Themen Artikel - Kanonliteratur
Kanon in der modernen Literatur
Manche von euch haben die Begriffe „Kanon“ oder „kanonisches Buch“ bestimmt schon einmal gehört. Wisst ihr aber auch was es bedeutet? In diesem Themen-Artikel geht es um diesen Begriff, der in manchen Bereichen der heutigen Literatur eine große Rolle spielt. Dazu liefere ich euch einige bekannte aktuelle Beispiele.
Bedeutungsvielfalt
Das Wort „Kanon“ an sich hat in vielerlei Bereichen eine Bedeutung, die aber nicht zwingend überall die gleiche sein muss. Aufgrund dessen hat den Begriff vermutlich auch schon jeder einmal in irgendeiner Weise gehört. Wer jetzt aber glaubt es hätte irgendetwas mit „Kanone“ zu tun, der ist hier an der falschen Adresse.
Viele von euch dürften „Kanon“ schon aus dem Bereich der Musik kennen. Dabei ist damit eine mehrstimmige Komposition gemeint, bei der die Stimmen einer nach der anderen einsetzten und somit durcheinander singen. Aus rechtlicher Sicht kann „Kanon“ auch eine Steuer sein. In diesem Bereich ist der Begriff aber eher veraltet, er wurde erstmals in der römischen Kaiserzeit für bestimmte jährliche Abgaben der Bewohner an den Staat verwendet. Offensichtlich ist aber, dass diese beiden Bedeutungen nur wenig mit Literatur zu tun haben und auf etwas völlig anderes abzielen. Wenn wir in Richtung Religion schauen, kommen wir der Sache schon wesentlich näher. Der sogenannte „Bibelkanon“ umschließt nämlich alle Bücher, die als Bestandteile der Bibel festgelegt sind. Das Alte und das Neue Testament gelten also als kanonisch.
Im Bereich der modernen Literatur sieht das nun sehr ähnlich aus. Bücher, die einer bestimmten Reihe, einer Marke oder einem bestimmten fiktiven Universum angehören und vom Urheber oder dem rechtlichen Besitzer als gültig festgelegt wurden, gelten als kanonisch oder einfach als „Kanon“. Dazu gehören natürlich die Originalwerke des Autors, die die Grundlage bilden. Dazukommen können dann noch vom Inhaber in Auftrag gegebene oder akzeptierte Literatur, die von anderen Autoren stammt. Diese erweitern das entsprechende fiktive Universum um weitere Geschichten, Charaktere, Schauplätze und weiteres oder beschreiben zum Beispiel bestimmte Aspekte/Stellen des Originalwerks genauer und schmücken jene entsprechend detailliert aus. Auf diese Weise kann eine einfache Geschichte immer weiter vergrößert werden und sich schließlich zu einem eigenen Universum entwickeln.
Das Wort „Kanon“ an sich hat in vielerlei Bereichen eine Bedeutung, die aber nicht zwingend überall die gleiche sein muss. Aufgrund dessen hat den Begriff vermutlich auch schon jeder einmal in irgendeiner Weise gehört. Wer jetzt aber glaubt es hätte irgendetwas mit „Kanone“ zu tun, der ist hier an der falschen Adresse.
Viele von euch dürften „Kanon“ schon aus dem Bereich der Musik kennen. Dabei ist damit eine mehrstimmige Komposition gemeint, bei der die Stimmen einer nach der anderen einsetzten und somit durcheinander singen. Aus rechtlicher Sicht kann „Kanon“ auch eine Steuer sein. In diesem Bereich ist der Begriff aber eher veraltet, er wurde erstmals in der römischen Kaiserzeit für bestimmte jährliche Abgaben der Bewohner an den Staat verwendet. Offensichtlich ist aber, dass diese beiden Bedeutungen nur wenig mit Literatur zu tun haben und auf etwas völlig anderes abzielen. Wenn wir in Richtung Religion schauen, kommen wir der Sache schon wesentlich näher. Der sogenannte „Bibelkanon“ umschließt nämlich alle Bücher, die als Bestandteile der Bibel festgelegt sind. Das Alte und das Neue Testament gelten also als kanonisch.
