-Serie mit historischem Hintergrund. Kennen wir das nicht schon? Genau, aus den Januar-Neuerscheinungen, in denen ich einen Trend der Historikromane prophezeit habe. Autor Toby Clements schließt sich nun diesem Trend an. Im englischen Original heißt die Serie übrigens „Kingmaker“ und mit Broken Faith gibt es auch schon einen Nachfolger zum ersten Teil, allerdings vorerst nur auf Englisch. Dieser wird aber mit Sicherheit auch noch übersetzt werden. Jetzt gibt es aber erstmal Kingmaker: Winter Pilgrims bzw. Krieg der Rosen Winterpilger zu lesen. Es geht um das Kloster St. Mary in England im Jahre 1460. Die Hauptcharaktere sind der Mönch Thomas und die Nonne Katherine. Am Anfang wird diese von Thomas vor Angreifern gerettet. Die Angreifer waren aber offenbar nicht ganz unbekannt und auch definitiv keine Räuberbande. Um auf den Punkt zu kommen: Es handelt sich um den Sohn des mächtigen Sir Riven, der fortan auf Rache sinnt. Als er und seine Männer ins Kloster einfallen, müssen Thomas und Katherine fliehen. Schließlich finden sie sich mitten in der blutigen Auseinandersetzung zwischen der Häuser York und Lancaster wieder, mitten in den Rosenkriegen. Im letzten Monat hatten wir mit Feuer über Brandenburg einen Historikroman, in dem es, Überraschung, um die Stadt Brandenburg und ihr Schicksal im Mittelalter ging. Dieses Mal dreht sich alles um die Rosenkriege, die ebenfalls tatsächlich stattfanden. So wie es auch die Häuser York und Lancaster wirklich gab. Beide hatten als Symbol für ihr Haus eine Rose: Die von York erstrahlte in Weiß, die von Lancaster in Rot. So auch der Name „Rosenkriege“. So viel zum geschichtlichen. Das Thema ist aber auf jeden Fall interessant genug, um es in einem Roman festzuhalten. Wie gut das Toby Clements gelingt, wissen wir erst ab dem 12. Februar, wenn Krieg der Rosen: Winterpilger erscheint. Die englische Version dürfte aber Erfolge zu verzeichnen haben, ansonsten würde es vermutlich keinen zweiten Teil geben. Es bleibt wohl eine Sache der Übersetzung. Mit Bastei Lübbe hat man immerhin einen sehr großen Verlag, der interessanterweise auch hier wieder eine neue Serie startet. |
Voraussage |
Der Ritter der Könige: Geraldines 3 (Sabrina Qunaj)
Es folgt: Ein historischer Roman. Hier handelt es sich allerdings um eine schon begonnene Serie der österreichischen Autorin Sabrina Qunaj. Mit den Vorgängern Tochter des letzten Königs und Blut der Rebellin konnte sie gleich zwei Bestseller hinlegen. Dementsprechend heiß erwartet wird auch der dritte Teil der Reihe Die Ritter der Könige. Die Geschichte spielt in Wales im zwölften Jahrhundert. Hauptfigur ist der junge Maurice de Pendergast, der im Haushalt der einflussreichen Familie Geraldines zum Ritter ausgebildet wird. Zuerst läuft alles super für ihn. Er verlobt sich mit der Tochter der Familie, kämpft erfolgreich im englischen Bürgerkrieg mit und hilft dabei, Irland zu erobern. Allerdings bringt ihm das nicht nur Freunde, sondern auch erbitterte Feinde. Sein treuer Freund Richard begleitet ihn bis dorthin durchs Leben und es gibt keine Probleme, bis man eine Frau aus seiner Vergangenheit in den Krieg hineinzieht. Dabei wird seine Loyalität auf eine harte Probe gestellt. Klingt zuerst nach Mittelalter-Durchschnittskost, könnte aber ganz spannend werden. Sowohl das historisch korrekte Setting, als auch der Erfolg der Vorgänger sprechen dafür. Dagegen spricht eher die Buchbeschreibung, die einen eigentlich nichts neues oder ungewöhnliches erwarten lässt. So wird Der Ritter der Könige wohl ein Highlight für Fans der Reihe bleiben. Im Buch