Rezension - UnsterblichUnsterblich gut?Unsterblich steckt nun schon seit diesem Sommer im Leseblog, dazwischen gab es immer wieder ein paar Bücher, die eine Rezension dieses Werkes verhindert haben. Immerhin habe ich euch immer wieder Updates, in Form von spannenden Leseblog-Einträgen gegeben. Jetzt ist die Rezension aber endlich fertig und mit Wertung versehen. Ob es auch für das Buch für die Unsterblichkeit reicht, lest ihr hier.
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Was ist ein Thriller?
Charakteristisch für den Thriller ist hohe Spannung, die meist während des ganzen Handlungsverlaufs präsent ist. Typisch ist eine hohe Spannungskurve, die nie deutlich abfällt, sondern immer konstant hoch bleibt. Stilmittel wie Cliffhanger oder "falsche Fährten" führen zu starker Anspannung beim Leser. |
Kein Thriller, aber…
Unsterblich ist diesen Sommer, am 11. Juli erschienen. Der Autor Jens Lubbadeh ist Deutscher und schreibt auch noch als Journalist für diverse Zeitschriften und Online-Medien. (siehe Interview) Das Hauptthema des Buches ist Virtual Reality (VR). Wenn ihr wissen wollt, was genau VR ist, könnt ihr das gerne im Leseblog zum Buch nachlesen. Dort habe ich den Begriff definiert und die aktuelle Marktsituation erklärt. Die Geschichte spielt in der Zukunft, genauer gesagt im Jahre 2044. Die namensgebende „Unsterblichkeit“ ist Wirklichkeit geworden. Dank Implantaten, die das gesamte Leben aufzeichnen, können nach dem Tod virtuelle Kopien von einem erstellt werden. Durch Hirnimplantate, die jedem Menschen eingesetzt werden, kann man diese Körper wahrnehmen und sie optisch auch nicht von den „echten“ Menschen unterscheiden. All diese Technologien wurden von dem Großkonzern „Immortal“ entwickelt. Alles scheint gut zu laufen, schon bald passiert aber ein einschneidendes Ereignis: Die virtuelle Kopie von Marlene Dietrich verschwindet. Benjamin Kari, ein Mann der die Aufgabe hat, die Kopien auf ihre Authentizität und Echtheit zu prüfen, wird auf diesen Fall angesetzt. Durch seine Nachforschungen beginnt er aber auch, das ein oder andere dunkle Geheimnis der Firma „Immortal“ aufzudecken. Plötzlich ist nicht mehr sicher, wer wirklich auf seiner Seite steht und wer das schlimmste Unheil stiftet. Der Verlag Heyne kündigt Unsterblich als Zukunfts-Thriller an. „Zukunft“ ja, „Thriller“ nein. Unsterblich ist meiner Meinung nach eher in ein anderes Genre einzuordnen. Das liegt in erster Linie an der Spannungskurve, zu der ich im Bereich „Story“ noch im Detail komme. Ich kann aber jetzt schon versichern, dass diese nicht Thriller-typisch durchgehend hoch ist. Ja, es gibt auch nervenkitzelnde Momente, für eine derart deutliche Genre-Einordnung ist mir das aber zu wenig. Vielmehr würde ich Unsterblich Leuten empfehlen, die sich für gute Detektivgeschichten oder auch philosophisch angehauchte Werke interessieren. Diese beiden Aspekte stechen für mich nämlich am ehesten heraus. |
Philosophie auf hohem Niveau
Sieht man sich den Aufbau der Geschichte nun im Detail an, erkennt man immer wieder Merkmale einer Detektivgeschichte: Es gibt einen bestimmten Fall/Sachverhalt zu lösen, es gibt eine fixe Gruppe an Hauptcharakteren, die als „Ermittler“ dieses Falles dargestellt werden und der Plot besteht aus einem dichten Netz an zusammenhängenden Story-Hinweisen. Auf diese Weise wird der Leser dazu eingeladen, mitzurätseln. Diese Story-Teile werden nach und nach aufgelöst und der Leser weiß nie viel mehr als die Hauptcharaktere im Buch. Außerdem gibt es noch ein paar sehr klischeehafte Szenen, wie zum Beispiel „Der Tote in der Badewanne“ oder einen „Bar-Überwachungskamera“-Abschnitt. Ich will nicht zu viel verraten, aber jeder, der schon einmal eine Detektivgeschichte gelesen, gesehen oder gehört hat, weiß vermutlich von was ich spreche. Die entsprechenden Szenen sind in Unsterblich nett in die Zukunft übersetzt und so sinnvoll und logisch an die Geschichte angepasst.
