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Spoiler FAQ - Star Wars: The Last Jedi
Meine Einschätzungen zu den größten FragenEs folgen SPOILER zu Star Wars The Last Jedi! Star Wars The Last Jedi ist definitiv ein Film, der die Fans spaltet und sehr viele Fragen aufwirft. Meine Deutungen sind natürlich auch nicht mehr als Vermutungen, ich versuche jedoch in diesem FAQ einige Verwirrungen aufzulösen. Schlussendlich gültige Antworten erhalten wir erst mit Star Wars 9 voraussichtlich 2019. Bis dorthin gilt es, weiter Theorien zu spinnen.
Sind Reys Eltern wirklich so unwichtig? In The Last Jedi gibt es zwei Szenen, die für diesen Aspekt wichtig sind. Die erste spielt auf der Insel, auf der Rey ausgebildet wird. Dort trifft sie bei ihrer Ausbildung auf ein tiefes Loch, welches wohl symbolisch für die dunkle Seite der Macht stehen soll. Als sie sich darauf einlässt hineinzusteigen, trifft sie auf ein Spiegelbild von ihr selbst, das unendlich erscheint. Dem ist jedoch nicht so und sie entdeckt das Ende einer Reihe von Abbildern ihrer selbst. Sie stellt sich vor dem letzten Spiegel, der verdeckt ist, die Frage, wer denn ihre Eltern seien. Als Antwort klärt sich der Spiegel und das Bild ihrer selbst steht sich ein weiteres Mal gegenüber. Diese Szene deute ich folgendermaßen: Ihr Spiegelbild soll schon darstellen, dass ihre Eltern nicht großartig anderen Ursprungs waren wie sie, sondern nur einfache Menschen auf Jakku. In der zweiten Szene erfahren wir später, als sich Rey und Kylo Ren gegenüberstehen, dass letzterer eine Vision hatte, in der er ihren Ursprung erfahren hatte. Er behauptet, Reys Eltern seien lediglich gewöhnliche Schrottsammler auf Jakku gewesen. Ähnlich wie in der ersten Szene, die ich erwähnt habe, entspringt der Hinweis auf Reys Eltern aber wieder von der dunklen Seite der Macht. Außerdem behauptet Kylo auch noch, dass er Rey auf die dunkle Seite der Macht wechseln sehen hat, was (zumindest bisher) auch nicht geschah. Wie sehr wir dem trauen können, erfahren wir wohl erst im abschließenden Teil der Trilogie. Das ist insofern interessant, da für Star Wars 9 J.J. Abrams wieder die Regie übernehmen wird. Er hätte also noch die Möglichkeit, das Steuer herumzureißen und die Entscheidung von Rian Johnson in Star Wars 8 doch noch abzuändern. Mir persönlich gefällt die Idee, dass Reys Eltern unwichtiger sind, als man denken mag, aber sehr gut. Nicht alles muss in Star Wars schließlich auf Verwandtschaftsverhältnissen beruhen. Was bedeutet das Schicksal von Snoke und Luke Skywalker? Einige mögen vielleicht schon erwartet haben, dass Luke Skywalker in Star Wars 8 das Zeitliche segnet, Snokes Tod hat aber wohl niemand vorhergesehen. Zumal seine Einführung in Episode 7 ein so großes Mysterium um ihn gemacht hat. Dass wir in Star Wars 8 nun seinen Tod miterleben, ohne davor noch Informationen über seinen Charakter zu bekommen, hat mich schon ein wenig enttäuscht. Sein Ableben hat aber auch einen Sinn und hängt mit dem von Luke Skywalker zusammen. Ein großes Thema des Films ist die Balance der Macht zwischen dunkler und heller Seite. Durch sie wird die Galaxie zusammengehalten. Durch Snokes Tod wird diese Balance gefährdet, da die vermutlich stärkste Macht auf der dunklen Seite verloren geht. Durch den Tod von Luke Skywalker am Ende wird das Verhältnis zwischen Gut und Böse schlussendlich aber aufrechterhalten. Neben der Aufopferung für Rey, den Widerstand und die helle Seite, könnte dies ebenfalls ein Grund für seine Entscheidung sich zu opfern gewesen sein. Ist Rey nun ein Jedi? Nachdem sie die Ausbildung von Luke Skywalker erhielt, könnte man dies eigentlich behaupten. Auch sonst deutet eigentlich einiges darauf hin. Vor allem im Kampf mit Kylo Ren konnte sie ihre Fähigkeiten beweisen. Auch am Ende rettet sie den Tag, als sie die Steine am versperrten Ausgang für die