sollen sich übrigens eine detaillierte Karte und ein Stammbaum der Familie Geraldines befinden. Das ist meist bei ziemlich kompliziert verstrickten Historikromanen immer hilfreich und außerdem ist eine Karte in einem Buch immer ein kleiner Pluspunkt. Anhand der Vorbestellerzahlen kann man übrigens jetzt schon vorhersagen, dass der dritte Teil der Reihe einen ähnlich großen Erfolg verzeichnen wird, als seine Vorgänger. Der verantwortliche Verlag ist Goldmann, der auch für die Die 5. Welle-Trilogie zuständig ist. Veröffentlichungstermin für Der Ritter der Könige ist der 15. Februar. |
Voraussage |
Blut und Feuer: Die Überlebenden 3 (Alexandra Bracken)
Ebenfalls vom Goldmann-Verlag veröffentlicht wird Blut und Feuer von Alexandra Bracken. Es ist der dritte Teil der Die Überlebenden-Trilogie und somit das Finale der erfolgreichen Reihe. Diese stand beim Goldmann-Verlag in letzter Zeit immer ein wenig im Schatten der Die 5. Welle-Trilogie und konnte so nicht bei jedem bekannt werden. Die beiden Reihen dürften aber durchaus ein paar Ähnlichkeiten aufweisen. Allein der Cover-Stil sollte Die 5. Welle-Lesern bekannt vorkommen. Diese erleben schließlich dann im Mai ihr Highlight, wenn das Finale The Last Star erscheint. Während dieses aber vorerst in Englisch erscheint, gibt es zu Blut und Feuer bald die deutsche Version zu lesen. Kommen wir nun aber zum Inhalt: Ruby hat ein Problem. Sie wird von der Regierung verfolgt, da sie übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Sie und ihre Gruppe geben aber nicht auf. Sie haben sogar einen Gefangenen genommen. Dabei handelt es sich um niemanden geringeren als den Sohn des Präsidenten, Clancy Grey. Bald entdecken sie, dass auch er Kräfte wie Ruby hat und somit ebenfalls in Gefahr schwebt. Allerdings versucht Clancy immer wieder mit seinen manipulativen Fähigkeiten die Mission der Gruppe ins Wanken zu bringen. Ruby muss ihn immer wieder im Zaum halten, ob ihr das aber gelingt, bleibt offen. Es scheint das bombastische Finale zu werden, dass sich die Fans erhofft haben. Nachdem Die Überlebenden und auch bald Die 5. Welle für Goldmann beendet sein werden, können wir gespannt sein, welche neuen Serien aus deren Richtung kommen werden. Schließlich muss man eine Lücke schließen, die so nicht bleiben kann. Welches Projekt die Autorin Alexander Bracken als nächstes auf ihrer Liste hat, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Man darf also gespannt bleiben, was sich ergibt. Jetzt erscheint aber erst einmal Blut und Feuer, nämlich am 15. Februar. |
Voraussage |
Das Herz der Königin (Elizabeth Chadwick)
Nach Das Banner der Königin (2009), Das Lied der Königin (2014) und Der Ritter der Königin (2014), erscheint nun ein weiterer historischer Roman der Autorin Elizabeth Chadwick. Auch in Das Herz der Königin, dreht sich wohl alles um die besagte Königin. Außerdem haben wir hier wohl einen weiteren qualitativen historischen Roman, der sich zu Der Ritter der Könige und Krieg der Rosen gesellt. Damit haben wir drei hochkarätige Historikromane im Februar. Es bleibt also weiterhin spannend, wie lange sich dieser Trend fortsetzt. Das Herz der Königin beginnt mit der Krönung von Alienor von Aquitanien. Eigentlich sollte sie damit mehr als zufrieden sein, doch die Rolle die sie einnehmen soll, entspricht nicht ihren Vorstellungen. Sie strebt weiterhin nach mehr Macht im Land. Allerdings wendet sich ihr Mann Henry immer mehr von ihr ab und beginnt eine andere, jüngere Frau zu treffen. Alienor beschließt, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, was allerdings