Eines merkt man dem Buch ebenfalls sehr deutlich an: Es ist vor allem für Leute geschrieben, die sich für das Thema interessieren oder bestenfalls sogar schon ein bisschen Vorwissen haben. Dabei geht es aber meist weniger um die Technik, also VR im Detail, sondern vielmehr um philosophische Fragen, wie zum Beispiel „Was macht uns zum Mensch?“ oder „Was bedeutet es unsterblich zu sein?“. Diese sind meistens in gedankliche Monologe des Hauptcharakters verpackt, aber auch manche Dialoge werfen solche Fragen zum Diskutieren auf. Diese sind durchwegs spannend und hochinteressant, allerdings nur solange man auch etwas für das Thema übrig hat. Für die Story sind die Abschnitte nämlich nicht gerade fördernd. Sie nehmen viel Platz ein und finden zwischen sonst spannenden Höhepunkten der Geschichte statt. So wird automatisch Tempo herausgenommen und die vorhin erwähnte Spannungskurve wird weiterhin abgesenkt. Das schadet der Qualität der Story zwar nicht im Allgemeinen, ist aber ein weiteres Argument gegen einen klassischen Thriller.
Durch das stockende Tempo der Geschichte ergibt sich aber ein anderes Problem: Der Haupt-Plot-Twist dreht sich schön gemächlich in eine Richtung und man kann anhand von sehr deutlichen Hinweisen erkennen, wo die Geschichte ungefähr hinwill. So sind Teile der Story vorhersehbar, es bleibt aber noch alles im Rahmen.
Am Ende von Unsterblich ändert sich die grundsätzliche Struktur des Buches noch einmal drastisch. Die philosophischen Fragen werden in den Hintergrund gerückt, die Action in den Vordergrund. So kommt doch noch größere Spannung auf. Diese plötzliche Konzept-Änderung halte ich für wichtig, da ein schleppendes Ende nur kontraproduktiv gewesen wäre. In dieser Passage flammt das Wort „Thriller“ dann zumindest für ein paar Kapitel auf, gleichzeitig ist das Finale aber auch die größte Story-Schwäche des Buches. Die Geschichte endet zu plötzlich und der Leser fühlt sich einfach nur unbefriedigt und allein gelassen. Hier vermisse ich die sonst so ausführlichen Erklärungen zu den Story-Wendungen sehr. Ein paar Seiten mehr hätten Unsterblich wirklich noch gutgetan.
Sieht man sich den Aufbau der Geschichte nun im Detail an, erkennt man immer wieder Merkmale einer Detektivgeschichte: Es gibt einen bestimmten Fall/Sachverhalt zu lösen, es gibt eine fixe Gruppe an Hauptcharakteren, die als „Ermittler“ dieses Falles dargestellt werden und der Plot besteht aus einem dichten Netz an zusammenhängenden Story-Hinweisen. Auf diese Weise wird der Leser dazu eingeladen, mitzurätseln. Diese Story-Teile werden nach und nach aufgelöst und der Leser weiß nie viel mehr als die Hauptcharaktere im Buch. Außerdem gibt es noch ein paar sehr klischeehafte Szenen, wie zum Beispiel „Der Tote in der Badewanne“ oder einen „Bar-Überwachungskamera“-Abschnitt. Ich will nicht zu viel verraten, aber jeder, der schon einmal eine Detektivgeschichte gelesen, gesehen oder gehört hat, weiß vermutlich von was ich spreche. Die entsprechenden Szenen sind in Unsterblich nett in die Zukunft übersetzt und so sinnvoll und logisch an die Geschichte angepasst.