fliehenden Widerständler aus dem Weg räumt. Ihre Fähigkeiten und ihr Kampfgeist sprechen also eindeutig dafür. In der Szene, in der sie Snoke gegenübersteht, fällt aber auf, dass ihr mental noch einiges fehlt und sie die Macht noch bei weitem nicht vollkommen beherrscht. Ihre Situation erinnert sehr an die von Luke Skywalker in der Originaltrilogie, als er sich im Kampf bereits gegen Darth Vader behaupten kann, allerdings noch sein Schicksal überwinden muss. Was Reys Schicksal ist, werden wir wohl in Episode 9 erfahren. Man kann aber davon ausgehen, dass Luke Skywalker in Form eines Machtgeistes die Ausbildung von Rey vollenden wird. Wie geht es mit Leia weiter? Nachdem Carrie Fisher im Dezember letzten Jahres verstarb, ging man davon aus, dass man ihrem Charakter, Leia, in Star Wars 8 ein würdiges Ende bereiten würde. Die Tatsache, dass all ihre Szenen aber bereits abgedreht worden waren, verleitete den Regisseur Rian Johnson allerdings dazu, ihre Story wie gewöhnlich zu erzählen. So überlebt sie am Ende auch den Angriff der First Order. Rian Johnson gibt nun Abrams die Verantwortung in die Hand, ihren Handlungsbogen sinnvoll zum Ende zu bringen. Ursprünglich wurde geplant, dass man jedem der drei Hauptcharaktere der alten Trilogie einen Teil der modernen Reihe widmet. In Star Wars 7 war es Han Solo, nun Luke Skywalker und im neunten Teil hätte es wohl Leia sein sollen. Ob Lucasfilm noch irgendwelche Szenen mit Leia im Petto hat, ist mir nicht bekannt, genügend für einen gesamten Film stehen aber mit Sicherheit nicht bereit. Außerdem hat man sich schon mehrmals zum Thema CGI geäußert: Leia soll nicht in computeranimierter Form zurückkehren. Was bedeutet die letzte Szene? In der letzten Szene sieht man einen Jungen, der scheinbar die Macht entdeckt und in der allerletzten Einstellung des Films in den Sternenhimmel blickt. Diese Idee mag etwas kitschig erscheinen, könnte jedoch mehrere Bedeutungen innehaben. Einerseits bestätigt sie die Art, wie die Macht in diesem Film behandelt wird. Nämlich nicht wie in den Prequels, auf wissenschaftliche Weise, sondern vielmehr an der Originaltrilogie angelehnt. Die Macht steckt in allem und jedem, man muss sie nur entdecken. Andererseits symbolisiert die Szene vielleicht auch noch die Fangemeinde und dient als eine Art Dankeschön an jene. Schließlich hat sich wohl jeder Star Wars Fan schon einmal als Jedi fühlen wollen. Mit diesem schönen Gedanken beende ich meinen äußerst umfangreichen Spoiler-Bereich. Wenn ihr noch weitere Fragen habt, die ich für euch ergründen soll oder zu denen euch meine Meinung interessiert, schreibt es mir in den Kommentarbereich oder auf Twitter @buecherbaum. Ich bin auf eure Gedanken gespannt! |
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Kommende und geplante Filme:
- Aquaman (Dezember 2018, befindet sich im Drehprozess) - The Batman (evtl. 2019, Regisseur gefunden, im Drehbuchprozess) - Wonder Woman 2 (evtl. 2019, Regisseurin gefunden, im Drehbuchprozess) - Flashpoint (evtl. 2019, im Drehbuchprozess) - Man of Steel 2 (evtl. 2019, im Drehbuchprozess) |
Spoiler Zone - Justice League
Was sagen uns die Post-Credit Szenen?DER FOLGENDE BEITRAG ENTHÄLT SPOILER ZU: Justice League
Falls ihr es noch nicht bemerkt habt: Dies ist ein Spoiler-Beitrag, also solltet ihr nur weiterlesen, wenn ihr Justice League bereits gesehen habt. Gerade dann solltet ihr auch weiterlesen, ich versuche nämlich aufzuklären, was die beiden Post-Credit Szenen für die Zukunft des filmischen DC-Universums bedeuten könnten. Ihr denkt euch gerade „Was zum Geier ist denn eine Post-Credit Szene?“. Kein Problem, ich habe eine knackige Erklärung für euch: So werden die Szenen genannt, die nach oder während dem Abspann laufen. Diese sind vor allem bei Superhelden-Filmen oder Filmreihen populär und deuten gewisse Entwicklungen für Nachfolger an.