nicht so wirklich gelingt. Sie findet sich nämlich schon bald in einer Rebellion wieder, die verheerende Folgen für sie haben soll. Die ganze Geschichte spielt sich übrigens in England, im Jahre 1154 ab. Während sich Krieg der Rosen noch ein wenig versucht, sich an ein allgemeineres Publikum zu wenden und Der Ritter der Könige sich mit Klischees in der Buchbeschreibung versucht, setzt Das Herz der Königin auf einen kleinen Romantik-Touch. Die beiden letzteren sind aber vor allem auf ein kleineres Publikum ausgelegt und nur für Genre- oder Serienfans interessant. Interessant ist auch, dass jedes der Bücher, von einem anderen Verlag ins Rennen geschickt wird. Neben Bastei Lübbe und Goldmann, gesellt sich nun auch blanvalet zur Runde. Jeder dieser Verläge versucht also mit dem Trend mitzugehen, wer aber dabei am erfolgreichsten ist, werden wir erst am Ende des Monats sehen. Anhand der Vorbestellerzahlen, liegt aber Der Ritter der Könige weit in Führung. Krieg der Rosen folgt, knapp vor Das Herz der Königin. Ich werde dieses Rennen mit Sicherheit mit Spannung weiterverfolgen. Das Herz der Könige erscheint aber erstmal am 15. Februar. |
Voraussage |
Warrior Cats: Der erste Kampf, Staffel 5, Band 3 – Dieselblatts Geschichte, Short Adventure (Erin Hunter)
Warrior Cats-Fans dürfen sich den 8. Februar im Kalender ganz dick anstreichen, wenn sie es nicht sowieso schon getan haben. Der dritte Band der fünften Staffel ist nämlich das am öftesten vorbestellte Buch im Februar. Nach ganzen fünf Staffeln, einem Prequel und zahlreichen Short-Adventures ist das unglaublich beeindruckend, wie man noch solche Zahlen erreichen kann. Die vielen Fans des Teams Erin Hunter bleiben der Serie scheinbar unendlich lang treu und so hat sich Warrior Cats mittlerweile zu einer der größten Marken im Bereich Literatur etabliert. Jeden Monat gibt es ein neues Werk des, mittlerweile wirklich großen Teams. Ganze sechs Autoren und Autorinnen sollen es sein. Dass diesen Monat aber mit Der erste Kampf wieder ein vollwertiger Teil der Reihe erscheint, dürfte für Fans trotzdem etwas Besonderes sein. Schließlich wollen sie wissen, wie es weitergeht, ähnlich wie bei TV-Serien wird hier angespannt mitgefiebert. Um euch nichts vorzuenthalten, habe ich die originale Buchbeschreibung hierher kopiert. „Grauer Flug steht unter Schock. Hat er doch immer fest daran geglaubt, dass Wald- und Moorkatzen in Frieden zusammenleben können. Doch nun wird sein Bruder Wolkenhimmel tatsächlich den Moorkatzen den Krieg erklären? Auch der junge Kater Donner lehnt das skrupellose Verhalten von Wolkenhimmel ab und kehrt kurzentschlossen zu den Moorkatzen zurück. Grauer Flug ist sich nun sicher: Er muss Wolkenhimmel aufsuchen, um Schlimmeres zu verhindern. Doch was als Missverständnis zwischen den beiden Brüdern beginnt, endet in einer Katastrophe. Es müssen sich alle, sowohl die Katzen aus den Bergen als auch Streuner und ehemalige Hauskätzchen, für eine Seite entscheiden.“ Quelle: Amazon
Neben diesem 317-seitigen Band, erscheint noch ein kleinerer Happen, ein Short-Adventure mit 93 Seiten. In Distelblatts Geschichte geht es logischerweise um die Donnerclan-Kriegerin Distelblatt. Diese ist allerdings eine besondere Katze, sie ist nämlich die Tochter einer Heilerin und eines Windclan-Kriegers, was sie natürlich eher unbeliebt im eigenen Clan macht. Das kann sie bald nicht mehr ertragen und so flüchtet sie, um in einem unterirdischen Tunnelsystem weiterzuleben. Doch die Sehnsucht zu ihren Kollegen plagt sie und sie entscheidet sich schließlich, wieder zurückzukehren.
