Rezension - Star Wars: Nachspiel
Kalter Krieg in einer weit weit entfernten Galaxis
Star Wars: Nachspiel ist das erste Buch im „neuen“ Star Wars-Kanon. Macht der Roman von Chuck Wendig seine Sache gut und lohnt sich der Roman vielleicht als Einstieg in das Franchise? Diese Fragen und noch viele mehr, versuche ich in der Rezension zum Buch zu beantworten.
Die Nachfolgerseit 20.3.2017 verfügbar!
ab 21.8.2017 verfügbar
Was ist eine Heist-Story?
In einer Heist-Story geht es um eine Gruppe von Charakteren mit verschiedenen markanten Eigenschaften, die zusammen eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen haben. Beliebte Motive sind Überfälle, Auftragsmorde oder Einbrüche. In der Exposition der Story geht es meist um die Planung des folgenden Auftrags, später um die Durchführung. Für gewöhnlich läuft aber nicht alles nach Plan und Spontanität ist gefragt. |
Worum geht es?
„Der zweite Todesstern ist zerstört worden. Das Galaktische Imperium befindet sich in völligem Chaos. Der Imperator und Darth Vader sind tot. Innerhalb der Galaxis wird diese Entwicklung von einigen Systemen gefeiert, während in anderen die imperialen Fraktionen brutal durchgreifen. Die Rebellenallianz macht sich auf, die angeschlagenen Streitkräfte des feindlichen Imperiums zur Strecke zu bringen, ehe diese sich neu gruppieren und zurückschlagen können. Da macht ein einsamer Kundschafter der Rebellen eine folgenschwere Beobachtung …" Im Mittelpunkt steht dabei eine Mission, bei der es darum geht, die neuen Anführer des Galaktischen Imperiums am Neuaufbau ihres Reichs zu hindern und sie mit einem geplanten Angriff zu töten. Die Handlung spielt am neuen Planeten Akiva und dessen Umgebung. Dieser ist fast ausschließlich mit dichtem Dschungel bedeckt, nur eine kleine Stadt ist davon freigelegt. Dort bewegen sich zumeist auch unsere Hauptcharaktere. Der Planet liegt dabei im äußeren Rand der Galaxis, im sogenannten „Outer Rim“. Nach der Zerstörung des zweiten Todessterns, ist Akiva der letzte geheime und wahrscheinlich wichtigste Stützpunkt des Imperiums.
Entstehungsgeschichte
2015 startete Disney mit Episode 7: Das Erwachen der Macht eine neue Star Wars Ära. Damit einher ging auch eine Erneuerung des Extended Universe, also dem Kanon rund um die Filme (Was ist ein Kanon: Ausführlicher Artikel). Diese Auffrischung begann damit, dass man nahezu alle bisherigen Kanon-Werke aus dem erweiterten Universum offiziell entfernte. In der Masse an Werken hatte man einfach keinen Überblick mehr und viele Geschichten widersprachen sich auch. Nun will man mit einem komplett neuen Extended Universe für Ordnung sorgen. Das erste Buch, das dem neuen Kanon angehört ist Star Wars: Nachspiel, welches im April 2016 erschien und vom US-amerikanischen Autor Chuck Wendig geschrieben wurde. Am Cover kann man schon erkennen, um was es im Buch gehen soll. Der zweite Todesstern wurde von der Rebellenallianz zerstört, dennoch ist der Krieg noch nicht vorbei, wie uns der Untertitel des Buches schon verrät. Die Geschichte spielt zwischen Episode 6 und 7 und soll mithilfe von zwei Nachfolgern, die übrigens noch dieses Jahr erscheinen sollen, den Zeitraum zwischen der alten und der neuen Trilogie überbrücken. Frische Charakterstärke
Trotz dieser Aufgabe, geht es im Buch in erster Linie um komplett neue Charaktere. Diesen wird allen eine interessante Backstory gegeben, wodurch direkt auch eine Bindung entsteht. Außerdem hat jeder der Mitglieder eine eigene Motivation, ein Ziel und somit auch einen Grund, wieso er an der Mission teilnimmt. Star Wars-typisch gibt es dabei eine recht deutliche Gut-Böse Struktur. Auf der vermeintlich guten Seite stehen mit Temmin, Norra, Jas und Sinjir vier spannende Charaktere mit viel Potential. Temmin ist dabei der jüngste, er lebt alleine auf dem Planeten Akiva und verdient sein Geld als Spezialist für Droiden. Der von ihm modifizierte Droide Mister Bones dient ihm als Begleiter und als Sidekick in der Geschichte, der den nötigen Humor liefert. Norra ist Temmins Mutter und Mitglied der Rebellenallianz und somit auch der neu gegründeten Neuen Republik. Durch sie bekommen wir Informationen über die Schwierigkeiten bei der Gründung der Republik. Jas gehört der Rasse der Zabrak an und ist Kopfgeldjägerin. Sie wird zuerst durch Geld zu der speziellen Mission überredet, sieht aber bald ein, welch große Bedeutung die Bewegung hat, der sie sich angeschlossen hat. Sinjir