Beginnen wir auch gleich mit der ersten Szene: Superman und Flash liefern sich ein Rennen zum Pazifik. Für diese recht einfache Szene habe ich drei Interpretationsansätze: Erstens, das Ganze ist einfach nur Jux und von Regisseur Joss Whedon ausgedacht, um sich mit seinem Humor im Film zu verewigen. Dieser hatte den Regie-Posten nach der Familientragödie von Zack Snyder übernommen und Nachdrehs angesetzt. Zweitens, die Szene soll einfach eine Fan-Szene sein, die auf einen Abschnitt in den DC-Comics anspielt, in dem sich Superman und Flash ebenfalls ein Rennen liefern. Dies würde zum restlichen Fan-Service passen, der im Film häufig aufzufinden ist. Meine dritte Deutungsmöglichkeit enthält schon etwas mehr Spekulation: Die Szene könnte uns nämlich auch sagen wollen, dass die beiden Superhelden in einem der nächsten Filme aus dem Universum zusammen unterwegs sind. Das könnte entweder im geplanten Flashpoint oder Man of Steel 2 der Fall sein. Beide Filme befinden sich aktuell im Drehbuch-Prozess und haben noch keinen Regisseur. Sollte Flashpoint allerdings auf den gleichnamigen Comics basieren, könnte der Film eine komplette Umgestaltung des DCEU zur Folge haben. Darin reist Flash nämlich in der Zeit zurück und verändert die Welt vollkommen. Wonder Woman taucht beispielsweise als Figur mit bösen Absichten auf, es werden also grundlegende Änderungen gemacht. Nun zur zweiten Szene: Hier sehen wir, wie Lex Luthor aus dem Gefängnis flieht und schließlich auf einer Jacht niemand geringeren als Slate Wilson alias Deathstroke trifft. Seinen nächsten Auftritt dürfte das Duo im geplanten Batman-Solo Film haben. Mit Matt Reeves hat dieser auch schon einen Regisseur und befindet sich in der Drehbuch-Entwicklung. Dass Deathstroke in dem Film eine größere Rolle spielen wird, wurde aber schon öfter angedeutet. Außerdem steht mit Joe Manganiello auch schon ein Darsteller fest. Weiters erwähnt Lex Luthor in der Szene, dass es nötig sei, eine eigene Liga zu gründen. Damit könnte er die Injustice League aus den DC-Comics meinen. Dieser gehören einige der Bösewichte an, die wir bereits im DCEU gesehen haben. Wenn man sich ganz weit aus dem Fenster lehnt, könnte man meinen, dass wir in Suicide Squad schon einen Großteil der Mitglieder gesehen haben, die Lex Luthor für seine eigene Liga rekrutieren möchte. Soweit so gut. Natürlich gibt es zum Film noch einiges mehr zum Spekulieren. Aus diesem Grund habe ich euch einfach mal diese Kommentarbox hiergelassen. Falls ihr weitere Ideen habt, schreibt sie hinein. Die Kommentare gehen danach auch nicht verloren, sondern werden direkt an mich gesendet. Sollten genügend Ideen zusammenkommen, werde ich demnächst darauf in einem weiteren Beitrag eingehen. Natürlich könnt ihr mit mir auch auf Twitter @buecherbaum diskutieren. Ich freue mich schon darauf! Wenn ihr meine Meinung zu Justice League lesen wollt, schaut euch einfach meinen letzten Beitrag an. Für ein paar Hintergrundinformationen habe ich folgende Quellen benutzt: https://www.moviepilot.de/news/man-of-steel-im-tv-wie-steht-es-um-eine-fortsetzung-des-superhelden-films-191358 (Zugriff am 19.11.2017) https://www.moviepilot.de/news/justice-league-so-geht-es-mit-den-dc-helden-im-kino-weiter-198791 (Zugriff am 19.11.2017) https://www.moviepilot.de/movies/the-batman (Zugriff am 19.11.2017) |
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Benötigtes Vorwissen:
- Man of Steel - Batman v Superman - Wonder Woman Wie gehts weiter? Aquaman wird im Dezember 2018 als nächster Film aus dem DCEU erscheinen |
Kritik - Justice League
ZwiegespaltenJustice League komplettiert die erste Phase des DCEU (DC Extended Universe), dem filmischen Universum der DC-Comics. Diese besteht aus der Snyder-Trilogie Man of Steel, Batman v Superman, eben Justice League, Suicide Squad von David Ayer und Wonder Woman von Patty Jenkins. Bekannterweise kamen all jene, mit der Ausnahme von Wonder Woman, bei den Kritikern nicht sonderlich gut weg. Auch ich war eher enttäuscht. Justice League lässt mich nun zwiegespalten zurück: Auf der einen Seite begeht er viele Fehler seiner Vorgänger erneut, auf der anderen gibt er mir Hoffnung für eine bessere DC-Filmzukunft.