Im Bereich der modernen Literatur sieht das nun sehr ähnlich aus. Bücher, die einer bestimmten Reihe, einer Marke oder einem bestimmten fiktiven Universum angehören und vom Urheber oder dem rechtlichen Besitzer als gültig festgelegt wurden, gelten als kanonisch oder einfach als „Kanon“. Dazu gehören natürlich die Originalwerke des Autors, die die Grundlage bilden. Dazukommen können dann noch vom Inhaber in Auftrag gegebene oder akzeptierte Literatur, die von anderen Autoren stammt. Diese erweitern das entsprechende fiktive Universum um weitere Geschichten, Charaktere, Schauplätze und weiteres oder beschreiben zum Beispiel bestimmte Aspekte/Stellen des Originalwerks genauer und schmücken jene entsprechend detailliert aus. Auf diese Weise kann eine einfache Geschichte immer weiter vergrößert werden und sich schließlich zu einem eigenen Universum entwickeln.
Antonym Fan-Fiction
Hat so ein fiktives Universum einmal eine bestimmte Größe erreicht und es geschafft viele Anhänger für sich zu gewinnen, passiert der nächste Schritt eigentlich von selbst. Hat man eine Fanbase, also eine Gruppe von Anhängern, die dem fiktiven Universum treu sind und die sich mit dem Stoff perfekt auskennen, aufgebaut, kommt es zu einer weiteren Erweiterung des Universums: Der sogenannten Fan-Fiction. Das sind Geschichten, Charaktere usw., die aus der Feder von Fans stammen, die den Drang verspüren, den vorhandenen Stoff noch um weitere Aspekte zu erweitern. Diese zusätzlichen Storys bereichern zwar das Universum, sind aber nicht zwingend Teil des Kanons! Man kann Fan-Fiction also auch in gewisser Weise als Antonym zum Kanon sehen. Dieser Teil des fiktiven Universums wird deshalb auch „Fanon“ genannt.
Wie vorhin erklärt, bestimmt noch immer der Inhaber über Kanon und nicht-Kanon. Hat das Universum eine bestimmte Größe erreicht, ist es irgendwann aber schlicht nicht mehr möglich über die Menge an Fan-Fiction zu entscheiden. Das ist dann der Punkt, an dem man seine eigene Arbeit beim Urheber einreichen muss, um noch eine Chance zu haben, aufgenommen zu werden. Dabei kommt es aber wirklich selten vor, dass reine Fan-Fiction noch in den Kanon aufgenommen wird. Schließlich muss der Urheber die einzelnen Geschehnisse und Geschichten immer im Überblick behalten, sonst kann es schnell zu unangenehmen Differenzen und Abweichungen zwischen kanonischen Werken kommen. Dies verhindert man, indem man einfach nur die selbst in Auftrag gegebene Werke in den Kanon aufnimmt.
In Zeiten von Sozialen Netzwerken kann Fan-Fiction aber noch immer sehr einfach verbreitet werden, ohne in den Kanon aufgenommen zu werden. Sie kann auch sehr schnell bekannt werden und sich im besten Fall sogar überraschend zur eigenständigen Marke expandieren. Ein aktuelles Beispiel wäre Twilight, welches als Fan-Fiction zur Fifty-Shades of Grey Reihe von E.L. James gestartet war, und sich als erfolgreiche Roman-Trilogie entwickelt hat. Heute kann die Geschichte der ursprünglichen Fan-Fiction Autorin Stephenie Meyer sogar eine Hollywood-Verfilmung aufweisen.