ist der wohl interessanteste Charakter. Der erste Grund dafür wird gleich am Anfang erwähnt: Er gehörte ursprünglich dem Imperium an, desertierte aber bei der Schlacht von Endor. Vom Imperium totgeglaubt, schlägt er sich auf die Seite der Rebellen, wird aber von den anderen Mitgliedern misstrauisch behandelt. Den zweiten Grund, wieso der Charakter so spannend gestaltet ist, möchte ich hier nicht erwähnen, da euch das eventuell etwas vorwegnehmen könnte. Auf der Seite des Imperiums steht Rae Sloane im Mittelpunkt. Sie ist die Anführerin der letzten Flotte an Sternenzerstörern. Sie trägt die große Last auf den Schultern, das Imperium in seiner schwersten Zeit zu führen. Interessant ist dabei, das sie sich am Anfang der Geschichte nicht wirklich als Anführerin sieht und weiterhin die falsche Botschaft verbreiten möchte, dass der Imperator weiterhin am Leben ist, um das Galaktische Imperium zu führen. Ihr Charakter wird vor allem durch ihre kühle Art und ihre Charakterentwicklung so interessant. Sie macht die wahrscheinlich größte und bedeutsamste Änderung durch und entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer wirklich würdigen Star Wars-Bösewichtin. Zufall versus Atmosphäre
Kommen wir nun aber zur Story, die uns Star Wars: Nachspiel erzählen will. Diese wird vor allem durch die vielen unterschiedlichen Charaktere getragen, die ich gerade erwähnt habe. Dabei war ich am Anfang noch überhaupt nicht von ihnen überzeugt, da man in den ersten paar Seiten regelrecht in die Welt hineingeworfen wird und von einer Menge an Namen überschüttet wird. Außerdem erwartet das Buch von Anfang an Star Wars-Vorwissen. Zumindest die alte Trilogie (sprich: Episode 4-6) sollte man gesehen haben, als Einstieg in das Franchise eignet sich das Buch nämlich überhaupt nicht. Dafür gibt es immer wieder Querverweise und Nebenplots, die Anspielungen auf die Star Wars Filme haben. Das ist schlussendlich aber auch gut so, immerhin soll das Buch ja als Verknüpfung zwischen den Filmen dienen. Hat man sich aber ein bisschen in die Welt eingefühlt, wird man sofort von ihr verschlungen. Nachspiel schafft es einzigartige Star Wars-Atmosphäre zu erzeugen. Obwohl sehr viel Neues und Ungewohntes eingeführt wird, entfernt man sich nie zu weit vom Original und löst immer wieder Nostalgie-Momente aus. Auch der Schauplatz Akiva fügt sich dabei schön ein. Im Mittelteil erreicht die Story schließlich ihren Höhepunkt und schafft es, mich auch weiterhin bei der Stange zu halten. Lediglich die vielen blöden Zufallsmomente haben mich an manchen Stellen gestört. Wenn bestimmte Charaktere zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und so etwas ein paar Mal nacheinander vorkommt, kann einen das schon aus der Handlung reißen. Vor allem in den Fluchtsequenzen sind unsere Hauptfiguren nahezu vom Glück gesegnet. Besonders enttäuscht war ich aber vom Twist beziehungsweise seinen Folgen (Keine Angst, ich werde hier, wie immer, nichts von der späteren Story verraten). Die Wendung lässt eigentlich eine gerechte Bestrafung für einen Charakter und eine Änderung der Beziehungen der Figuren zu erwarten. Leider gibt es aber im Prinzip keine wirklichen Konsequenzen und die Geschichte tut so, als hätte es eben jene Wendung nicht gegeben. Das Ende des Buches kämpft mit ähnlichen Problemen, die Story bleibt zu inkonsequent und harmlos. Es fühlt sich nicht wirklich so an, als würde sich einer der Charaktere in Gefahr befinden, was natürlich einiges an Spannung herausnimmt. Neben diesen Macken und ein paar Längen, gibt es sonst aber nichts mehr an der Story auszusetzen. Ansonsten macht sie nämlich wirklich Spaß beim Lesen und trifft mit ihrer Heist-Struktur einen gewissen Nerv. Wer über die erwähnten Schwächen hinwegsehen kann, darf sich auf eine akzeptable Story mit toller Star Wars Atmosphäre und interessanten Charakteren freuen. |
Galaktischer Stil
Der Stil des Amerikaners Chuck Wendig ist auf den ersten Blick vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Die gesamte Handlung ist nämlich im Präsens verfasst, und nicht in der bekannten Erzählzeit, dem Präteritum. Ich habe mich aber sehr schnell darauf eingestellt und den ungewöhnlichen Aspekt schon bald gar nicht mehr wahrgenommen. Ansonsten passt die Erzählzeit sogar sehr gut zum restlichen Stil. Dieser ist nämlich sehr einfach und schlicht gehalten, was ihn leicht verständlich macht und auch das Lesetempo angenehm erhöht.