Vorerst aber zu den Problemen des Films: Er hat einen eindimensionalen Bösewicht, der Look ist wieder viel zu CGI-lastig und er wirkt sehr hektisch. Für die Geschichte, die er erzählen will, ist der deutlich zu kurz. Man hätte noch locker eine halbe Stunde draufpacken können, um die Geschehnisse noch besser auszuschmücken und die Konflikte für den Zuschauer verständlicher zu machen. Die Geschichte selbst ist außerdem sehr einfach und ohne jegliche Komplexität. Trotzdem war ich diesmal froh, eine Sinn ergebende Story erleben zu dürfen. Nach den anderen Filmen aus dem Universum ist dies keine Selbstverständlichkeit. Trotz all dieser Kritikpunkte hatte ich dennoch Spaß mit Justice League. Das liegt vor allem daran, dass der Film eindeutig auf die Fans der Comics ausgerichtet ist. Man mag zwar behaupten, das wäre alles nur billiges Fan-Service, ich bin damit aber viel zufriedener, als mit der problematischen Charakterzeichnung aus Batman v Superman. Alle Charaktere, die in Justice League zu sehen sind, fühlen sich so an, als wären sie direkt aus den Comics entnommen. Außerdem werden immer wieder Bilder kreiert, die an Comic-Panels erinnern. Als Inspiration dient dazu vor allem das aktuelle DC-Comic Universum Rebirth. Das fällt vor allem an der Charakterisierung von Barry Allen aka Flash auf. Er ist im Film für einen Großteil des Humors zuständig. Für seine Figur wünsche ich mir aber in seinem Solo-Film mehr Tiefe. Aquaman tritt in einer sehr düsteren Variante auf, die vielen Fans gefallen dürfte, zumal diese die Figur endlich ernst genommen wird. Batman, Superman und Wonder Woman wurden so und so schon zuvor eingeführt und funktionieren auch hier einwandfrei. Cyborgs Story wird ebenfalls angerissen. Er ringt immer wieder mit seiner eigenen Persönlichkeit und kommt mit der neuen Sprache in seinem Kopf noch nicht zu 100% klar. Das wurde alles sehr gut umgesetzt, lediglich sein Design war mir dann etwas zu CGI-lastig. Ich würde mich freuen, wenn man sich für ihn, bis zu seinem Solo-Film, ein neues Design einfallen lässt oder zumindest die Qualität des CGIs verbessert. Justice League gibt mir vor allem eines: Hoffnung. Der nächste DC-Film erscheint mit Aquaman erst im Dezember 2018, also in mehr als einem Jahr. Die Köpfe hinter dem Universum haben nun also genügend Zeit, um ein Konzept zu entwickeln, mit dem uns endlich wieder richtig gute Filme aus dem DC-Universum geliefert werden können. Das Potential sehe ich in Justice League auf jeden Fall, zum Beispiel auch in den beiden Post-Credit-Szenen, auf die ich in einem separaten Spoiler-Part demnächst eingehen werde. Wenn ihr also Fans der DC-Comics seid oder das Universum sowieso schon mitverfolgt habt, könnt ihr euch Justice League auf jeden Fall ansehen. Ihr werdet zumindest euren Spaß damit haben. Verglichen mit den restlichen Superhelden-Filmen aus diesem Jahr, hinkt er aber eindeutig hinten nach. |
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Passende Vorbereitung: -Marvel Filme (Thor 2, Avengers 2, Doctor Strange) - Filme des Regisseurs (What we do in the Shadows, Hunt for the Wilderpeople) Was sagen die Kritiker? Kritiker sehen Thor 3 im vorderen Drittel der Marvel-Filme, sind sich aber einig, dass der Film die vorherigen Thor-Teile mit Lockerheit übertrifft. Jene wurden von Kritikern von allen Marvel-Filmen nämlich am schlechtesten aufgenommen. |
Kritik - Thor 3 Ragnarök
Marvel bleibt MarvelThor 3 Ragnarök, oder wie er bei uns heißt „Tag der Entscheidung“, ist der neueste Film aus dem Hause Marvel und der letzte von dreien aus diesem Jahr. Im Frühjahr bekamen wir Guardians of the Galaxy 2 und Spiderman Homecoming geliefert, Thor 3 ist meiner Meinung nach jedoch der beste von den dreien. Trotzdem ging ich mit gemischten Gefühlen aus dem Kinosaal, neben Begeisterung überkam mich nämlich auch eine gewisse Ernüchterung.