Ob so eine umfangreiche Buchbeschreibung nicht schon viel zu viel über ein so kurzes Buch erzählt, bleibt zu bezweifeln. So bleibt das Short-Adventure rund um die Kriegerin Distelblatt wohl auch weiterhin auch nur ein kleiner Happen für Fans für zwischendurch. Das Highlight bleibt schließlich Der erste Kampf. |
Der Februar hat zwar keine großen Blockbuster zu bieten, er bleibt allerdings noch immer ein sehr interessanter Lese-Monat. Mit unzähligen Fortsetzungen, einem Verlags-Duell um den besten Historikroman und einigen interessanten neuen Ideen, ist er durchaus spannend. Jetzt bleibt mir nur noch, euch Viel Spaß beim Lesen zu wünschen!
8.1.2016
Neuerscheinungen - Monat Januar 2016Angriff aus den GeschichtsbüchernDer Lese-Januar zeigt sich überraschenderweise spannender, als noch der Dezember. Vor allem für Fans von Historikromanen gibt es erfreuliche Meldungen. Aber auch David Lagercrantz zieht mit einem Roman nach.
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Voraussage |
Und draußen stirbt ein Vogel (Sabine Thiesler)
Viel ist nicht bekannt über den Thriller der Autorin Sabine Thiesler. Dafür ist die Buchbeschreibung aber super, besser gesagt die beste, die ich im Monat Januar auffinden konnte. Aufgrund dessen gibt es sie, wie gewohnt, auch jetzt und hier, in voller Länge bzw. „Kürze“ zu lesen: „Nervenzerreißende Spannung in der Toskana. Hasserfüllt beobachtet er die Autorin Rina Kramer bei ihrer Lesung. Jedes Wort von ihr macht ihn wütend. Sie hat ihn bestohlen, hat seine Ideen und Gedanken geraubt. Er reist ihr nach, findet sie in ihrem idyllischen Landhaus in der Toskana und mietet sich bei ihr ein. Wie ein harmloser Urlauber, aber besessen davon, sie zu vernichten. Rina ahnt nicht, was der eigentümliche Gast plant. Als sie endlich die Gefahr erkennt, ist es bereits zu spät.“ Liest sich zwar toll, gibt aber wenig über den Inhalt bekannt. Eigentlich sollte man an dieser Stelle eher skeptisch über den Buchkauf sein. Allerdings wurde das Buch aufgrund der Autorin trotzdem relativ oft vorbestellt. Diese ist nämlich als Drehbuchautorin für einige Folgen der Serien Tatort und Polizeiruf 110 bekannt. Außerdem machte sie sich mit ihrem Debütroman Der Kindersammler beliebt und legte zuletzt mit Versunken einen ebenfalls sehr gut bewerteten Thriller hin. Auch bei all diesen Romanen viel die Buchbeschreibung ähnlich knapp aus. Natürlich kann man den Leser dadurch neugierig auf ein Buch machen, ihn aber auch abschrecken. Für Fans der Autorin wird das Buch bestimmt wieder ein Erfolg, für Neueinsteiger oder Fans von amerikanischen Thrillern kann der Fall der Enttäuschung aber auch dementsprechend groß sein. Am Ende entscheiden schließlich Sie: Kann die eher kurz gehaltene Buchbeschreibung Sie schon überzeugen und lassen Sie sich auf Und draußen stirbt ein Vogel ein? Ebenfalls interessant: Was zum Teufel hat der Vogel mit der Geschichte zu tun?