Um ein noch aktuelleres Beispiel zu vorzuweisen, möchte ich noch die AFTER-Reihe erwähnen, welche die letzten Jahre prägte und fasst durchgehend in den Top-Bestsellerlisten zu finden war. Die US-amerikanische Autorin Anna Todd startete ursprünglich eine Fan-Fiction auf der Online-Plattform „Wattpad“, deren Hauptcharakter durch den Sänger Harry Styles der bekannten Band One-Direction inspiriert war. Die Geschichte der jungen Autorin sorgte für dermaßen viel Aufregung, dass schließlich Verlage darauf aufmerksam wurden. Das Buch wurde schlussendlich gepublished und erschien bei uns im Heyne-Verlag. Durch den überraschend großen Erfolg, folgte eine ganze Buchreihe, eine Sequel-Reihe und eine kommende Verfilmung.
Hat so ein fiktives Universum einmal eine bestimmte Größe erreicht und es geschafft viele Anhänger für sich zu gewinnen, passiert der nächste Schritt eigentlich von selbst. Hat man eine Fanbase, also eine Gruppe von Anhängern, die dem fiktiven Universum treu sind und die sich mit dem Stoff perfekt auskennen, aufgebaut, kommt es zu einer weiteren Erweiterung des Universums: Der sogenannten Fan-Fiction. Das sind Geschichten, Charaktere usw., die aus der Feder von Fans stammen, die den Drang verspüren, den vorhandenen Stoff noch um weitere Aspekte zu erweitern. Diese zusätzlichen Storys bereichern zwar das Universum, sind aber nicht zwingend Teil des Kanons! Man kann Fan-Fiction also auch in gewisser Weise als Antonym zum Kanon sehen. Dieser Teil des fiktiven Universums wird deshalb auch „Fanon“ genannt.
Wie vorhin erklärt, bestimmt noch immer der Inhaber über Kanon und nicht-Kanon. Hat das Universum eine bestimmte Größe erreicht, ist es irgendwann aber schlicht nicht mehr möglich über die Menge an Fan-Fiction zu entscheiden. Das ist dann der Punkt, an dem man seine eigene Arbeit beim Urheber einreichen muss, um noch eine Chance zu haben, aufgenommen zu werden. Dabei kommt es aber wirklich selten vor, dass reine Fan-Fiction noch in den Kanon aufgenommen wird. Schließlich muss der Urheber die einzelnen Geschehnisse und Geschichten immer im Überblick behalten, sonst kann es schnell zu unangenehmen Differenzen und Abweichungen zwischen kanonischen Werken kommen. Dies verhindert man, indem man einfach nur die selbst in Auftrag gegebene Werke in den Kanon aufnimmt.
In Zeiten von Sozialen Netzwerken kann Fan-Fiction aber noch immer sehr einfach verbreitet werden, ohne in den Kanon aufgenommen zu werden. Sie kann auch sehr schnell bekannt werden und sich im besten Fall sogar überraschend zur eigenständigen Marke expandieren. Ein aktuelles Beispiel wäre Twilight, welches als Fan-Fiction zur Fifty-Shades of Grey Reihe von E.L. James gestartet war, und sich als erfolgreiche Roman-Trilogie entwickelt hat. Heute kann die Geschichte der ursprünglichen Fan-Fiction Autorin Stephenie Meyer sogar eine Hollywood-Verfilmung aufweisen.
Um ein noch aktuelleres Beispiel zu vorzuweisen, möchte ich noch die AFTER-Reihe erwähnen, welche die letzten Jahre prägte und fasst durchgehend in den Top-Bestsellerlisten zu finden war. Die US-amerikanische Autorin Anna Todd startete ursprünglich eine Fan-Fiction auf der Online-Plattform „Wattpad“, deren Hauptcharakter durch den Sänger Harry Styles der bekannten Band One-Direction inspiriert war. Die Geschichte der jungen Autorin sorgte für dermaßen viel Aufregung, dass schließlich Verlage darauf aufmerksam wurden. Das Buch wurde schlussendlich gepublished und erschien bei uns im Heyne-Verlag. Durch den überraschend großen Erfolg, folgte eine ganze Buchreihe, eine Sequel-Reihe und eine kommende Verfilmung.