Eines merkt man dem Buch ebenfalls sehr deutlich an: Es ist vor allem für Leute geschrieben, die sich für das Thema interessieren oder bestenfalls sogar schon ein bisschen Vorwissen haben. Dabei geht es aber meist weniger um die Technik, also VR im Detail, sondern vielmehr um philosophische Fragen, wie zum Beispiel „Was macht uns zum Mensch?“ oder „Was bedeutet es unsterblich zu sein?“. Diese sind meistens in gedankliche Monologe des Hauptcharakters verpackt, aber auch manche Dialoge werfen solche Fragen zum Diskutieren auf. Diese sind durchwegs spannend und hochinteressant, allerdings nur solange man auch etwas für das Thema übrig hat. Für die Story sind die Abschnitte nämlich nicht gerade fördernd. Sie nehmen viel Platz ein und finden zwischen sonst spannenden Höhepunkten der Geschichte statt. So wird automatisch Tempo herausgenommen und die vorhin erwähnte Spannungskurve wird weiterhin abgesenkt. Das schadet der Qualität der Story zwar nicht im Allgemeinen, ist aber ein weiteres Argument gegen einen klassischen Thriller.
Durch das stockende Tempo der Geschichte ergibt sich aber ein anderes Problem: Der Haupt-Plot-Twist dreht sich schön gemächlich in eine Richtung und man kann anhand von sehr deutlichen Hinweisen erkennen, wo die Geschichte ungefähr hinwill. So sind Teile der Story vorhersehbar, es bleibt aber noch alles im Rahmen.
Am Ende von Unsterblich ändert sich die grundsätzliche Struktur des Buches noch einmal drastisch. Die philosophischen Fragen werden in den Hintergrund gerückt, die Action in den Vordergrund. So kommt doch noch größere Spannung auf. Diese plötzliche Konzept-Änderung halte ich für wichtig, da ein schleppendes Ende nur kontraproduktiv gewesen wäre. In dieser Passage flammt das Wort „Thriller“ dann zumindest für ein paar Kapitel auf, gleichzeitig ist das Finale aber auch die größte Story-Schwäche des Buches. Die Geschichte endet zu plötzlich und der Leser fühlt sich einfach nur unbefriedigt und allein gelassen. Hier vermisse ich die sonst so ausführlichen Erklärungen zu den Story-Wendungen sehr. Ein paar Seiten mehr hätten Unsterblich wirklich noch gutgetan.
Unsterblich hat 445 Seiten, ein paar mehr hätten der Story noch gutgetan.
Was will Unsterblich nun sein?
Wirklich gut gelungen ist die Charakterzeichnung und Entwicklung. Alle Haupt- und auch Nebencharaktere haben ihre eigenen persönlichen Eigenschaften, was sie zu etwas Einzigartigen und damit auch Glaubhaften macht. In Hauptcharaktere wie Benjamin Kari, Eva oder auch Reuben Mars kann man sich je nach eigener Persönlichkeit gut hineinversetzen, außerdem versteht man ihre Standpunkte und Meinungen. Auch die Charakterentwicklung ist bei manchen Figuren beeindruckend und hat drastische Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte. Das alles liegt natürlich auch an der erschreckend real wirkenden Welt, die Jens Lubbadeh mit seinem Roman geschaffen hat. Die Zukunftsvision erscheint durchaus plausibel und könnte sich genauso gut auch in unserer Welt erfüllen. Das sorgt für manche bedrückenden Momente.
