Buchempfehlung - Reiter der schwarzen SonneRollenspiel-ExperimentNeben „normalen“ Büchern, wie sie die meisten kennen, gibt es auch einige Genres, die vielleicht nicht so bekannt sind. Es macht immer wieder Spaß diese unbekannteren Bereiche des Lesens zu ergründen, so auch bei Reiter der schwarzen Sonne, welches ich euch gerne hier näherbringen möchte.
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Wie funktioniert ein Rollenspiel-Buch?
Einigen von euch dürfte vielleicht „Pen&Paper“ ein Begriff sein: Eine Gruppe von Spielern nimmt eine bestimmte Rolle ein und erlebt nach den Regeln eines Spielleiters eine Geschichte, bei der sie auch selbst mitentscheiden und den Ausgang der Story meist stark beeinflussen können. Ein Rollenspiel-Buch ist dem sehr ähnlich, nur eben für einen Spieler. Anders als bei einem klassischen Roman, schaut man den Figuren bei ihren Handlungen nicht zu, sondern nimmt direkt die Rolle des Hauptcharakters ein. Das Buch übernimmt den Part des Spielleiters und spricht den Leser immer mit „Du“ an.
Ein Rollenspiel-Buch ist auch nicht wie ein Roman in Seiten eingeteilt, sondern in sogenannten Sektionen. Man liest einen solchen Abschnitt und kann am Ende davon meist eine Entscheidung fällen. Hat man eine Wahl getroffen, liest man bei der angegebenen Sektionsnummer weiter. Man blättert also kreuz und quer durch das Buch und nicht wie gewohnt von vorne bis hinten.
Ihr merkt es vielleicht schon: Wagt man sich an ein Rollenspiel-Buch heran, muss man damit rechnen, viele Gewohnheiten, die man sich als Leser so zugelegt hat, außen vor zu lassen. So ist es auch bei dem folgenden Punkt: Jedes Rollenspiel-Buch funktioniert nämlich nach einem bestimmten System. Da man einen Charakter spielt und nicht anderen zusieht, gibt einem das Buch bestimmte Zustände und Werte, die die eigene Figur im Moment hat. Deswegen sollte man beim Lesen auch einen Stift dabeihaben. Man muss diese Werte nämlich in einem speziellen Abschnitt markieren. Beispiele dafür sind „Wut, Vitalität, Stärke, Geschick“. Je nachdem welcher Wert gerade wie hoch markiert ist, wird die Geschichte an manchen Stellen fortgesetzt. Ist die Wut beispielsweise gerade auf einem hohen Level, reagiert der eigene Charakter eventuell in einer Situation über und trifft automatisch eine schlechte Entscheidung. An solchen Stellen hat man als Spieler oft keinen Einfluss auf die Wahl der Fortsetzung der Geschichte.
Das mag zwar alles sehr kompliziert klingen, schlussendlich hat man so ein System aber sehr schnell begriffen. Gerade deshalb stelle ich in dieser Buchempfehlung auch Reiter der schwarzen Sonne vor. Es ist meiner Meinung nach perfekt für den Einstieg in dieses ungewöhnliche Genre, da es sich Zeit nimmt, auch Anfängern alles genauestens zu erklären. So bekommt man sehr bald Lust auf mehr.
Einigen von euch dürfte vielleicht „Pen&Paper“ ein Begriff sein: Eine Gruppe von Spielern nimmt eine bestimmte Rolle ein und erlebt nach den Regeln eines Spielleiters eine Geschichte, bei der sie auch selbst mitentscheiden und den Ausgang der Story meist stark beeinflussen können. Ein Rollenspiel-Buch ist dem sehr ähnlich, nur eben für einen Spieler. Anders als bei einem klassischen Roman, schaut man den Figuren bei ihren Handlungen nicht zu, sondern nimmt direkt die Rolle des Hauptcharakters ein. Das Buch übernimmt den Part des Spielleiters und spricht den Leser immer mit „Du“ an.
Ein Rollenspiel-Buch ist auch nicht wie ein Roman in Seiten eingeteilt, sondern in sogenannten Sektionen. Man liest einen solchen Abschnitt und kann am Ende davon meist eine Entscheidung fällen. Hat man eine Wahl getroffen, liest man bei der angegebenen Sektionsnummer weiter. Man blättert also kreuz und quer durch das Buch und nicht wie gewohnt von vorne bis hinten.