Auch diese beiden Bücher entstanden ursprünglich als Fan-Fiction, sind heute aber massenhaft verkauft und weltweit bekannt.
Der Kanon-Riese
Das wohl bekannteste und auch eines der ersten großen fiktiven Universen, die das Wort „Kanon“ verwendeten, ist Star Wars. Die Sternensaga, die 1977 mit Krieg der Sterne ihren Erfolgsmarsch startete, wuchs bis in die 2000er auf zwei Filmtrilogien an und ist momentan mit den neuen Filmen wieder in aller Munde. Ein Grund, warum die Marke aber bis heute so groß wurde, ist mit Sicherheit auch das Extended Universe. Dieser Name wird für den Kanon der Saga verwendet. Dazu zählen Bücher, Comics, TV-Serien und mehr.
Mit dem Kauf von Lucasfilm durch Disney 2012, die ganze 4 Milliarden Dollar für die Marke springen ließen, und dem Beginn einer neuen Filmtrilogie 2015 wurde der bekannte und mittlerweile auch „altes Extended Universe“ genannte Kanon für ungültig erklärt. Die große, teilweise auch schon unübersichtliche Menge an Werken passte nicht in das Konzept von Disney, die viel mit der Marke vorhatten. Die Fans waren natürlich zuerst nicht sonderlich begeistert und ein Aufschrei ging durch die Fan-Welt. Plötzlich waren all ihre Lieblingswerke und gesammelten Bücher und Comics auf einen Schlag nicht mehr im Kanon enthalten. Schon bald präsentierte Disney aber die Pläne, die sie mit Star Wars hatten und gründeten somit das „neue Extended Universe“. Dieser neue Kanon beinhaltet nun die Original-Filmtrilogie, die Prequel-Trilogie, ein paar vereinzelte Werke aus dem „alten Extended Universe“ und alle kommenden Filme. Außerdem natürlich alle neuen Bücher, Comics usw., die sofort an diverse Autoren beauftragt wurden.
Der erste Roman, der in das „neue Extended Universe“ aufgenommen wurde, ist Nachspiel von Chuck Wendig. Die noch in diesem Jahr erscheinenden Teile 2 und 3 sollen die Trilogie vervollständigen und die Lücke zwischen den Filmen Episode 6 und 7 schließen. Übrigens habe ich vor kurzem den ersten Teil der Nachspiel-Trilogie gelesen, zu dem es demnächst (womöglich schon nächste Woche) auch eine Rezension und eventuelle Folgeartikel geben wird.
Das wohl bekannteste und auch eines der ersten großen fiktiven Universen, die das Wort „Kanon“ verwendeten, ist Star Wars. Die Sternensaga, die 1977 mit Krieg der Sterne ihren Erfolgsmarsch startete, wuchs bis in die 2000er auf zwei Filmtrilogien an und ist momentan mit den neuen Filmen wieder in aller Munde. Ein Grund, warum die Marke aber bis heute so groß wurde, ist mit Sicherheit auch das Extended Universe. Dieser Name wird für den Kanon der Saga verwendet. Dazu zählen Bücher, Comics, TV-Serien und mehr.
Mit dem Kauf von Lucasfilm durch Disney 2012, die ganze 4 Milliarden Dollar für die Marke springen ließen, und dem Beginn einer neuen Filmtrilogie 2015 wurde der bekannte und mittlerweile auch „altes Extended Universe“ genannte Kanon für ungültig erklärt. Die große, teilweise auch schon unübersichtliche Menge an Werken passte nicht in das Konzept von Disney, die viel mit der Marke vorhatten. Die Fans waren natürlich zuerst nicht sonderlich begeistert und ein Aufschrei ging durch die Fan-Welt. Plötzlich waren all ihre Lieblingswerke und gesammelten Bücher und Comics auf einen Schlag nicht mehr im Kanon enthalten. Schon bald präsentierte Disney aber die Pläne, die sie mit Star Wars hatten und gründeten somit das „neue Extended Universe“. Dieser neue Kanon beinhaltet nun die Original-Filmtrilogie, die Prequel-Trilogie, ein paar vereinzelte Werke aus dem „alten Extended Universe“ und alle kommenden Filme. Außerdem natürlich alle neuen Bücher, Comics usw., die sofort an diverse Autoren beauftragt wurden.