Die Wortwahl ist natürlich dementsprechend auf Fachbegriffe aus der Star Wars Welt ausgelegt. Dadurch steigt zwar der Schwierigkeitsgrad für alle, die weniger vertraut mit dem Universum sind, für Fans wird aber die Atmosphäre weiter in die Höhe getrieben. Außerdem wird es von jenen auch erwartet, dass bestimmte Fachbegriffe vorkommen. Außerdem wäre es schon sehr mühsam für alle die sich ohnehin auskennen, wenn jeder Begriff erklärt werden würde. Meiner Meinung nach, eine vollkommen richtige Entscheidung.
Der Stil des Amerikaners Chuck Wendig ist auf den ersten Blick vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Die gesamte Handlung ist nämlich im Präsens verfasst, und nicht in der bekannten Erzählzeit, dem Präteritum. Ich habe mich aber sehr schnell darauf eingestellt und den ungewöhnlichen Aspekt schon bald gar nicht mehr wahrgenommen. Ansonsten passt die Erzählzeit sogar sehr gut zum restlichen Stil. Dieser ist nämlich sehr einfach und schlicht gehalten, was ihn leicht verständlich macht und auch das Lesetempo angenehm erhöht.
Die Wortwahl ist natürlich dementsprechend auf Fachbegriffe aus der Star Wars Welt ausgelegt. Dadurch steigt zwar der Schwierigkeitsgrad für alle, die weniger vertraut mit dem Universum sind, für Fans wird aber die Atmosphäre weiter in die Höhe getrieben. Außerdem wird es von jenen auch erwartet, dass bestimmte Fachbegriffe vorkommen. Außerdem wäre es schon sehr mühsam für alle die sich ohnehin auskennen, wenn jeder Begriff erklärt werden würde. Meiner Meinung nach, eine vollkommen richtige Entscheidung.
Kalte Fronten
Neben der fiktionalen Handlung, spielt im Star Wars-Universum auch immer die Geschichte unserer Welt eine Rolle. Die Grundidee basiert an vielen Stellen nämlich am Zweiten Weltkrieg. Das Imperium erinnert eindeutig an das nationalsozialistische Deutsche Reich, was sich an einigen Aspekten feststellen lässt: Die Strukturierung des Imperiums, die Hierarchie, der Hass auf Andersdenkende, die Darstellung der eigenen Meinung als Tatsache und natürlich der Führerkult. Diese Beobachtungen und noch einige mehr kann man in so ziemlich jedem Film der Reihe machen. Ein aktuelles Beispiel wäre noch die vermeintliche Propagandarede der First Order in Star Wars 7: Das Erwachen der Macht.
Nun gibt es auch in Star Wars: Nachspiel diesen Parallelismus mit unserer Geschichte. Viele Aspekte, die im Buch erwähnt werden, erinnern stark an die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, was eigentlich das naheliegendste wäre. Ein Beispiel wäre, dass das Imperium durch den Führerkult von Darth Vader und dem Imperator deren Tod nicht glauben möchte und aufgrund dessen auch weiterhin die falsche Nachricht verbreitet, die beiden würden noch am Leben sein.