Das Buch erscheint am 11. Januar und wird vom Heyne-Verlag veröffentlicht. Übrigens vom gleichen Verlag, wie Der Verlorene Thron, zudem ich vor kurzem eine sehr ausführliche Rezension veröffentlicht habe. |
Voraussage |
Der Sündenfall von Wilmslow (David Lagercrantz)
Für viele war Verschwörung, die Fortsetzung der Millennium-Trilogie die größte Enttäuschung im Lesejahr 2015. Zu groß war der Druck, der auf David Lagercrantz ausgeübt wurde. Am Ende kam ein guter Krimiroman, aber nur eine bedingt gute Millennium-Fortsetzung heraus. Zu viele Ideen des ursprünglichen Autors Stieg Larsson wurden über den Haufen geworfen. Jetzt hat es David Lagercrantz umso schwerer mit seinem neuen Roman Fuß zu fassen. Es wird wieder ein Krimi-Roman, allerdings findet das Wort „Millennium“ hier keinen Platz mehr. Das Thema ist aber durchaus interessant und ist auf jeden Fall eine Erwähnung wert. Vielleicht sollten sich einige Leser doch noch einmal überlegen, ob sie dem Autor nicht noch eine Chance geben. Thematisch geht es um den Kalten Krieg. Klassisch wird eine Leiche aufgefunden. Alle Anzeichen stehen für einen Selbstmord des Mannes. Allerdings hat dieser auch für den Geheimdienst während des Zweiten Weltkriegs gearbeitet. So hat Ermittler Sergeant Leonard Corell den Verdacht, dass doch „höhere Mächte“ ihre Finger im Spiel haben. Schließlich findet er heraus, dass sich hinter dem Fall vielleicht eines der best-behütetsten Geheimnisse des Krieges versteckt. Klingt schon mal sehr spannend und könnte auch bestimmt ein guter Krimi-Roman werden. Die Frage ist: Lassen Sie sich auf den Stil David Lagercrantz´ noch einmal ein. Wenn Sie Verschwörung gelesen haben und Ihnen der Stil des Autors nicht zugesagt hat, werden Sie wohl auch mit Der Sündenfall von Wilmslow nicht zufrieden gestellt werden. Wenn es aber nur der Ärger über die vermeintlich schlechte Fortsetzung war und Sie Krimi-Fan sind, können Sie David Lagercrantz durchaus noch eine Chance geben. Da vor allem das Thema und die Zeitperiode der Handlung interessant sind, könnte am Ende sicherlich ein guter bis sehr guter Krimi-Roman herausspringen. Veröffentlicht wird Der Sündenfall von Wilmslow am 14. Januar und herausgegeben vom Piper-Verlag. |
Voraussage |
Drachengift (Markus Heitz)
Nachdem Die Zwerge-Autor Markus Heitz mit AERA zuletzt ein ganz neues Universum geöffnet hat, setzt er mit Drachengift eine schon bekannte Reihe fort. Es ist der dritte Teil der „Drachen“-Reihe und knüpft an den direkten Vorgänger Drachenkaiser an. Da dieser schon sehr erfolgreich war, sind die Vorbestellerzahlen zum dritten Teil ebenfalls ziemlich hoch. Im Buch geht es um die finale Schlacht zwischen Menschen und Drachen. Silena und ihre Gefährten haben vor, das Überleben der Menschheit zu sichern. Allerdings muss sie mit so einigen Problemen kämpfen. Neben der Gruppe der Officium Draconis und den freien Drachenjägern stößt nämlich eine neue Truppe an Mitbewerbern dazu: Eine mysteriöse Flugstaffel, die gegen die Drachen kurioserweise mit Sprühmittel vorgeht. Dazu kommt noch, dass sich einer von Silenas Gefährten plötzlich komisch fühlt. Ist er womöglich unter den Bann eines Drachen geraten? Ein Fest für Drachen- und Heitz-Fans, die ja beinahe im Monatsrhythmus neue Werke des Autors geliefert bekommen. Drachengift wird übrigens, wie auch die anderen Teile der Reihe, vom Piper-Verlag herausgegeben. AERA und die Exkarnation-Reihe werden ja vom Knaur-Verlag veröffentlicht. Zuletzt hat Heitz auch in der Kurzgeschichtensammlung Die Baker Street Artefakte mitgewirkt. Der actionreiche Drachenband wird aber am 14. Januar zur Verfügung stehen. |