Der erste Roman, der in das „neue Extended Universe“ aufgenommen wurde, ist Nachspiel von Chuck Wendig. Die noch in diesem Jahr erscheinenden Teile 2 und 3 sollen die Trilogie vervollständigen und die Lücke zwischen den Filmen Episode 6 und 7 schließen. Übrigens habe ich vor kurzem den ersten Teil der Nachspiel-Trilogie gelesen, zu dem es demnächst (womöglich schon nächste Woche) auch eine Rezension und eventuelle Folgeartikel geben wird.
Der Kanon-Teiler
Ein weiteres großes Beispiel, wie man einen Kanon einsetzen kann, möchte ich am Beispiel von Marvel zeigen. Der Konzern, der übrigens ebenfalls Teil von Disney ist, ist vor allem für seine Comics und Graphic Novels rund um die Avengers und X-Men bekannt. In den letzten Jahren dürften aber auch einige von euch durch die vielen Superhelden-Verfilmungen auf das Marvel-Universum aufmerksam geworden sein. 2008 wurde der Erfolgslauf mit Iron Man gestartet und in den Jahren darauf folgte eine unglaubliche Menge an Filmen, rund um verschiedenste Helden. Allein in diesem Jahr sind wieder drei Filme angekündigt, die dem Avengers-Universum angehören.
Von Anfang an war aber klar: Die Regisseure brauchen ihre künstlerische Freiheit bei ihrer Arbeit und können sich nicht immer zu 100% an die Comic-Vorlage halten, wenn sie für spannende und abwechslungsreiche Filme sorgen wollen. Somit wurde eine Kanon-Teilung beschlossen. Das „Marvel Comic-Universe“ enthält alle Comics und Graphic Novels, die je unter Marvel veröffentlicht wurden. Das „Marvel Cinematic Universe“ (kurz MCU) beinhaltet die Filme und auch Serien, die von Marvel produziert oder in Auftrag gegeben werden. Dabei werden zwar Charaktere und Handlungsstränge aus den Marvel-Comics entnommen, die schließlich als Vorlage dienen, Geschichten und auch die Charaktere selbst können aber komplett umgeschrieben werden. Manchmal werden dabei nur Details geändert, oft wird allerdings sogar das Aussehen eines Charakters anders gestaltet oder Geschehnisse aus den Comics werden außen vor gelassen oder auch erweitert.
Auf diese Weise können zwei voneinander unabhängige fiktive Universen betrieben werden, die sich beide auf ihre Art entfalten können oder sich an manchen Stellen vielleicht sogar ergänzen. Für Marvel hat dieses Konzept in den letzten Jahren großartig funktioniert und für viel Erfolg gesorgt. Anhand von diesem Beispiel wird gezeigt, wie man Literatur von anderen Medien kanonisch wirkungsvoll und auch sinnvoll abteilen kann.
Ein weiteres großes Beispiel, wie man einen Kanon einsetzen kann, möchte ich am Beispiel von Marvel zeigen. Der Konzern, der übrigens ebenfalls Teil von Disney ist, ist vor allem für seine Comics und Graphic Novels rund um die Avengers und X-Men bekannt. In den letzten Jahren dürften aber auch einige von euch durch die vielen Superhelden-Verfilmungen auf das Marvel-Universum aufmerksam geworden sein. 2008 wurde der Erfolgslauf mit Iron Man gestartet und in den Jahren darauf folgte eine unglaubliche Menge an Filmen, rund um verschiedenste Helden. Allein in diesem Jahr sind wieder drei Filme angekündigt, die dem Avengers-Universum angehören.