Wirklich oft kommt es zu solchen Situationen aber leider nicht. Denn Unsterblich will gar keine düstere Zukunftsvision sein: Dafür gibt es schlicht und ergreifend zu viel Humor in den Dialogen und in der Geschichte generell. Das soll dennoch keine Kritik sein. Unsterblich setzt in solchen Momenten auf die nötige Satire, die unsere heutige Gesellschaft entblößt. Vor allem durch die Nebencharaktere wird dies gut zum Ausdruck gebracht. Diese sind dadurch zwar ein wenig klischeebehaftet, die humorvolle Kritik an bestimmten heutigen Persönlichkeiten, Personengruppen und auch die Seitenhiebe auf diverse Großkonzerne gelingen bravourös. Also auch für Leute, die auf die Wirtschaft und Aktuelles ein wenig mit Humor herunterblicken wollen, könnte Unsterblich ein heißer Tipp sein.
Wirklich gut gelungen ist die Charakterzeichnung und Entwicklung. Alle Haupt- und auch Nebencharaktere haben ihre eigenen persönlichen Eigenschaften, was sie zu etwas Einzigartigen und damit auch Glaubhaften macht. In Hauptcharaktere wie Benjamin Kari, Eva oder auch Reuben Mars kann man sich je nach eigener Persönlichkeit gut hineinversetzen, außerdem versteht man ihre Standpunkte und Meinungen. Auch die Charakterentwicklung ist bei manchen Figuren beeindruckend und hat drastische Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte. Das alles liegt natürlich auch an der erschreckend real wirkenden Welt, die Jens Lubbadeh mit seinem Roman geschaffen hat. Die Zukunftsvision erscheint durchaus plausibel und könnte sich genauso gut auch in unserer Welt erfüllen. Das sorgt für manche bedrückenden Momente.
Wirklich oft kommt es zu solchen Situationen aber leider nicht. Denn Unsterblich will gar keine düstere Zukunftsvision sein: Dafür gibt es schlicht und ergreifend zu viel Humor in den Dialogen und in der Geschichte generell. Das soll dennoch keine Kritik sein. Unsterblich setzt in solchen Momenten auf die nötige Satire, die unsere heutige Gesellschaft entblößt. Vor allem durch die Nebencharaktere wird dies gut zum Ausdruck gebracht. Diese sind dadurch zwar ein wenig klischeebehaftet, die humorvolle Kritik an bestimmten heutigen Persönlichkeiten, Personengruppen und auch die Seitenhiebe auf diverse Großkonzerne gelingen bravourös. Also auch für Leute, die auf die Wirtschaft und Aktuelles ein wenig mit Humor herunterblicken wollen, könnte Unsterblich ein heißer Tipp sein.
Sauber gehalten
Formal und Sprachlich kann man eigentlich nur Positives erwähnen. Die Sprache ist nicht zu einfach, aber auch nicht so kompliziert, dass man ihr nicht folgen könnte. Die Wortwahl ist oft zwar ziemlich anspruchsvoll und auch mit Fachausdrücken wird nicht gespart, die Geschichte schafft es aber gut, diese Begriffe aufzugreifen und gleichzeitig auch entsprechend zu erklären. So findet man sich auch nach in den Raum geworfenen Ausdrücken, wie zum Beispiel „Ewiger“ oder „Avatar“ halbwegs schnell zurecht.
Man hat beim Lesen auch das Gefühl, dass der Autor mit Leidenschaft ans Werk gegangen ist und dass er sich sehr für das Thema interessiert. Das wird immer wieder durch Fachwissen und passende Gedankengänge bewiesen. Vor allem in den eher philosophischen Abschnitten ist das sehr wichtig, denn so bleibt der Leser auch trotz eines vielleicht sehr komplexen Themas bei der Sache.
Der Schwierigkeitsgrad ist durch jene Abschnitte natürlich etwas höher anzusetzen, als bei so manch anderen Büchern. Das Buch macht deutlich weniger Spaß, wenn man sich nur auf eine unterhaltsame Geschichte verlässt und sich einfach „berieseln“ lässt. Mitdenken ist wichtig und vor allem in den Monologen essentiell, ansonsten würde man die Botschaft und Grundidee von Unsterblich schlichtweg nicht verstehen und das wäre natürlich sehr schade. Perfekt ist das Buch übrigens auch für Diskussionen mit Freunden oder Bekannten, die es ebenfalls gelesen haben. Hat man die Themen verstanden, lässt es sich wundervoll darüber nachdenken und eben auch austauschen.