Als ich die Ankündigung des Films vor mehr als einem Jahr mitbekam, war ich voller Vorfreude und konnte den Kinostart gar nicht mehr erwarten. Der Ragnarök-Stoff versprach einen sehr düsteren Ton, den es so zuvor in einer Marvel-Verfilmung noch nicht so wirklich gegeben hatte. Ich erhoffte mir also etwas, das das Universum ein wenig aufmischen würde. Nach den ersten Trailern wusste ich aber bereits: Diese Erwartung würde mir nicht erfüllt werden. Genau das bestätigte sich auch bei meinem Kinobesuch. Man darf mich hier aber nicht falsch verstehen, ich hatte mit Thor 3 Ragnarök ebenso viel Spaß wie mit den meisten Marvel-Filmen und musste an vielen Stellen zusammen mit dem ganzen Saal laut auflachen. Als Komödie funktioniert der Film nämlich großartig, was nicht zuletzt auf den Regisseur zurückzuführen ist. Der Neuseeländer Taika Waititi hatte 2014 mit der Vampir-Parodie What we do in the Shadows („5 Zimmer Küche Sarg“) eine meiner Lieblings-Komödien der letzten paar Jahre geschaffen. Auch in Thor 3 Ragnarök zündet sein Humor an vielen Stellen, was mich auch gleich zu meinem Kritikpunkt an dem Film führt: Der Humor stiehlt dem Drama die Show. In der nordischen Mythologie geht es in der Ragnarök-Prophezeiung um den Untergang der Götter, oft auch als die „Götterdämmerung“ bezeichnet. Nur durch die Zerstörung der alten Welt, kann eine neue Welt entstehen. Dieser eigentlich sehr düstere Stoff dient als Grundlage für die Marvel-Umsetzung. Man kann sich also schon denken, dass in Thor 3 Ragnarök mit Tod und Zerstörung nicht gespart wird. Auch für die kommenden Entwicklungen des Marvel Cinematic Universe (MCU) nimmt der Film einige äußerst wichtige und dramatische Wendungen. All diese Momente, die förmlich nach „Drama!“ schreien, werden aber durch den Humor des Films überschattet. Das mag zwar für unzählige Lacher und eine tolle Zeit im Kinosaal sorgen, emotionale Tiefe wird man jedoch vermissen. Thor 3 Ragnarök fällt in diesen Momenten sehr schnell in das altbekannte Marvel-Muster zurück. MCU? Das Marvel Cinematic Universe bezeichnet alle Comic-Verfilmungen des Verleihs Marvel seit 2008, zu dem beispielsweise die Avengers zählen. Sie erzählen also mehr oder weniger eine zusammenhängende Geschichte. Aus dem MCU ausgeschlossen, sind alle X-Men Erzählungen, die zwar auf Marvel-Comics basieren, deren Filmrechte allerdings größtenteils bei 20th Century Fox liegen. Schlussendlich verfolgt dieses Marvel-Muster eine Anpassung an die Masse. Fordern viele Kinogänger nach Guardians of the Galaxy mehr Humor, bekommen sie auch mehr Humor. Ist diese Strategie erfolgreich, wird sie weiterverfolgt, sprich: Mehr Kinogänger, mehr Einnahmen. Genau mit dieser Strategie hatte Marvel in der Vergangenheit auch einen immensen Einfluss auf das Kino. Was heißt das nun für Thor 3 Ragnarök? Der Film besitzt einen altbekannten Aufbau, einen sterilen (aber sehr gut gespielten) Bösewicht und ein Finale, in dem man mit Explosionen und Zerstörung nicht spart. Ich empfehle den Film also jedem, der mit den letzten Marvel-Filmen seinen Spaß hatte. All jene werden von diesem und vermutlich auch von kommenden Filmen aus dem Universum nicht enttäuscht werden. Marvel bleibt schließlich Marvel.