Ihr merkt es vielleicht schon: Wagt man sich an ein Rollenspiel-Buch heran, muss man damit rechnen, viele Gewohnheiten, die man sich als Leser so zugelegt hat, außen vor zu lassen. So ist es auch bei dem folgenden Punkt: Jedes Rollenspiel-Buch funktioniert nämlich nach einem bestimmten System. Da man einen Charakter spielt und nicht anderen zusieht, gibt einem das Buch bestimmte Zustände und Werte, die die eigene Figur im Moment hat. Deswegen sollte man beim Lesen auch einen Stift dabeihaben. Man muss diese Werte nämlich in einem speziellen Abschnitt markieren. Beispiele dafür sind „Wut, Vitalität, Stärke, Geschick“. Je nachdem welcher Wert gerade wie hoch markiert ist, wird die Geschichte an manchen Stellen fortgesetzt. Ist die Wut beispielsweise gerade auf einem hohen Level, reagiert der eigene Charakter eventuell in einer Situation über und trifft automatisch eine schlechte Entscheidung. An solchen Stellen hat man als Spieler oft keinen Einfluss auf die Wahl der Fortsetzung der Geschichte.
Das mag zwar alles sehr kompliziert klingen, schlussendlich hat man so ein System aber sehr schnell begriffen. Gerade deshalb stelle ich in dieser Buchempfehlung auch Reiter der schwarzen Sonne vor. Es ist meiner Meinung nach perfekt für den Einstieg in dieses ungewöhnliche Genre, da es sich Zeit nimmt, auch Anfängern alles genauestens zu erklären. So bekommt man sehr bald Lust auf mehr.
Sonne und Mond
Auf den ersten Blick wirkt die Story wie eine klassische Gut-Böse Erzählung. Es gibt einen Krieg zwischen dem sogenannten Empire und der Allianz. Erstere glauben an Ugar, den Herr des Mondes und letztere sind ein Bündnis aus mehreren Reichen, die versuchen ihr Land gegen das Empire zu verteidigen. Ihr Glaube beruht auf Kar, dem Sonnengott. Klingt alles sehr nach einem einfachen Schwarz-Weiß-Denken, ein Aspekt verhindert dies aber geschickt. Der Charakter, den man spielt hat sein Gedächtnis verloren und steht zwischen den Fronten. Bald merkt man aber, dass man scheinbar eine große und wichtige Rolle in diesem Krieg innehat, denn beide Parteien versuchen einen durch verschiedenste Listen und manchmal auch mit Gewalt auf ihre Seite zu ziehen. Dabei kommen die Fragen auf: Welche ist nun die richtige Seite? Gibt es überhaupt eine richtige Seite? Gibt es denn so etwas wie einen „gerechten“ Ausgang des Krieges? Dabei kann der Leser die Geschichte durch seine Entscheidungen, manchmal mit Absicht, ein andermal unfreiwillig, in eine Richtung lenken und so die Auflösung in gewisser Weise mitbestimmen.
Das macht die einfach scheinende Geschichte viel komplexer und spannender als man zuerst vielleicht denken mag. So wird eine ganz andere Art von emotionaler Bindung aufgebaut. Man nimmt die Charaktere und die Welt viel persönlicher und fühlt sich auf eine andere Art in sie hinein als bei einem Roman. Teilweise trifft man wirklich auf schwere Entscheidungen, wobei oft auch moralische Fragen aufkommen. Löst man das Ganze zu seinem eigenen besten oder versucht man auf seine Begleiter mit durch die Geschichte zu retten? Der Tod lauert in dieser Geschichte nämlich hinter jeder Ecke und so kann es auch sehr schnell passieren, dass man sich durch eine Fehlentscheidung plötzlich am Boden wiederfindet.
Da wären wir auch schon bei meinem einzig großen Kritikpunkt: Stirbt der eigene Charakter in der Geschichte, muss man das momentane Kapitel noch einmal von vorne beginnen. Dabei stößt man natürlich auf Sektionen, die man schon einmal gelesen hat. Das wirkt bald ein bisschen ermüdend und man beginnt, schon gelesene Teile zu überspringen. Mein Tipp an dieser Stelle: Trifft man eine tödliche Entscheidung und hat keine Lust das Kapitel bis zu der Stelle nochmal zu lesen, blättert man einfach zu der vorherigen Sektion zurück und wählt einen anderen Weg. Meist findet man so einen Ausweg und der Spaß bleibt erhalten.