Zu erwähnen ist auch noch die Sauberkeit des Buches. Damit meine ich nicht den Staubanteil zwischen den einzelnen Seiten, sondern vielmehr die Anzahl an Rechtschreib-, Schlampigkeitsfehler. Hier haben die Leute aus der Abteilung „Korrekturlesen“ gute Arbeit geleistet, der Zähler geht nämlich gegen Null. Zumindest ich konnte keinen Fehler entdecken, dabei bin ich noch jemand, der sich von so etwas recht schnell gestört fühlt. Also hier ein Lob in diese Richtung!
Formal und Sprachlich kann man eigentlich nur Positives erwähnen. Die Sprache ist nicht zu einfach, aber auch nicht so kompliziert, dass man ihr nicht folgen könnte. Die Wortwahl ist oft zwar ziemlich anspruchsvoll und auch mit Fachausdrücken wird nicht gespart, die Geschichte schafft es aber gut, diese Begriffe aufzugreifen und gleichzeitig auch entsprechend zu erklären. So findet man sich auch nach in den Raum geworfenen Ausdrücken, wie zum Beispiel „Ewiger“ oder „Avatar“ halbwegs schnell zurecht.
Man hat beim Lesen auch das Gefühl, dass der Autor mit Leidenschaft ans Werk gegangen ist und dass er sich sehr für das Thema interessiert. Das wird immer wieder durch Fachwissen und passende Gedankengänge bewiesen. Vor allem in den eher philosophischen Abschnitten ist das sehr wichtig, denn so bleibt der Leser auch trotz eines vielleicht sehr komplexen Themas bei der Sache.
Der Schwierigkeitsgrad ist durch jene Abschnitte natürlich etwas höher anzusetzen, als bei so manch anderen Büchern. Das Buch macht deutlich weniger Spaß, wenn man sich nur auf eine unterhaltsame Geschichte verlässt und sich einfach „berieseln“ lässt. Mitdenken ist wichtig und vor allem in den Monologen essentiell, ansonsten würde man die Botschaft und Grundidee von Unsterblich schlichtweg nicht verstehen und das wäre natürlich sehr schade. Perfekt ist das Buch übrigens auch für Diskussionen mit Freunden oder Bekannten, die es ebenfalls gelesen haben. Hat man die Themen verstanden, lässt es sich wundervoll darüber nachdenken und eben auch austauschen.
Zu erwähnen ist auch noch die Sauberkeit des Buches. Damit meine ich nicht den Staubanteil zwischen den einzelnen Seiten, sondern vielmehr die Anzahl an Rechtschreib-, Schlampigkeitsfehler. Hier haben die Leute aus der Abteilung „Korrekturlesen“ gute Arbeit geleistet, der Zähler geht nämlich gegen Null. Zumindest ich konnte keinen Fehler entdecken, dabei bin ich noch jemand, der sich von so etwas recht schnell gestört fühlt. Also hier ein Lob in diese Richtung!
Hervorragendes Design!
Bevor ich zum Fazit komme, noch ein Wort zum Design von Unsterblich. Dies ist sehr gewagt, aber meiner Meinung nach perfekt gelungen. Die Frau/der Mann die/der das Artwork von Marlene Dietrich auf dem Frontcover geschaffen hat, bekommt an dieser Stelle ein extra Lob von mir. Das weiße Design wirkt schlicht und zurückhaltend, aber gleichzeitig modern und futuristisch. Allerdings futuristisch auf einer angenehmen Ebene und ohne zu übertreiben.
Die Kapitelmarker, die mit demselben Symbol geziert sind, wie auch das Cover, sind ebenfalls passend und vor allem praktisch. Auch die Schriftart und -Größe gefällt mir gut und lässt sich flüssig lesen. So sehe ich in Unsterblich eines der am schönsten designten Bücher in diesem Jahr, was ordentlich Extrapunkte gibt. Auf welche Wertung ich schlussendlich komme, lest ihr nach dem folgenden Fazit.