Viel deutlichere Referenzen gibt es aber zum Kalten Krieg. Es geht um Themen, wie Geheimhaltung, Spionage oder Zensur. Oberste Priorität für das Imperium ist beispielsweise, das wirkliche Geschehen vor der Bevölkerung zu kaschieren, um diese nicht zu verunsichern und dazu zu bewegen, sich möglicherweise gegen die eigene Fraktion zu stellen. Die deutlichste Andeutung konnte ich aber auf Seite 206 im Buch finden. Dabei wird folgendes bei der Krisenverhandlung des Imperiums diskutiert: „Wir befinden uns ja ohnehin in einem Kalten Krieg mit ihnen.“ „Sollen wir vielleicht eine Mauer mitten durch die Galaxis ziehen?“ Die Erwähnung des möglichen Baus einer Mauer ist dabei wohl mit einem Augenzwinkern und etwas schwarzem Humor zu verstehen.
Durch sogenannte "Zwischenspiele" will uns das Buch die verschiedensten Kriegsgeschehen auf andern Planeten zeigen. Diese sehr kurzen Abschnitte, die zwischen der eigentlichen Handlung unabhängig von dieser eingeworfen sind, haben unterschiedliche Funktionen. Einige wollen uns zeigen, was eigentlich die bekannteren Charaktere des Star Wars-Universums nach der Schlacht von Endor so getrieben haben. Beispielsweise gibt es dabei sehr interessante Informationen zu Prinzessin Leia, Anführerin der Rebellenbewegung Mon Mothma und auch Han Solo und Chewbacca. Einige andere Zwischenspiele wollen uns aber auch die Schrecken des Krieges zeigen. Die vermeintlichen Stellvertreterkämpfe auf den verschiedensten Planeten, die nach der Zerstörung des Zweiten Todessterns entstanden sind, sind eine weitere Referenz auf den geschichtlichen Kalten Krieg. Außerdem wird in dem vielleicht besten der Zwischenspiele das Thema Sklaverei behandelt. Diese kurzen Abschnitte bieten zwar keinen Mehrwert für die Hauptstory des Romans, steigern aber sehr wohl die ohnehin schon sehr gute Atmosphäre. Außerdem geben sie einen guten Überblick darüber, was sich nach Episode 6 so in der Galaxis getan hat.
Neben der fiktionalen Handlung, spielt im Star Wars-Universum auch immer die Geschichte unserer Welt eine Rolle. Die Grundidee basiert an vielen Stellen nämlich am Zweiten Weltkrieg. Das Imperium erinnert eindeutig an das nationalsozialistische Deutsche Reich, was sich an einigen Aspekten feststellen lässt: Die Strukturierung des Imperiums, die Hierarchie, der Hass auf Andersdenkende, die Darstellung der eigenen Meinung als Tatsache und natürlich der Führerkult. Diese Beobachtungen und noch einige mehr kann man in so ziemlich jedem Film der Reihe machen. Ein aktuelles Beispiel wäre noch die vermeintliche Propagandarede der First Order in Star Wars 7: Das Erwachen der Macht.
Nun gibt es auch in Star Wars: Nachspiel diesen Parallelismus mit unserer Geschichte. Viele Aspekte, die im Buch erwähnt werden, erinnern stark an die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, was eigentlich das naheliegendste wäre. Ein Beispiel wäre, dass das Imperium durch den Führerkult von Darth Vader und dem Imperator deren Tod nicht glauben möchte und aufgrund dessen auch weiterhin die falsche Nachricht verbreitet, die beiden würden noch am Leben sein.
Viel deutlichere Referenzen gibt es aber zum Kalten Krieg. Es geht um Themen, wie Geheimhaltung, Spionage oder Zensur. Oberste Priorität für das Imperium ist beispielsweise, das wirkliche Geschehen vor der Bevölkerung zu kaschieren, um diese nicht zu verunsichern und dazu zu bewegen, sich möglicherweise gegen die eigene Fraktion zu stellen. Die deutlichste Andeutung konnte ich aber auf Seite 206 im Buch finden. Dabei wird folgendes bei der Krisenverhandlung des Imperiums diskutiert: „Wir befinden uns ja ohnehin in einem Kalten Krieg mit ihnen.“ „Sollen wir vielleicht eine Mauer mitten durch die Galaxis ziehen?“ Die Erwähnung des möglichen Baus einer Mauer ist dabei wohl mit einem Augenzwinkern und etwas schwarzem Humor zu verstehen.