Auf den ersten Blick wirkt die Story wie eine klassische Gut-Böse Erzählung. Es gibt einen Krieg zwischen dem sogenannten Empire und der Allianz. Erstere glauben an Ugar, den Herr des Mondes und letztere sind ein Bündnis aus mehreren Reichen, die versuchen ihr Land gegen das Empire zu verteidigen. Ihr Glaube beruht auf Kar, dem Sonnengott. Klingt alles sehr nach einem einfachen Schwarz-Weiß-Denken, ein Aspekt verhindert dies aber geschickt. Der Charakter, den man spielt hat sein Gedächtnis verloren und steht zwischen den Fronten. Bald merkt man aber, dass man scheinbar eine große und wichtige Rolle in diesem Krieg innehat, denn beide Parteien versuchen einen durch verschiedenste Listen und manchmal auch mit Gewalt auf ihre Seite zu ziehen. Dabei kommen die Fragen auf: Welche ist nun die richtige Seite? Gibt es überhaupt eine richtige Seite? Gibt es denn so etwas wie einen „gerechten“ Ausgang des Krieges? Dabei kann der Leser die Geschichte durch seine Entscheidungen, manchmal mit Absicht, ein andermal unfreiwillig, in eine Richtung lenken und so die Auflösung in gewisser Weise mitbestimmen.
Das macht die einfach scheinende Geschichte viel komplexer und spannender als man zuerst vielleicht denken mag. So wird eine ganz andere Art von emotionaler Bindung aufgebaut. Man nimmt die Charaktere und die Welt viel persönlicher und fühlt sich auf eine andere Art in sie hinein als bei einem Roman. Teilweise trifft man wirklich auf schwere Entscheidungen, wobei oft auch moralische Fragen aufkommen. Löst man das Ganze zu seinem eigenen besten oder versucht man auf seine Begleiter mit durch die Geschichte zu retten? Der Tod lauert in dieser Geschichte nämlich hinter jeder Ecke und so kann es auch sehr schnell passieren, dass man sich durch eine Fehlentscheidung plötzlich am Boden wiederfindet.
Da wären wir auch schon bei meinem einzig großen Kritikpunkt: Stirbt der eigene Charakter in der Geschichte, muss man das momentane Kapitel noch einmal von vorne beginnen. Dabei stößt man natürlich auf Sektionen, die man schon einmal gelesen hat. Das wirkt bald ein bisschen ermüdend und man beginnt, schon gelesene Teile zu überspringen. Mein Tipp an dieser Stelle: Trifft man eine tödliche Entscheidung und hat keine Lust das Kapitel bis zu der Stelle nochmal zu lesen, blättert man einfach zu der vorherigen Sektion zurück und wählt einen anderen Weg. Meist findet man so einen Ausweg und der Spaß bleibt erhalten.
In der Welt, in der man sich befindet, herrscht Krieg zwischen den beiden Großparteien "Empire" und "Allianz".
Fazit:
Abschließend muss ich sagen, dass dieses Rollenspiel-Experiment bei mir definitiv funktioniert hat. Ich hatte meinen Spaß und fand es interessant, ein Buch zu lesen, dass andere Wege einschlägt und es trotzdem schafft essentielle Dinge, wie emotionale Bindungen oder eine spannende Geschichte, einzubauen. Besonders der große Einfluss auf den Ausgang der Erzählung hat mich beeindruckt und gefesselt. Ich würde mich auch in Zukunft vielleicht wieder einmal an ein ähnliches Rollenspiel-Buch herantrauen. Empfehlen kann ich Reiter der schwarzen Sonne jedem, der einmal Lust auf eine andere Art von Geschichte hat und sich auch auf Experimente einlassen kann. Hat man außerdem schon einmal Bekanntschaft mit Pen&Paper, Rollenspiel-Brettspielen oder -Computerspielen gemacht, dürfte man mit dem Buch ebenfalls seine Freude haben. Kennt ihr das Buch vielleicht schon und wollt eure Meinung dazu mittteilen, könnt ihr dies gerne hier im Kommentarbereich oder auf Twitter mit dem Zusatz @buecherbaum tun. Jetzt bleibt mir nur noch, euch Viel Spaß beim Lesen zu wünschen! |