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Oscar-Chance: In den Hauptkategorien sehr gering, eine Nominierung für den besten fremdsprachigen Film dürfte aber in Reichweite sein. Passende Vorbereitung: Michael Hanekes vorherige Filme Das weiße Band und Liebe
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Kritik - Happy End
Die österreichische Oscar-HoffnungHappy End ist der neueste Film des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der für seine beiden Filme Das weiße Band und Liebe bereits mehrfach oscarnominiert war. Für letzteren konnte er die goldene Figur schlussendlich auch gewinnen. Ob er mit seinem neuesten Film Happy End wieder eine Chance auf eine Nominierung hat, lässt sich schwer vorhersagen.
Der Film prämierte beim diesjährigen Festival de Cannes und erhielt dort sehr gemischte Reaktionen von den Kritikern. Von vollen fünf Sternen bis hin zu vereinzelten Buhrufen im Saal war alles mit dabei. Die Oscar-Hauptkategorien dürften wohl eher unerreichbar bleiben, eine Nominierung für den besten fremdsprachigen Film sehe ich aber definitiv in Reichweite. Sollte es soweit kommen, ist übrigens noch unklar, ob Happy End für Österreich oder Frankreich ins Rennen geht, zumal der Film eine französisch-österreichische Produktion ist. Nun aber zu meiner Meinung: Positiv herauszuheben ist die Themenvielfalt von Happy End. Grundsätzlich kann man den Film als eine Kritik an Europa und der aktuellen Situation verstehen. Dabei spielt die Flüchtlingspolitik eine Rolle, sowie auch die Probleme einer vermeintlichen Oberschicht. Weiters wird Kritik an modernen Medien und unserem Umgang damit verübt. Als zentrales Thema kann man am ehesten aber noch das Thema Tod bezeichnen, da auch der Titel darauf anspielt. Dabei werden Haneke-typisch sehr ernste Motive auf schockierend kalte Art und oft auch mit schwarzem Humor behandelt. Zum Beispiel „Wie hat ein `schöner´ Tod auszusehen?“ oder „Die Gründe und `Notwendigkeit´ von Mord und Selbstmord“. Diese übergeordneten Gedanken werden in eine sehr typische, teilweise etwas klischeebehaftete, Familiengeschichte verpackt. Es geht um Erfolg, Betrug und Treue innerhalb einer sehr wohlhabenden Familie, die Besitzer einer Baufirma ist. Die schauspielerische Leistung der Charaktere bewegt sich dabei auf sehr hohem Niveau, vor allem Jean-Louis Trintignant und Fantine Harduin, die ein kleines Mädchen spielt, sind besonders herauszuheben. Isabelle Huppert liefert natürlich auch wieder ab, ihre Rolle ist aber vergleichsweise klein. Eingefangen wird die Geschichte vom österreichischen Cinematographen Christian Berger, der hier erneut mit Haneke zusammenarbeitet. Demnach ist die Inszenierung sehr Hankeke-typisch distanziert und kalt, die Kamera oft mit großem Abstand zu den Figuren und sehr statisch mit langen Einstellungen. Musik kommt nahezu gar nicht zum Einsatz. Das größte Problem des Films ist das Pacing, also das Verhältnis von erzählter Handlung und Geschwindigkeit bzw. Länge des Films. Wie vorhin erwähnt, greift Happy End unfassbar viele verschiedene Themen auf und stellt einige Charaktere ins Rampenlicht. Viele dieser kleinen Geschichte bekommen jedoch nicht genügend Zeit, um ordentlich auserzählt zu werden und so wird der Zuseher nicht zu 100% befriedigt. Außerdem wirkt der Film dadurch manchmal ein wenig orientierungslos in seiner Ausführung und Struktur. Dennoch bewegt er sich von seiner Länge her, trotz nur 107 min. Lauflänge, gerade noch im Rahmen. Wäre er noch länger, hätte er sich vermutlich eher anstrengend angefühlt. Dieser Widerspruch von zu viel Handlung in zu kurzer Zeit und dem Gefühl von einem beinahe zu langem Film ist ein perfektes Beispiel für problematisches Pacing, welches auf Happy End leider zutrifft. Dennoch hat Hanekes neuester Film eindeutiges Oscar-Potential und lässt auf eine Nominierung in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ hoffen. Ich kann Happy End jedem Fan des Regisseurs und jedem empfehlen, der Lust auf einen anspruchsvollen Film hat, der harte Themen auf harte Art und Weise behandelt. |