Voraussage |
Feuer über Brandenburg (Charlotte Lyne)
Im November letzten Jahres hatten wir mit Das dunkle Herz der Welt, der Autorin Liliana le Hingrat, einen Historikroman im Mittelalter, der die Geschichte rund um Ungarn bzw. Böhmen nacherzählte. Dieses Mal geht es konkret um die Stadt Brandenburg und es scheint so, als würde uns hier ein ganz feiner Historikroman erwarten. Wieder geht es um das Mittelalter. Interessant ist dabei, dass die Autorin bewusst veraltete Begriffe verwendet und diese dann in einem Glossar am Ende des Buches aufschlüsselt. Natürlich kann es auch nervig sein Begriffe immer wieder nachzuschlagen, allerdings dürften diese nicht allzu oft vorkommen. Außerdem erhöhen sie die Immersion und bestätigen das historisch korrekte Thema noch mehr. Im Buch geht es um die Familie der Bauerstochter Jonata. Sie lebt in Angst und Schrecken. Immer wieder wird ihr Dorf von böhmischen Kämpfern überfallen. Auch Jonatas Cousin verfällt der Kriegsgruppe zum Opfer und sie beginnt die Mörder immer mehr zu hassen. Als bei einem Kampf ein berüchtigter Krieger der Gruppe verletzt wird, muss sich Jonata entscheiden: wird sie ihn sterben lassen, oder hilft sie ihm, obwohl er zur Gruppe gehört, die ihren Cousin ermordet haben? Charlotte Lyne wird auch gerne mal „Die zweite Rebecca Gable“ genannt. Ähnlichkeiten haben die beiden auf jeden Fall. Und damit meine ich keineswegs das Aussehen, sondern vielmehr die Themenwahl. Beide versuchen die Nischenecke der Historikromane durch packende Geschichten dem breiten Publikum näher zu bringen, was auch beiden außerordentlich gut gelingt. Wenn man die Romanhistorik von Charlotte Lyne weiter zurückverfolgt, sieht man, dass sie gerne Liebesgeschichten in ihre Bücher einbindet. Es wurde zwar nicht angekündigt, dass auch Feuer über Brandenburg eine solche Liebesgeschichte enthalten wird, es ist aber sehr stark davon auszugehen. Auch das Ende der Buchbeschreibung deutet stark in diese Richtung. Feuer über Brandenburg ist mein spezieller Mittelalter-Tipp für diesen Monat und Fans von Historikromanen können hier auch ohne zu zögern zugreifen. Es erscheint am 14. Januar und wird von Bastei Lübbe herausgegeben. Über diese habe ich übrigens in der letzten Monats-Vorschau einige spannende Spekulationen fallen lassen. |
Voraussage |
Basar der bösen Träume (Steven King)
Insgesamt 20 feine Kurzgeschichten liefert uns Steven King auf einen Schlag. Überwältigt von der Menge wurden zunächst nur die ersten drei ins Deutsche Übersetzt. Mittlerweile haben die Übersetzer aber ganze Arbeit geleistet und so findet sich in dieser Kurzgeschichtensammlung ein Großteil der ursprünglichen 20 auf. Der Heyne-Verlag, der das Buch herausgibt, schreibt folgendes über das Buch: „Nicht immer blanker Horror, aber immer psychologisch packend und manchmal schlicht schmerzhaft wie ein Schlag in die Magengrube – Geschichten, die uns einladen, Stephen Kings Meisterschaft im Erzählen aufs Neue beizuwohnen, oder, wie er selbst in seinem Basar der bösen Träume ausruft: »Hereinspaziert, ich habe die Geschichten eigens für Sie geschrieben. Aber seien Sie vorsichtig. Bestenfalls sind sie bissig und schnappen zu.“ Das deckt sich beinahe mit dem Zitat auf dem Cover:
Der typische Steven King-„Charme“ ist also wieder mit dabei. Über den Inhalt der Kurzgeschichten ist schlicht nichts bekannt, was aber wahrscheinlich auch nicht nötig ist. So scheint das Buch viel mysteriöser. Wer gerne richtig gute Horror-Storys liest und auch noch Kurzgeschichte mag, ist hier außerordentlich gut bedient. Der Basar der bösen Träume wird am 18. Januar für alle Leser offiziell eröffnet!