Bevor ich zum Fazit komme, noch ein Wort zum Design von Unsterblich. Dies ist sehr gewagt, aber meiner Meinung nach perfekt gelungen. Die Frau/der Mann die/der das Artwork von Marlene Dietrich auf dem Frontcover geschaffen hat, bekommt an dieser Stelle ein extra Lob von mir. Das weiße Design wirkt schlicht und zurückhaltend, aber gleichzeitig modern und futuristisch. Allerdings futuristisch auf einer angenehmen Ebene und ohne zu übertreiben.
Die Kapitelmarker, die mit demselben Symbol geziert sind, wie auch das Cover, sind ebenfalls passend und vor allem praktisch. Auch die Schriftart und -Größe gefällt mir gut und lässt sich flüssig lesen. So sehe ich in Unsterblich eines der am schönsten designten Bücher in diesem Jahr, was ordentlich Extrapunkte gibt. Auf welche Wertung ich schlussendlich komme, lest ihr nach dem folgenden Fazit.
Das Design von Unsterblich ist eines der schönsten in diesem Jahr!
Schwierigkeitsgrad: Sehr hoch |
Fazit:
Unsterblich scheint äußerlich perfekt zu sein. Das Design ist große Klasse und alle Formalitäten, wie Sprache, Wortwahl oder Stil sind in einem qualitativ hochwertigen Bereich. Wenn man sich an dem Inhalt des Buches erfreuen will, sollten einige persönliche Umstände gegeben sein. Falls man grundsätzlich nur eine unterhaltsame Geschichte erleben will, bei der man einfach einmal abschalten kann, ist man hier an der falschen Adresse. Auch wenn man mit der modernen Welt nichts am Hut hat und bei dem Begriff „technischer Fortschritt“ schon das Gesicht verzieht, wird man mit Unsterblich nicht viel Freude haben. Ist man aber entweder an jener Technik interessiert, beschäftigt sich gerne mit aktuellen Themen oder grübelt über philosophische Fragen, kann das Werk des deutschen Autors Jens Lubbadeh seine Erwartungen durchaus erfüllen. Wenn man sich selbst zu dieser Gruppe zählt, ist Unsterblich definitiv einen Blick wert, ansonsten kann man aber auch sehr schnell vom Buch enttäuscht werden. Es richtet sich also an bestimmte Genre-Fans, die bestenfalls sogar ein wenig Fachwissen mitbringen. Denn dann kann sich Unsterblich auch in voller Blüte entfalten. Demnach ist das Buch nicht "unsterblich", aber trotzdem gute deutsche Genre-Literatur. WERTUNG:
Stil: 18/20 (schöner Stil, an den man sich leicht gewöhnen kann; Wechsel zwischen philosophischen und Story-Abschnitten nicht immer optimal und flüssig gelöst;) Sprache/Wortwahl: 18/20 (komplexe Begriffe und Fachausdrücke werden gut erklärt; braucht ein wenig Einarbeitungszeit; keine Schlampigkeitsfehler;) Erzählung: 10/20 (nette Detektivstory, aber kein Thriller; Story teilweise vorhersehbar; wird durch philosophische Abschnitte weiter gebremst; Ende sehr unbefriedigend;) Charaktere: 14/20 (kein einfaches „Gut/Böse“; deutliche Charakterentwicklung; Gesellschaftskritisch, aber klischeebehaftet gestaltet;) Umfang/Balance: 9/20 (Ende wirkt unnötig überhastet; hätte noch ein paar Seiten zur Erklärung gebraucht; Balance zwischen Story-Abschnitten und philosophischen Monologen nicht optimal;) Besonderes: Design +4 (eines der schönsten Bücher des Jahres, wunderbare Covergestaltung, schlicht und nicht übertrieben); Idee +3 (komplexes Thema gut aufgefasst, Fachbegriffe erwähnt und erklärt, real wirkende Welt dazu geschaffen); Gesamt: 76/100 |