Durch sogenannte "Zwischenspiele" will uns das Buch die verschiedensten Kriegsgeschehen auf andern Planeten zeigen. Diese sehr kurzen Abschnitte, die zwischen der eigentlichen Handlung unabhängig von dieser eingeworfen sind, haben unterschiedliche Funktionen. Einige wollen uns zeigen, was eigentlich die bekannteren Charaktere des Star Wars-Universums nach der Schlacht von Endor so getrieben haben. Beispielsweise gibt es dabei sehr interessante Informationen zu Prinzessin Leia, Anführerin der Rebellenbewegung Mon Mothma und auch Han Solo und Chewbacca. Einige andere Zwischenspiele wollen uns aber auch die Schrecken des Krieges zeigen. Die vermeintlichen Stellvertreterkämpfe auf den verschiedensten Planeten, die nach der Zerstörung des Zweiten Todessterns entstanden sind, sind eine weitere Referenz auf den geschichtlichen Kalten Krieg. Außerdem wird in dem vielleicht besten der Zwischenspiele das Thema Sklaverei behandelt. Diese kurzen Abschnitte bieten zwar keinen Mehrwert für die Hauptstory des Romans, steigern aber sehr wohl die ohnehin schon sehr gute Atmosphäre. Außerdem geben sie einen guten Überblick darüber, was sich nach Episode 6 so in der Galaxis getan hat.
79/100
Schwierigkeitsgrad: Unterdurchschnittlich
|
Fazit:
Star Wars: Nachspiel ist der erste Roman im neuen Kanon und hat schon eine so wichtige Aufgabe: Das Schließen der Lücke zwischen Episode 6 und 7 der Reihe. Diese Aufgabe behandelt der Autor mit Respekt und viel Cleverness. Durch verschiedenste Konzepte merkt man, dass sich Chuck Wendig bei der Planung seines Romans wirklich was gedacht hat. Die Zwischenspiele funktionieren beispielsweise sehr gut und sind eine echte Bereicherung. Auch die Entscheidung, komplett neue Charaktere einzuführen und schon bekannte nur dezent einzusetzen, halte ich für richtig. So erlangt das Buch, das ja immerhin noch zur Trilogie werden soll, eine gewisse Eigenständigkeit, die für die weitere Entwicklung der Geschichte sehr wichtig ist. So hat der Autor eine große Entscheidungsfreiheit und muss sich nicht auf die Schicksale bestimmter Schlüsselcharaktere der Filme fixieren. Verbesserungspotential für die kommenden Teile sehe ich aber ebenfalls noch genug. Obwohl die Story grundsätzlich unterhaltsam zu lesen ist, hat sie mit einigen Problemen zu kämpfen. Vor allem die Zufallsmomente, die vielen ähnlichen Fluchtsequenzen und die fehlende Konsequenz stoßen mir bitter auf. Außerdem sollte man eines wissen, falls man sich für das Buch interessiert und mit dem Gedanken spielt, es zu lesen: Star Wars: Nachspiel ist keineswegs als Einstieg in das so große Star Wars-Universum gedacht. Es erwartet dafür zu viel Vorwissen und man sollte zumindest die „alte“ Trilogie (Episode 4-6) kennen. Ich als Star Wars-Fan war aber alles in allem sehr angetan von dem Buch und freue mich schon auf die beiden Nachfolger. WERTUNG:
Stil: 16/20 (im Präsens, sehr einfach gehalten, schlicht, Kapiteleinteilung mit einhakenden „Zwischenspielen“ gut gelungen;) Sprache/Wortwahl: 16/20 (viele Fachbegriffe, schwer für Einsteiger, passend für Fans;) Erzählung: 13/20 (unterhaltsame „Heist“-Story, Bezug auf Kalten Krieg als interessante Grundidee, sehr gute Atmosphäre, dumme Zufallsmomente, zu inkonsequent;) Charaktere: 17/20 (große Stärke des Buches, verschiedenartige und interessante Charaktere, klassische Gut/Böse Struktur, schwache Einführung;) Umfang/Balance: 13/20 (hat immer wieder kleinere Längen, hat Probleme beim Spannungsaufbau am Anfang, hält Spannung später auf gutem Niveau;) Besonderes: erfüllt Aufgabe als erstes Buch im Star Wars Kanon sehr gut +4 (Zwischenspiele, Querverweise auf bekannte Charaktere, zeigt Auswirkungen auf die gesamte Galaxis;) Gesamt: 79/100 |