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Voraussage |
Herrin des Nordens (Martha Sophie Marcus)
Ein weiterer historischer Roman. Dieses Mal reisen wir aber noch weiter in der Zeit zurück. Genauer gesagt, geht es zu den Wikingern in das Jahr 1047. Wie schon bei Feuer über Brandenburg, wird wohl auch hier eine Liebesgeschichte mit hineingemischt. Es geht um Ingunn, die sich in Torge verliebt. Dieser ist vor kurzer Zeit aus England in ihre Heimatstadt nach Dänemark gezogen. Er bereitet sich hier auf eine Zukunft als Krieger in Diensten des englischen Königs vor. Torge hat aber auch noch einen Bruder: Jon. Dieser setzt eher auf Verhandlungsgeschick als auf Kriegslust. Hier beginnen auch die Probleme. Jon verliebt sich in Ingunn, muss aber nach kurzer Zeit mit seinem Bruder nach England zurückkehren. Wenig später wird Ingunns Heimatstadt von den Norwegern überfallen. An diesem Punkt endet auch die offizielle Buchbeschreibung. Es ist aber relativ klar ersichtlich, dass Torge und Jon nicht komplett aus der Geschichte verschwunden sind und sicherlich wieder in die Nähe von Ingunn kommen werden. Wie es weitergeht können Leser von Herrin des Nordens ab dem 18. Januar erfahren. Die Autorin Martha Sophie Marcus konnte vor Herrin des Nordens aber schon mit ihren anderen Werken Erfolge feiern: Zuletzt mit dem Kinderbuch Rabenherz und Elsternseele. Ihr wohl bekanntestes Werk heißt Die Bogenschützin und spielt kurioserweise, wie auch Feuer über Brandenburg, zur Zeit der Hussitenkriege, rund um Brandenburg. Der verantwortliche Verlag für Herrin des Nordens ist übrigens Goldmann, der auch die Die 5. Welle-Trilogie verlegt. Interessant ist, dass sich plötzlich immer mehr junge Autoren und Autorinnen an historische Romane herantrauen. Vielleicht erleben wir hier ja sogar den Anfang vom Ende des Nischendaseins der Historikromane. Zu kompliziert war es immer, erfundene Geschichten mit historisch korrekten zu vermischen. Anscheinend sehen das jetzt aber viele Autoren anders und trauen sich mehr. Ich bin gespannt, ob das nur ein Kurzzeittrend bleibt, oder ob es sich weiterentwickelt. Für Fans von historischen Romanen ist der Januar aber auf jeden Fall ein großartiger Monat. |
Voraussage |
Das Dunkel in dir (Samantha Hayes)
Nachdem die Autorin Samantha Hayes mit einigen englischsprachigen Büchern Erfolge feiern konnte, veröffentlichte sie 2014 mit Aus tiefster Seele ihren ersten deutschsprachigen Roman, bzw. Roman mit deutscher Übersetzung. Jetzt folgt mit Das Dunkel in dir der zweite. Auch dieser soll ein Psychothriller werden. Wie man in der folgenden Buchbeschreibung gleich sehen wird, spielt der Krimifaktor aber ebenfalls eine sehr große Rolle. Es geht um die englische Stadt Radcote, die von einer Selbstmordserie heimgesucht wird. Gerade als Ermittlerin Lorraine Fisher in die Stadt kommt, um für ein paar Wochen bei ihrer Schwester Jo Urlaub zu machen, wird ein weiterer verunglückter Mann mit Abschiedsbrief gefunden. Als wenig später auch noch ein Junge stirbt und Lorrains Neffe Freddie plötzlich verschwindet, beginnt sie an dem Fall zu arbeiten. Mit dem Verdacht, dass sich doch ein grausames Verbrechen hinter der Geschichte verbirgt und dem Gedanken, dass ihr Neffe mit hineingezogen wurde und sie sich beeilen muss, geht sie an die Arbeit. Das Dunkel in dir scheint eine interessante Mischung aus Krimi und Psychothriller zu sein. Fans von Sebastian Fitzek, der ähnliches versucht, sollten sich das Buch einmal genauer ansehen. Das schwere dabei ist natürlich, dass der Autor bzw. die Autorin den Thriller-Faktor neben der typischen Krimi-Geschichte hochhalten muss, sprich: Die Spannung muss über den ganzen Roman über hin erhalten bleiben. Sebastian Fitzek gelingt das ja regelmäßig mit seinen Werken. Ob das auch Samantha Hayes hinbekommt, können interessierte Leser ab dem 18. Januar erfahren. Ich empfehle, besser erste Rezensionen abzuwarten, da der Genremix doch eher gewagt ist. Verlegt wird Das Dunkel in dir, wie schon ihr erstes Werk, vom blanvalet-Verlag für Taschenbücher. |
Das war er schon wieder: Der Lese-Januar. Überraschenderweise, zeichnet sich dieser als spannender heraus, als es noch der Dezember war. Vor allem Fans von Historikromanen dürften mehr als zufriedengestellt sein.