Von Anfang an war aber klar: Die Regisseure brauchen ihre künstlerische Freiheit bei ihrer Arbeit und können sich nicht immer zu 100% an die Comic-Vorlage halten, wenn sie für spannende und abwechslungsreiche Filme sorgen wollen. Somit wurde eine Kanon-Teilung beschlossen. Das „Marvel Comic-Universe“ enthält alle Comics und Graphic Novels, die je unter Marvel veröffentlicht wurden. Das „Marvel Cinematic Universe“ (kurz MCU) beinhaltet die Filme und auch Serien, die von Marvel produziert oder in Auftrag gegeben werden. Dabei werden zwar Charaktere und Handlungsstränge aus den Marvel-Comics entnommen, die schließlich als Vorlage dienen, Geschichten und auch die Charaktere selbst können aber komplett umgeschrieben werden. Manchmal werden dabei nur Details geändert, oft wird allerdings sogar das Aussehen eines Charakters anders gestaltet oder Geschehnisse aus den Comics werden außen vor gelassen oder auch erweitert.
Auf diese Weise können zwei voneinander unabhängige fiktive Universen betrieben werden, die sich beide auf ihre Art entfalten können oder sich an manchen Stellen vielleicht sogar ergänzen. Für Marvel hat dieses Konzept in den letzten Jahren großartig funktioniert und für viel Erfolg gesorgt. Anhand von diesem Beispiel wird gezeigt, wie man Literatur von anderen Medien kanonisch wirkungsvoll und auch sinnvoll abteilen kann.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Artikel das Konzept der Kanon-Literatur ein wenig genauer erklären. Dabei finde ich besonders die verschiedenen Ansätze diese einzusetzen interessant. Ich denke es ist momentan sehr wichtig über den Begriff „Kanon“ bescheid zu wissen, da vieles in der modernen Literatur sich in diese Richtung bewegt. Passend dazu wird es demnächst auch eine Rezension zu dem Star Wars Roman Nachspiel geben, den ich vor kurzem durchgelesen habe.
Wenn ihr noch Fragen oder weiteres zum Thema habt, stellt dies in die Kommentarfunktion unterhalb dieses Artikel oder auf Twitter mit dem Zusatz @buecherbaum. Ich werde mich bemühen, auch alles zu beantworten! Ansonsten würde mich noch euer Feedback interessieren. Wie findet ihr das Thema? Oder wollt ihr vielleicht in den kommenden Wochen sogar noch mehr darüber auf Bücherbaum lesen? Lasst euch doch kurz Zeit für einen Kommentar und lasst es mich wissen, ich würde mich sehr darüber freuen!
Wenn ihr noch Fragen oder weiteres zum Thema habt, stellt dies in die Kommentarfunktion unterhalb dieses Artikel oder auf Twitter mit dem Zusatz @buecherbaum. Ich werde mich bemühen, auch alles zu beantworten! Ansonsten würde mich noch euer Feedback interessieren. Wie findet ihr das Thema? Oder wollt ihr vielleicht in den kommenden Wochen sogar noch mehr darüber auf Bücherbaum lesen? Lasst euch doch kurz Zeit für einen Kommentar und lasst es mich wissen, ich würde mich sehr darüber freuen!
Quellen: : https://de.wikipedia.org/wiki/Kanon
https://de.wikipedia.org/wiki/Kanon_(Fiktion)
http://www.weltenbau-wissen.de/2015/12/retcon-kanon-non-playable-characters/
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Wenn-Harry-Potter-mit-Ron-/story/27733032
http://www.focus.de/kultur/buecher/literatur-online-hype-verhilft-jungautorin-zu-buch-und-film_id_4466233.html
(Zufriff am 24.2.2017)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kanon_(Fiktion)
http://www.weltenbau-wissen.de/2015/12/retcon-kanon-non-playable-characters/
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Wenn-Harry-Potter-mit-Ron-/story/27733032
http://www.focus.de/kultur/buecher/literatur-online-hype-verhilft-jungautorin-zu-buch-und-film_id_4466233.html
(Zufriff am 24.2.2017)